Brusque (Santa Catarina)
Brusque, amtlich portugiesisch Município de Brusque, ist eine schnell wachsende Mittelstadt im Bundesstaat Santa Catarina im Süden von Brasilien und liegt am Ufer des Flusses Itajaí-Mirim zwischen den Städten Blumenau im Nordwesten und Itajaí im Nordosten und gilt neben Joinville und Blumenau als eines der drei Zentren deutscher Kolonisation in Santa Catarina. Die Einwohnerzahl wurde zum 1. Juli 2018 auf 131.703 Bewohner geschätzt, die sich brusquenses (Brusquenser) nennen und auf einer Fläche von rund 283,2 km² leben.[1] Die Entfernung zur Hauptstadt Florianópolis beträgt 99 km.
Município de Brusque „Cidade dos Tecidos“ Brusque | |||
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Blick auf das Zentrum | |||
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Koordinaten | 27° 6′ S, 48° 55′ W | ||
Lage des Munizips Brusque im Bundesstaat Santa Catarina | |||
Symbole | |||
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Gründung | 4. August 1860 (als Vila und Kolonie) 23. März 1881 (als São Luis Gonzaga) | ||
Basisdaten | |||
Staat | Brasilien | ||
Bundesstaat | Santa Catarina | ||
Höhe | 21 m | ||
Gewässer | Rio Itajaí-Mirim | ||
Klima | subtropisch, Cfa | ||
Fläche | 283,2 km² | ||
Einwohner | 105.503 (2010[1]) | ||
Dichte | 372,5 Ew./km² | ||
Schätzung | 131.703 (1. Juli 2018) | ||
Gemeindecode | IBGE: 4202909 | ||
Zeitzone | UTC−3 | ||
Website | brusque.atende.net (brasilianisches Portugiesisch) | ||
Politik | |||
Stadtpräfekt | Jonas Oscar Paegle (2017–2020) | ||
Partei | Partido Socialista Brasileiro (PSB) | ||
Kultur | |||
Stadtfest | 4. August (Gründungsfest) | ||
Wirtschaft | |||
BIP | 5.034.195 Tsd. R$ 41.003 R$ pro Kopf (2015) | ||
HDI | 0,795 (2010) |
Geschichte und Stadtentwicklung
Die Stadt entstand im Jahre 1860 als Vila do Itajahy mit der Colônia Itajahy (Kolonie Itajahy) als Gründungskern infolge der in den Jahren 1845 bis 1859 stattfindenden zweiten Einwanderungswelle Deutscher nach Brasilien. In Brusque ließen sich Auswanderer aus Schleswig-Holstein, Pommern und Baden nieder. Nach 1875 siedelten sich auch Italiener und Polen an.
Zur Zeit der Stadtgründung im Jahre 1860 lebten in Brusque 54 deutsche Familien. Im Jahre 1887 wohnten im Ort bereits 11.000 Einwohner. Im Jahre 2000 war die Einwohnerzahl bereits auf 70.000 angestiegen.
Wirtschaft
Brusque ist bekannt als „Die Wiege des Spinnens und des Webens von Santa Catarina“ und „Die Stadt der Textilien“. Denn Brusque ist das Hauptzentrum der Herstellung von Textilwaren in Südbrasilien, insbesondere von Konfektion.
In der Stadt gibt es drei Bierbrauereien: „Cervejaria do Lalo“, „Cervejaria Zehn Bier“ und „Cervejaria Zehn Bier II“.
Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen
Sehenswürdigkeiten in Brusque sind die Azambuja-Kirche, die Domkirche „São Luis Gonzaga“ und das Azambuja-Museum (Museu de Azambuja). Weiterhin gibt es dort ein astronomisches Observatorium, das als eines der besten in Brasilien gilt.
Seit 1986 findet jedes Jahr das „Fenarreco“ im Oktober statt. Es gilt als typisch deutsches Fest; im Jahre 2012 zog es mehr als 115.000 Besucher an.
Söhne und Töchter der Stadt
- Lindolfo Weingärtner (* 1923), lutherischer Pfarrer, Professor für praktische Theologie, Schriftsteller und Dichter
- Wolfgang Richter (* 1928), deutscher Alttestamentler
- Edino Krieger (* 1928), Geiger, Komponist und Dirigent
- Murilo Sebastião Ramos Krieger (* 1943), römisch-katholischer Geistlicher, Erzbischof von São Salvador da Bahia und Primas von Brasilien
- César Moritz (* 1948), Politiker
- Murilo Fischer (* 1979), Radrennfahrer
- Evaeverson Lemos da Silva, genannt Brandão (* 1980), Fußballspieler
Weblinks
- Website der Stadtpräfektur, Prefeitura (brasilianisches Portugiesisch)
- Website des Stadtrats, Câmara Municipal (brasilianisches Portugiesisch)
Einzelnachweise
- IBGE: Brusque - Panorama. Abgerufen am 10. September 2018 (brasilianisches Portugiesisch).