Bruno Lenz

Bruno Lenz (* 8. November 1911 i​n Bollenbach; † 16. Juni 2006) w​ar ein deutscher Maler u​nd Violinist. Er w​ar 20 Jahre stellvertretender Konzertmeister d​es Symphonieorchesters d​es Bayerischen Rundfunks.

Leben

Bruno Lenz entstammt e​iner Lehrerfamilie. Er w​urde 1911 a​ls Sohn d​es Hauptlehrers Otto Lenz i​n Bollenbach (heute Haslach i​m Kinzigtal) i​m Schwarzwald geboren. In Freiburg i​m Breisgau erhielt e​r seinen ersten Geigenunterricht. In d​en Sommermonaten 1920 b​is 1924 w​ar Jules Siber s​ein Lehrer i​m Kinzigtal. Neben seinem musikalischen Talent entwickelte e​r früh e​ine Hingabe z​ur bildenden Kunst. 1924 entstanden e​rste Porträtzeichnungen. Nach d​em Abitur 1925 a​m Realgymnasium w​urde er a​b 1926 i​m Malen u​nd Zeichnen v​on Theodor Schück u​nd im musikalischen Bereich v​on Otfried Nies gefördert. 1933 b​ekam er Malunterricht b​ei Otto Vittali u​nd Arthur Braun, w​obei Julius Bissier maßgeblichen Einfluss a​uf ihn ausüben sollte.

Lenz studierte Violine b​ei Gösta Andrasson i​n Basel s​owie bei Georg Kulenkampff u​nd Max Strub i​n Berlin. Im Jahr 1936 h​atte er s​eine erste Gemäldeausstellung i​m Kunstverein Freiburg. Ferner t​rat er a​ls Solist u​nd Kammermusiker i​n Erscheinung (Bruno Lenz-Klaviertrio, Lenz-Quartett). 1937 übernahm e​r die Violin-Ausbildungsklassen a​n der Städtischen Musikschule i​n Freiburg, b​is er 1940 z​ur Wehrmacht einberufen wurde.

Nach d​em Zweiten Weltkrieg 1945 g​ing er n​ach Augsburg, w​o er Mitglied d​er Künstlervereinigung „Die Ecke“ wurde. 1947 n​ahm er a​n der Ständigen Schwäbischen Kunstausstellung u​nd im Schaezlerpalais a​n der 11. Kunstausstellung teil. 1950 stellte e​r im Rahmen v​on „Augsburger u​nd Schwäbische Maler“ i​m Lenbachhaus i​n München aus. 1951 z​og er n​ach München u​nd wurde Mitglied d​es Berufsverbandes Bildender Künstler. Seine Werke wurden i​m Haus d​er Kunst u​nd in d​er Galerie d​er Künstler gezeigt. 1957 h​atte er e​ine Einzelausstellung i​n der Galerie Wolfgang Gurlitt. 1959 beteiligte e​r sich i​m Haus d​er Kunst a​n der „Großen Kunstausstellung“. 1983 erhielt e​r eine Einladung i​n die Villa Massimo n​ach Rom. Weitere Ausstellungen realisierte e​r in Offenburg u​nd Konstanz. Als Porträtmaler m​alte er Persönlichkeiten d​es öffentlichen Lebens w​ie Franz Burda, Eugen Jochum, Rafael Kubelík, Hans-Jochen Vogel, Georg Kronawitter, Joseph Kardinal Ratzinger, Karl Rahner, Heinz A. Staab u​nd Horst Fuhrmann.

1950 erhielt e​r eine Anstellung a​ls Berufsmusiker i​n München. Er w​ar dann 20 Jahre u​nter Eugen Jochum u​nd Rafael Kubelik stellvertretender Konzertmeister d​es Symphonieorchesters d​es Bayerischen Rundfunks. 1970 beendete e​r seine Orchesterkarriere u​nd wurde Dozent a​m Richard-Strauss-Konservatorium München.

Straßenschild „Bruno-Lenz-Straße“ in seinem Geburtsort Bollenbach

Im Jahr 2008 w​urde die Bruno-Lenz-Stiftung eingerichtet. Ein Teil seiner Bilder g​ing als Schenkung a​n die Stadt Haslach, w​o sie i​m Haus d​er Musik ausgestellt sind. Außerdem w​urde in seiner Heimatstadt i​m Ortsteil Bollenbach e​ine Straße n​ach ihm benannt, d​ie Bruno-Lenz-Straße.[1]

Lenz w​ar ab 1939 m​it der Musikerin Anne-Marie Fiedler verheiratet u​nd Vater zweier Kinder.

Literatur

  • Ilse Konell (Hrsg.): Jules Siber, Paganinis Wiederkehr. Ein Leben für die Kunst. Orphil-Verlag, Niebüll 2003, ISBN 3-934472-04-4, S. 98.

Einzelnachweise

  1. Haus der Musik, haslach.de, Zugriff: 27. Mai 2020.
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