Bruk (Dzierzgoń)
Bruk (deutsch Bruch) ist ein Ort in der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Stadt-und-Land-Gemeinde Dzierzgoń (Christburg) im Powiat Sztumski (Stuhm). Bruk ist Sitz eines Schulzenamtes, dem auch die Nachbarorte Pawłowo (Petershof) und Piaski Sztumskie (Sandhuben) zugeordnet sind.
Bruk | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Pommern | ||
Powiat: | Sztum | ||
Gmina: | Dzierzgoń | ||
Geographische Lage: | 53° 58′ N, 19° 18′ O | ||
Einwohner: | 560 (2006) | ||
Postleitzahl: | 82-440 Dzierzgoń | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 55 | ||
Kfz-Kennzeichen: | GSZ | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | Dzierzgoń/DW 515 ↔ Żuławka Sztumska | ||
Eisenbahn: | kein Bahnanschluss | ||
Nächster int. Flughafen: | Danzig | ||
Geographische Lage
Bruk liegt 18 Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Sztum (Stuhm) im äußersten Osten der Woiwodschaft Pommern an einer Nebenstraße, die Dzierzgoń (Christburg) über die Woiwodschaftsstraße 515 mit Budzisz (Budisch) und Żuławka Sztumska (Posilge) verbindet. Die ehemals bestehende Staatsbahnstrecke von Małdyty (Maldeuten) nach Malbork (Marienburg) mit der nächsten Bahnstation in Dzierzgoń ist nicht mehr in Betrieb.
Geschichte
Das Gutsdorf wird seit 1409 erwähnt, im Jahre 1645 als Bruck und noch vor 1871 mit dem Zusatz Adlig. Am 7. Mai 1874 wurde das Dorf namensgebender Ort und Verwaltungssitz des neu errichteten Amtsbezirks Bruch[1] im Landkreis Stuhm im Regierungsbezirk Marienwerder der preußischen Provinz Westpreußen (1919 bis 1939 Regierungsbezirk Westpreußen in der Provinz Ostpreußen, 1939 bis 1945 Regierungsbezirk Marienwerder im Reichsgau Danzig-Westpreußen).
Am 1. Dezember 1910 zählte der Gutsbezirk Bruch 138 Einwohner.[2] Damals gehörte bereits der Nachbarort Bebersbruch (polnisch: Bobrowo) dazu. Im Jahre 1928 wurde der Gutsbezirk Bruch in eine Landgemeinde umgewandelt und die Dörfer Bruch’sche Niederung (Bruckie Żuławy), Czeskawolla (polnisch: Kczewska Wola), Petershof (Pawłowo) und Sandhuben (Piaski Sztumskie) eingemeindet. Die Einwohnerzahl stieg bis 1933 auf 303 und betrug 1939 305.[3]
Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Bruch zu Polen und erhielt die polnische Bezeichnung Bruk. Heute ist das Dorf Sitz eines Schulzenamtes innerhalb der Gmina Dzierzgoń im Powiat Sztumski der Woiwodschaft Pommern (1975–1998 Woiwodschaft Elbląg).
Amtsbezirk Bruch (1874–1945)
Zwischen 1874 und 1945 bildeten mehrere Ortschaften den Amtsbezirk Bruch:[1]
Name | Polnischer Name | Bemerkungen |
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Landgemeinden: | ||
Bruch’sche Niederung | Bruckie Żuławy | 1928 in die Landgemeinde Bruch eingegliedert |
Czewskawolla, 1938–1945: Petersbruch | Kczewska Wola | 1928 in die Landgemeinde Bruch eingegliedert |
Neuhöferfelde | Nowiec | |
Neuburg, bis 1897: Neuhof (Dorf) | Nowy Dwór | 1928 in die Landgemeinde Neuhöferfelde eingegliedert |
Gutsbezirke: | ||
Bebersbruch | Bobrowo | vor 1900 in den Gutsbezirk Bruch eingegliedert |
Bruch | Bruk | 1928 in eine Landgemeinde umgewandelt |
Damerau | Dąbrówka | vor 1900 in die Landgemeinde Neuhöferfelde eingegliedert |
Neuhof (Vorwerk) | Nowiny | 1927 in die Landgemeinde Neuhöferfelde eingegliedert |
Neukrug | Nowa Karczma | vor 1900 in die Landgemeinde Neuhöferfelde eingegliedert |
Petershof | Pawłowo | 1928 in die Landgemeinde Bruch eingegliedert |
Sandhuben | Piaski Sztumskie | 1928 in die Landgemeinde Bruch eingegliedert |
ab 1929 zum Amtsbezirk Bruch zugehörig: | ||
Ankemitt | Ankamaty | bis 1929 Amtsbezirk Trankwitz (Trankwice) |
Polixen | Poliksy | bis 1929 Amtsbezirk Trankwitz |
Gehörten 1874 noch elf kommunale Einheiten zum Amtsbezirk Bruch, waren es am 1. Januar 1945 nur noch vier: Ankemitt, Bruch, Neuhöferfelde und Polixen.
Kirche
Das damalige Bruch und das heutige Bruk war bzw. ist kein Kirchdorf. Die Kirchenmitglieder waren und sind anderweitigen Pfarrorten zugeordnet.
Evangelisch
Bis 1945 gehörte Bruch zum evangelischen Kirchspiel Lichtfelde (heute polnisch: Jasna) im Kirchenkreis Marienwerder (Kwidzyn) innerhalb der jeweils bestehenden regionalhen Gliederungen[4] der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Bruk im Einzugsbereich der evangelisch-lutherischen Kirche in Pasłęk (Preußisch Holland), einer Filialkirche von Ostróda (Osterode) in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.
Katholisch
Vor 1945 waren die katholischen Kirchenglieder Bruchs in die Pfarrei Posilge (heute polnisch: Żuławka Sztumska) eingegliedert, die zum Bistum Ermland gehörte. Heute ist das Nachbardorf Bągart (Baumgarth) Pfarrort, der zum Dekanat Dzierzgoń (Christburg) im Bistum Elbląg (Elbing) der Katholischen Kirche in Polen gehört.
Einzelnachweise
- Rolf Jehke: Amtsbezirk Bruch
- Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Stuhm
- Michael Rademacher: Landkreis Stuhm. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Das Kirchspiel gehörte von 1817 bis 1832 und 1886 bis 1921 zur Kirchenprovinz Westpreußen mit Sitz in Danzig, 1832 bis 1886 zur Kirchenprovinz Preußen, 1921 bis 1940 zur Kirchenprovinz Ostpreußen, letztere beide mit Sitz in Königsberg in Preußen und dann von 1940 bis 1945 zum Kirchengebiet Danzig-Westpreußen, mit Sitz in Danzig.