Brenken (westfälisches Adelsgeschlecht)

Brenken ist der Name eines westfälischen Adelsgeschlechts aus dem gleichnamigen Dorf Brenken bei Büren, das zum Uradel des Hochstiftes Paderborn gehört.

Wappen derer von und zu Brenken

Geschichte

Das Geschlecht erscheint erstmals urkundlich 1102 mit Rado de Brenken.[1] Es gehörte zusammen mit den von Haxthausen, den von Krewet und den von Stapel zu den Haupt-Meyern, den vier Säulen, des Stiftes.

Als ursprüngliches Stammhaus der Familie gilt das Steinhaus am Kirchturm im Dorf Brenken. Für lange Zeit lebten Familienmitglieder auch auf der Wewelsburg, später auch im Bruchshof am Wasser im Dorf Brenken, ab 1513 für kurze Zeit in der neu errichteten und später durch Brand stark beschädigten Burg Erpernburg und ebenfalls kurz in der 1550–1565 erbauten Burg auf der Brede beim Dorf Brenken, die im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde, ab 1515 dann in der Alten Burg in Wewer und nach 1711 im neu errichteten Schloss Erpernburg.[2]

Die Linie von Brenken zu Wewer erlosch im Jahre 1817. Ihr Erbe war Franz Joseph Freiherr von Brenken zu Erpernburg, dem somit die Alte Burg in Wewer zufiel. Sein Sohn Friedrich erwarb 1838 von der Familie von Imbsen das um 1685 errichtete Schloss Wewer samt dazugehörigem Landbesitz und vereinte damit die beiden bis dahin getrennten Rittergüter zu einem. Dieses befindet sich heute im Besitz der Familie von Brenken-Papen.

Franz Josef Freiherr von und zu Brenken adoptierte 1946 seinen Neffen Georg Ferdinand (* 1941), einen Sohn seiner Schwester Clarissa aus der Ehe mit Dr. jur. Georg Graf Droste zu Vischering. 1948 erfolgte die Namensänderung zu Georg Ferdinand Freiherr von und zu Brenken. Später erbte der Land- und Forstwirt, der seit 1968 mit Rosa Gräfin von Nostitz-Rieneck verheiratet ist, das Schloss Erpernburg.[3] Die Verwaltung des väterlichen Anwesens leitet mittlerweile der älteste Sohn Franz Josef Freiherr von und zu Brenken (* 1968), der 2011 die 29-jährige Julia-Theresia Ilona Gräfin von Ingelheim genannt Echterin von und zu Mespelbrunn heiratete.[4]

Wappen

Das geteilte Stammwappen zeigt oben in Gold drei blaue Pfähle, unten in Silber sechs (3:2:1) rote Rosen. Auf dem Helm mit rechts blau-goldenen und links rot-silbernen Decken zwei von Blau und Gold geschachte, außen mit sechs roten Rosen besteckte Büffelhörner.[5]

Die von Brenkenhoff führten ein ähnliches Wappen, ohne dass eine genealogische Verbindung bekannt ist.[6]

Franz Josef Freiherr von und zu Brenken übertrug seinem Neffen, späteren Adoptivsohn und Erben, Georg Graf Droste zu Vischering (* 1941) auch das Recht, das Stammwappen derer von und zu Brenken zu führen. Der Deutsche Adelsrechtsausschuss beschloss dazu 1962 eine Nichtbeanstandung.[7]

Familienangehörige

Siehe auch

Commons: Brenken family – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band II, Band 58 der Gesamtreihe, S. 94, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1974, ISSN 0435-2408
  • Genealogisches Handbuch der freiherrlichen Häuser A 5, Band 30 der Gesamtreihe, 1963, S. 26–31 (Frhr. v. Brenken), S. 31–32 (Frhr. v. u. zu Brenken – Graf Droste zu Vischering); A 12, Band 74 der Gesamtreihe, 1980, S. 21–23 (Frhr. v. Brenken), S. 24 (Frhr. v. u. zu Brenken – Graf Droste zu Vischering)
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser Gotha 1849 (Stammreihe), 1853–1940 (Fortsetzungen)
  • Isa Freifrau von Elverfeldt, Die Ritter von und zu Brenken, Wewer Band III, 2015 und Die Freiherren von und zu Brenken, Wewer Band IV, 2015. Buchhandlung Nicolibri, Paderborn-Wewer.
  • Michael Lagers: Der Paderborner Stiftsadel zur Mitte des 15. Jahrhunderts. Untersuchungen zum Auf- und Ausbau niederadliger Machtstrukturen. Bonifatius, Paderborn 2013. ISBN 978-3-89710-551-5.
  • Norbert Reimann, Die Freiherren von und zu Brenken. 800 Jahre Familiengeschichte im Paderborner Land. Paderborn, Bonifatius-Verlag 2019, 265 Seiten und 10 Stammtafeln, ISBN 978-3-89710-835-6.
  • Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 21; Band 2, Görlitz 1903, Tafel 49.

Einzelnachweise

  1. Westfälisches Urkundenbuch, Bd. 1, Nr. 173.
  2. Sammlung Duncker (Memento des Originals vom 15. Juni 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zlb.de (PDF-Datei; 262 kB).
  3. Schloss Erpernburg (Memento vom 20. Januar 2017 im Internet Archive)
  4. Vom Bischof in die Ehe geführt. In: Neue Westfälische. 12. April 2011, abgerufen am 19. Februar 2020.
  5. nach Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band II, Band 58 der Gesamtreihe.
  6. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band II, Band 58 der Gesamtreihe, Limburg/Lahn 1974, S. 95.
  7. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band II, Band 58 der Gesamtreihe, Limburg/Lahn 1974, S. 94.
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