Boris Wassiljewitsch Bunkin
Boris Wassiljewitsch Bunkin (russisch Борис Васильевич Бункин; * 16. Juli 1922 im Dorf Aksinjino (jetzt Moskau); † 22. Mai 2007) war ein russischer Raketenkonstrukteur.[1][2][3][4][5]
Leben
Bunkin war der Sohn des Geodäten Wassili Fjodorowitsch (1894–1943) und der Buchhalterin Antonina Sergejewna geborene Zelikowa (1893–1947).[6] 1936 zog die Familie nach Moskau. Nach dem Mittelschulabschluss 1940 begann Bunkin das Studium am Moskauer Staatliches Luftfahrtinstitut (MAI).[2] Ab Beginn des Deutsch-Sowjetischen Krieges arbeitete er in der Moskauer Flugzeugmotorenfabrik Nr. 24. Im Oktober 1941 wurde Bunkin mit den Dozenten und Studenten des MAI nach Alma-Ata evakuiert. Nach der Rückkehr nach Moskau verteidigte er 1947 an der Radiotechnik-Fakultät des MAI seine Diplomarbeit, um dann am Lehrstuhl für Radiotechnik des MAI die Aspirantur zu beginnen.[2]
Ab 1950 arbeitete Bunkin im neuen Konstruktionsbüro KB-1, dessen Radiotechnik-Abteilung von Alexander Andrejewitsch Raspletin geleitet wurde.[2] Das KB-1 wurde 1966 das Moskauer Konstruktionsbüro Strela (Pfeil) und 1971 das Zentrale Konstruktionsbüro Almas (Diamant) des Ministeriums für Radioindustrie der UdSSR, das sich zum führenden Entwicklungs- und Produktionsunternehmen für die Herstellung von Flugabwehr-Raketensystemen für die Sowjetischen Luftverteidigungsstreitkräfte entwickelte. Bunkin wurde 1966 zum Doktor der technischen Wissenschaften promoviert[2] und 1968 zum Korrespondierenden Mitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (AN-SSSR, seit 1991 Russische Akademie der Wissenschaften (RAN)) gewählt.[1] 1971 folgte die Ernennung zum Professor.[2]
Bunkin war von 1968 bis 1998 Generalkonstrukteur des Almas-Unternehmens.[2] Während dieser Zeit entstand das Raketensystem S-300. Anschließend war er wissenschaftlicher Berater. Bunkin wurde 1974 zum Vollmitglied der AN-SSSR gewählt.[1]
Bunkins jüngerer Bruder war der Physiker Fjodor Wassiljewitsch Bunkin.[6]
Bunkin wurde auf dem Moskauer Friedhof Trojekurowo begraben.[7]
Ehrungen, Preise
- Orden des Roten Banners der Arbeit (1956)
- Held der sozialistischen Arbeit (1958, 1982)[2]
- Leninorden (1958, 1968, 1975, 1982)[2]
- A.-A.-Raspletin-Goldmedaille der AN-SSSR (1970, 1. Preisträger)[1][8]
- Staatspreis der UdSSR (1970)[2]
- Orden der Oktoberrevolution (1972)
- Ehrenzeichen der Sowjetunion
- Leninpreis (1980)[2]
- Orden der Freundschaft (1997)
- Staatspreis der Russischen Föderation im Bereich Wissenschaft und Technik (1997)[2]
- Verdienstorden für das Vaterland IV. Klasse (2002)[2]
- Utkin-Goldmedaille (2003)[2]
Weblinks
- Literatur von und über Boris Wassiljewitsch Bunkin in der bibliografischen Datenbank WorldCat
Einzelnachweise
- RAN: Бункин Борис Васильевич (abgerufen am 7. März 2019).
- Landeshelden: Бункин Борис Васильевич (abgerufen am 7. März 2019).
- Unternehmen Almas: Бункин Борис Васильевич (abgerufen am 7. März 2019).
- MAI: БУНКИН Борис Васильевич (abgerufen am 7. März 2019).
- Международный объединенный биографический центр: [БУНКИН Борис Васильевич] (abgerufen am 7. März 2019).
- Федор Бункин Fedor Bunkin (abgerufen am 6. März 2019).
- Boris Wassiljewitsch Bunkins Grabstein (abgerufen am 7. März 2019).
- Золотая медаль имени А.А. Расплетина (abgerufen am 7. März 2019).