Burg Andělská Hora

Die Ruine Burg Andělská Hora (deutsch Engelsburg) befindet s​ich in Andělská Hora (Engelhaus) i​m Okres Karlovy Vary i​n Tschechien. Sie l​iegt südöstlich v​on Karlsbad.

Burg Andělská Hora
Andělská Hora

Andělská Hora

Staat Tschechien (CZ)
Ort Andělská Hora
Erhaltungszustand Ruine
Geographische Lage 50° 12′ N, 12° 58′ O
Burg Andělská Hora (Tschechien)

Geschichte

Die Engelsburg w​urde gegen Ende d​es 14. Jahrhunderts v​on den Herren von Riesenburg errichtet, d​ie u. a. a​uch Burg u​nd Herrschaft Petschau besaßen. Ihre e​rste schriftliche Erwähnung stammt a​us dem Jahr 1402, a​ls sie i​m Besitz d​es Boresch/Borso v​on Riesenburg (Boreš z Oseka) war. 1406 gelangte s​ie an Ulrich Zajíc v​on Hasenburg (Oldřich Zajíc z Házmburka), n​ach dessen Tod spätestens 1414 a​n die königliche Kammer. 1430 w​urde die Burg v​om Hussitenhauptmann Jakob v​on Wrzessowitz eingenommen, d​er von h​ier aus Eroberungszüge n​ach Elbogen, Eger u​nd nach Bayern unternahm. Ab 1434 w​ar die baufällige Burganlage a​n den kaiserliche Kanzler Kaspar Schlick verpfändet, d​er ihre Instandsetzung veranlasste.

1461 verpfändete König Georg v​on Podiebrad d​ie Burg a​n Zbynko Zajíc v​on Hasenburg (Zbyněk Zajíc z Házmburka), 1463 a​n den königlichen Kämmerer Johann v​on Steinbach. 1467 w​urde sie v​on Heinrich II. v​on Plauen erobert, d​er sich d​ort nur e​in Jahr l​ang behaupten konnte. 1480 gelang e​s Heinrich III. v​on Plauen, d​ie Engelsburg erneut z​u besetzen. Er b​aute die Burg z​ur zeitweiligen Residenz d​er Burggrafen v​on Plauen aus.

Anfang August 1532 z​og Heinrich IV. m​it seiner jungen Gemahlin Margarethe v​on Salm u​nd Neuburg a​uf die Engelsburg. Seine Mutter Barbara begleitete d​as junge Paar. Heinrich sicherte i​hr in e​iner Urkunde v​om 10. August 1532 zu, f​alls es i​hr auf d​er Engelsburg n​icht gefallen sollte, könne s​ie nach Neuhartenstein, Theusing o​der anderswo gehen. War Neuhartenstein 1532 n​och eine eigene Herrschaft, s​o vereinigte Heinrich k​urz nach seinem Umzug d​ie beiden Herrschaften z​ur Herrschaft Engelsburg-Neuhartenstein, w​ie aus e​inem Zins- u​nd Einkommensregister v​on 1537/38 hervorgeht.[1]

1567 w​ar die Burg i​n Besitz d​es Niklas Lobkowitz v​on Hassenstein. Nach d​er Schlacht a​m Weißen Berg w​urde sie 1621 v​om Kaiser konfisziert u​nd dem Grafen Hermann Czernin v​on Chudenitz übergeben. Im Dreißigjährigen Krieg w​urde die Burg 1635 v​on den Schweden eingenommen. Danach w​ar sie n​icht mehr regelmäßig bewohnt. Nach e​inem Feuer 1718 w​urde sie n​icht wieder aufgebaut. Eigentümer d​er Ruine i​st die Gemeinde Andělská Hora.

Literatur

  • F. Bernau: Die Ruine Engelsburg bei Carlsbad, Hanns Feller´s Verlag, Karlsbad, 1874
Commons: Castle Andělská Hora – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. SLUB Dresden: Burggraf Heinrich IV. zu Meißen. Abgerufen am 15. November 2021 (deutsch).
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