Wladimir Fjodorowitsch Utkin

Wladimir Fjodorowitsch Utkin (russisch Владимир Фёдорович Уткин; * 17. Oktober 1923 i​n Pustobor (Kassimowski Ujesd, Oblast Rjasan); † 15. Februar 2000 i​n Moskau) w​ar ein russischer, sowjetischer Wissenschaftler, Raketenkonstrukteur, Hauptkonstrukteur u​nd Chef v​on KB Juschnoje. Er w​ar Mitglied d​er Akademie d​er Wissenschaften d​er UdSSR (1984), d​er Ukrainischen Akademie d​er Wissenschaften[1] u​nd des Zentralkomitees d​er KPdSU (1976–1990). Zweimal w​ar er Held d​er sozialistischen Arbeit (1969, 1976) s​owie Preisträger d​es Leninpreises.[2]

Leben

Wladimir Utkin entstammte e​iner Arbeiterfamilie. Im August 1941 w​urde er i​n die Rote Armee eingezogen. 1942 schloss e​r ein Studium a​n der Schule für Kommunikationstruppen a​b und n​ahm am Zweiten Weltkrieg teil. Er w​urde zweimal m​it dem Orden d​es Roten Sterns u​nd dem Orden d​es Vaterländischen Krieges (1. u​nd 2. Klasse) s​owie mit Medaillen ausgezeichnet.

1946 begann Utkin e​in Studium a​m Leningrader Militär-mechanischen Institut. Ab 1952 arbeitete e​r im Konstrukteurbüro OKB-586 (1966 i​n KB "Juschnoje" umbenannt). 1971, nachdem Michail Kusmitsch Jangel gestorben war, leitete e​r das KB a​ls Hauptkonstrukteur u​nd Nachfolger.

Unter Leitung Utkins wurden z​wei der weltweit mächtigsten Raketenkomplexe entwickelt: d​ie Flüssigstoffrakete R-36M u​nd die Feststoffrakete RT-23 s​owie die Rakete MR UR-100 u​nd die Trägerrakete „Zenit-2“. Darüber hinaus wurden Raketen d​er vorherigen Generation (z. B. Zyklon s​owie Kosmos) modernisiert.

Utkin h​atte drei Brüder. Sein Bruder Anatoli (1928–2014) w​ar Konstrukteur v​on Startvorrichtungen für ballistische Raketen s​owie Marschflugkörpern. Er w​ar unter anderem leitender Konstrukteur d​es Eisenbahnraketenkomplexes.[3]

Er erhielt zahlreiche staatliche Auszeichnungen. 1987 w​urde er Ehrenbürger v​on Rjasan. 2007 w​urde der Asteroid (13477) Utkin n​ach ihm benannt.

Einzelnachweise

  1. Mitglieder: Utkin, Wladimir Fjodorowitsch. Nationale Akademie der Wissenschaften der Ukraine, abgerufen am 4. Juni 2021 (ukrainisch).
  2. Biographische Informationen
  3. Anatoli Fjodorowitsch Utkin
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