Bornum am Elm
Bornum am Elm ist ein Ortsteil von Königslutter am Elm mit ca. 850 Einwohnern und liegt am Nordrand des Elms auf 127 m ü. NN im Landkreis Helmstedt.
Bornum am Elm Stadt Königslutter am Elm | ||
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Höhe: | 127 m ü. NHN | |
Einwohner: | 860 (1. Apr. 2018)[1] | |
Eingemeindung: | 1. März 1974 | |
Postleitzahl: | 38154 | |
Vorwahl: | 05353 | |
Lage von Bornum am Elm in Niedersachsen | ||
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Bornum 1135 im Zusammenhang mit dem Bau der Stiftskirche St. Peter und Paul (sog. Kaiserdom) in Königslutter. Der Name geht zurück auf den niederdeutschen Begriff Born, was so viel heißt wie Brunnen, Quelle; die Endung –um ist die abgeschliffene Form von Bornhem, Bornheim.
Der Name bedeutet also so viel wie Brunnenheim und weist auf die Vielzahl von Quellen hin, die sich aus dem nahen Elm speisen. Ursprünglich im Besitz des Stifts Lutter, wurde das Gut Bornum in den folgenden Jahrhunderten von den Braunschweiger Herzögen an verschiedene Lehnsherren gegeben. Von 1465 bis 1706 war mit kurzen Unterbrechungen die Familie von Wendessen Lehnsmann der Bornumer. Im Jahre 1764 kaufte Philipp von Westphalen das Gut Bornum, der Freund und Sekretär Herzog Ferdinands von Braunschweig-Lüneburg. Sein in Bornum geborener Sohn Ludwig von Westphalen wurde der Mentor und Schwiegervater von Karl Marx. Danach hatte das Gut viele wechselnde Pächter, ehe es 1845 von mehr als 50 Bauern des Ortes übernommen wird. Seit dem 1. März 1974 ist Bornum ein Ortsteil der Stadt Königslutter.[2]
Fusion mit Wolfsburg
Am 14. März 2013 hat der Rat der Stadt Königslutter am Elm einstimmig den Eintritt in Fusionsverhandlungen mit der Stadt Wolfsburg beschlossen. In Bornum und seinem Ortsrat besteht die Tendenz, diesen Weg nicht mitzugehen. Hier wird ein Ausscheiden aus Königslutter und die Umgemeindung in die Gemeinde Cremlingen angestrebt. In einer neuen Stadt Wolfsburg liegt Bornum an der äußersten Grenze, nach Cremlingen sind es nur wenige Kilometer.
Wappen
Die vielen Quellen in Bornum spiegeln sich im Ortswappen wider als viermal grün-silber geteilter Wellenschildfluss. Über den Wellen schwebt in Silber eine grüne Linde. Linden waren in Bornum charakteristisch und auf allen Plätzen und Straßen zu finden. Am 15. Februar 1962 beschloss der Rat der Gemeinde das Wappen. Der Präsident des Verwaltungsbezirks Braunschweig genehmigte das Wappen am 12. Oktober 1962.
Politik
Bürgermeister/Ortsvorsteher
Derzeit ist Hans-Joachim Scherenhorst (SPD) Ortsbürgermeister von Bornum.
Ortsrat
Der Bornumer Ortsrat setzt sich derzeit aus 9 Ratsmitgliedern zusammen. Die Sitzverteilung stellt sich seit der letzten Kommunalwahl am 12. September 2021 wie folgt dar:
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 54,95 | 5 | 55,47 | 5 | 51,98 | 5 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 45,04 | 4 | 44,52 | 4 | 48,01 | 4 |
gesamt | 100 | 9 | 100 | 9 | 100 | 9 | |
Wahlbeteiligung in % | 68,69 % | 71,51 % | 69,29 % |
Neues aus Uhlenbusch
Ende der 1970er Jahre war Bornum außerdem Schauplatz der erfolgreichen ZDF-Kinderserie Neues aus Uhlenbusch. Der Laden von „Tante Appelboom“ steht direkt neben der Kirche. Heute wird es als Wohnhaus genutzt.
Bauwerke
- Christophorus-Kirche, Ursprung und Turmbasis mittelalterlich, zweites Schiff 1799, Turmspitze von 1896
- Kemenate (sog. „Tempel“), Wehrturm des Bornumer Gutes, erstmals erwähnt 1403
Persönlichkeiten
- Christian Hoburg, protestantischer Theologe, gehört zu den geistigen Vätern des Pietismus, Pfarrer in Bornum von 1645 bis 1648.
- Lorenz Heister, Begründer der wissenschaftlichen Chirurgie in Deutschland und Autor des ersten entsprechenden Lehrbuchs in deutscher Sprache, gestorben in Bornum 1758
- Philipp von Westphalen († 1792), Sekretär des Herzogs Ferdinand von Braunschweig, Gutsherr in Bornum von 1764 bis 1780
- Ludwig von Westphalen, in Bornum geborener Mentor und Schwiegervater von Karl Marx
- Ernestine Christine Reiske, Gutsherrin in Bornum 1780 bis 1791, Philologin und Lessing-Freundin, Witwe des Gelehrten Johann Jacob Reiske
- Otto Buchheister (1893–1966), Politiker (NSDAP), MdR
Regelmäßige Veranstaltungen
Seit 1985 führt die plattdeutsche Theatergruppe in einer Gastwirtschaft regelmäßig von Januar bis März selbst geschriebene Stücke auf.
Seit 1993 findet jährlich ein Wettbewerb im Einachspflügen statt.
Literatur
- Dorfsippenbuch der Landgemeinde Bornum bei Königslutter. Kopie der Familienblätter. Leipzig 1995. 8 Teilbände, 2739 Familien im Zeitraum 1649–1940, laut Bestandsverzeichnis Teil IV der Deutschen Zentralstelle für Genealogie, S. 247
Weblinks
Einzelnachweise
- Website der Stadt Königslutter am Elm
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 272.
- https://votemanager.kdo.de/20210912/03154013/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=225&stimmentyp=0&id=ebene_8_id_2487