Brasilianisches Tausendblatt
Das Brasilianische Tausendblatt (Myriophyllum aquaticum, Syn.: Myriophyllum brasiliense), auch Papageienfeder genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Tausendblatt (Myriophyllum) in der Familie der Tausendblattgewächse (Haloragaceae).
Brasilianisches Tausendblatt | ||||||||||||
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Brasilianisches Tausendblatt von oben | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Myriophyllum aquaticum | ||||||||||||
(Vell.) Verdc. |
Merkmale
Das Brasilianische Tausendblatt ist ein immergrüner, ausdauernder Hydrophyt. Es erreicht Wuchslängen von bis zu 2 Meter. Die Blüten befinden sich nicht in abgesetzten Blütenständen, sondern in der Achsel von normalen Laubblättern. Die Pflanze hat entweder weibliche oder männliche Blüten, zwittrige kommen nicht vor. Die Oberfläche der Früchte ist fein höckrig.
Es handelt sich um eine auch „Papageienfeder“ genannte Stängelpflanze mit in Quirlen angeordneten, 3 bis 4,5 cm langen Fiederblättern, die bei männlichen Pflanzen smaragdgrün (emers blaugrün), bei weiblichen orange gefärbt sind.[1]
Blütezeit ist von Juli bis September.
Vorkommen
Das natürliche Verbreitungsgebiet des Brasilianischen Tausendblatts ist das zentrale Südamerika. Hier kommt es in Seen und Flüssen mit geringer Fließgeschwindigkeit vor. In Südwest-Frankreich, Großbritannien, Australien, Neuseeland und Südost-Asien ist die Art durch Einschleppung weiblicher Pflanzen verwildert. Im Vereinigten Königreich wurde daher der Verkauf der Pflanze mit Wirkung ab April 2014 verboten.[2] Auch in Deutschland gibt es einige verwilderte Bestände, unter anderem in Bayern und vor allem in Nordrhein-Westfalen.[3]
Das Brasilianische Tausendblatt ist 2016 in die „Liste der unerwünschten Spezies“ für die Europäische Union aufgenommen worden.[4] Ähnliches gilt für die Schweiz, wo es aufgrund seines Ausbreitungspotenzials und der Schäden in den Bereichen Biodiversität, Gesundheit bzw. Ökonomie in die „Schwarze Liste der invasiven Neophyten“ aufgenommen wurde.[5][6]
Nutzung
Das Brasilianische Tausendblatt wird häufig als Aquarienpflanze[7] und selten als Zierpflanze für Gartenteiche genutzt. Es ist seit spätestens 1869 in Kultur. In Deutschland gab es früher nur weibliche Pflanzen in Kultur; erst seit 1989 gibt es auch männliche.
Literatur
- Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin/ Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8.
Weblinks
- Brasilianisches Tausendblatt. FloraWeb.de
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Myriophyllum aquaticum (Vell.) Verdc. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 30. Dezember 2015.
- Verbreitung in den Niederlanden verspreidingsatlas.nl (niederl.)
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
Einzelnachweise
- Hans-Georg Kramer: Pflanzenaquaristik á la Kramer. Tetra-Verlag, Berlin-Velten 2009, ISBN 978-3-89745-190-2, S. 190 f.
- Mark Kinver: UK bans sale of five invasive non-native aquatic plants. In: BBC News. 29. Januar 2013, abgerufen am 29. Januar 2013 (englisch).
- LANUV NRW: Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW – Neobiota. 8. September 2014, abgerufen am 8. September 2014.
- Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung (List of Invasive Alien Species of Union Concern) (PDF) abgerufen am 15. Juli 2016.
- Bundesamt für Umwelt BAFU: Invasive gebietsfremde Arten. (admin.ch [abgerufen am 6. August 2019]).
- S. Buholzer, M. Nobis, N. Schoenenberger, S. Rometsch: Liste der gebietsfremden invasiven Pflanzen der Schweiz. Hrsg.: Infoflora. (infoflora.ch [abgerufen am 6. August 2019]).
- Christel Kasselmann: Aquarienpflanzen. Ulmer Verlag, Stuttgart 1995; 2., überarbeitete und erweiterte Auflage 1999, ISBN 3-8001-7454-5, S. 361.