Brünn (Ebern)
Brünn ist ein Gemeindeteil der unterfränkischen Stadt Ebern im Landkreis Haßberge.
Brünn Stadt Ebern | |
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Höhe: | 276 m ü. NHN |
Einwohner: | 110 (2017)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 96106 |
Vorwahl: | 09535 |
Bauernhaus |
Geografie
Das Dorf liegt im östlichen Teil des Landkreises. Durch den Ort fließt der Brünner Dorfbach, der in die Baunach mündet. Etwa zwei Kilometer südöstlich von dem Dorf, am westlichen Bergausläufer des 431 Meter hohen Haubeberges, liegt die Burg Rauheneck. Die Kreisstraßen HAS 48, von Bramberg nach Kraisdorf, und HAS 49, von Hohnhausen nach Fischbach, führen durch Brünn.
Geschichte
Der Ortsname geht wohl auf die Lage an einer starken Quelle, Brunnen zurück.[2]
Brünn wurde erstmals im Jahre 1126 indirekt mit „Herolt de Brunnen“ als Zeugen in einer Banzer Urkunde erwähnt.[2] Die nächste Nennung folgte 1231 in einer Schenkungsurkunde des Würzburger Fürstbischofs Hermann, mit den Ortsadligen „Jutta uxor Heinrici de Brunnen“ als Zeugen.[2] 1232 war eine Erwähnung in der Teilungsurkunde des Würzburger Bischofs Hermann, in der Ebern von der Pfarrei Pfarrweisach getrennt wurde und „Brunen “ bei der Mutterkirche Pfarrweisach blieb. 1244 übergab Ludewicus de Ruhenecke dem Würzburger Bischof Güter in „Brunne“.[2]
Mitte des 16. Jahrhunderts war Brünn ein Ganerbendorf. Ein Drittel des Dorfes gehörte dem Hochstift Würzburg, der Rest dem Herzog von Sachsen und fränkischen Reichsrittern des Ritterkantons Baunach. Dies waren unter anderem die Herren von Lichtenstein, Altenstein und Rotenhan.[3] 1770 hatte Brünn 75 Einwohner und im Jahr 1830 110 Einwohner, von denen 87 protestantisch waren.[4]
1848 entstand ein neues Gemeindehaus, das 1857 zum Schulhaus umgebaut wurde.[5] 1862 wurde die Landgemeinde Brünn mit den Orten Brünn und Frickendorf in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Ebern eingegliedert. Der Ort zählte im Jahr 1871 168 Einwohner. Er gehörte zur evangelischen Pfarrgemeinde im 6,0 Kilometer entfernten Eyrichshof und zur katholischen Pfarrgemeinde im 4,5 Kilometer entfernten Pfarrweisach. Eine evangelische Bekenntnisschule befand wechselnd im Ort und, wie die katholische Schule, im 2,0 Kilometer entfernten Kraisdorf.[6] Im Jahr 1892 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet. 1900 hatte die 600,27 Hektar große Landgemeinde Brünn mit ihren beiden Orten 261 Einwohner, von denen 160 protestantisch waren. In Brünn lebten 158 Personen im 31 Wohngebäuden.[7] Im Jahr 1925 waren es 168 Personen in 29 Wohngebäuden.[8]
1950 hatte das Dorf 259 Einwohner und 30 Wohngebäude. Es gehörte weiterhin zur katholischen Pfarrgemeinde in Pfarrweisach und evangelischen Pfarrgemeinde in Eyrichshof.[9] 1954 eröffnete die Gemeinde feierlich ein neues Schulhaus. 1956 wurde das alte Schulhaus nach einem Umbau als „Hauses der Bäuerin“ eingeweiht.[10] Im Jahr 1961 zählte Brünn 173 Einwohner und 31 Wohngebäude.[11] 1970 waren es 144[12] und 1987 118 Einwohner sowie 30 Wohngebäude mit 34 Wohnungen.[13]
Am 1. Juli 1972 wurde Brünn nach Ebern eingegliedert. Zeitgleich kam der Ort im Rahmen der Gebietsreform vom aufgelösten Landkreis Ebern zum neuen Haßberg-Kreis.
1976 wurde ein Kindergarten in dem ehemaligen Schulhaus von 1954 eingeweiht.
Einzelnachweise
- Entdecken, Erleben, Genießen – Verwaltungsgemeinschaft Ebern, September 2017, S. 16. (Memento des Originals vom 19. September 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. In: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3-7696-9872-X, S. 13.
- Ortsgeschichte 1200 bis 1650
- Brünner Chronik bis 1900
- Ortsgeschichte 1841 bis 1918
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1291, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1303 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1338 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1173 (Digitalisat).
- Ortsgeschichte 1946 bis 1667
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 859 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 186 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 361 (Digitalisat).