Bolesław (Krzyżanowice)
Bolesław (deutsch Boleslau) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Administrativ liegt sie in der Gemeinde Krzyżanowice (Kreuzenort) im Powiat Raciborski (Landkreis Ratibor) in der Woiwodschaft Schlesien.
Bolesław Boleslau | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Schlesien | ||
Powiat: | Raciborski (Ratibor) | ||
Gmina: | Krzyżanowice (Kreuzenort) | ||
Geographische Lage: | 50° 1′ N, 18° 12′ O | ||
Einwohner: | |||
Telefonvorwahl: | (+48) 032 | ||
Kfz-Kennzeichen: | SRC | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Nächster int. Flughafen: | Katowice-Pyrzowice | ||
Geografie
Bolesław liegt sechs Kilometer westlich vom Gemeindesitz Krzyżanowice (Kreuzenort), acht Kilometer südlich von der Kreisstadt Racibórz (Ratibor) und 63 Kilometer südwestlich von der Woiwodschaftshauptstadt Kattowitz.
Der Ort befindet sich in direkter Nähe zur Grenze mit der Tschechischen Republik.
Geschichte
Der Ort entstand spätestens im 14. Jahrhundert. 1377 wurde er erstmals urkundlich erwähnt.[1]
Ursprünglich gehörte das Dorf zum Fürstentum Jägerndorf, kam nach den Schlesischen Kriegen an den preußischen Teil des Fürstentums. Der Ort wurde 1784 im Buch Beytrage zur Beschreibung von Schlesien als Boleslau erwähnt, gehörte einem Fürsten von Lichnowski und lag im Kreis Leobschütz. Damals hatte er 272 Einwohner, ein Vorwerk, 15 Bauern, zehn Gärtner und zwei Häusler. Die Einwohner waren katholisch und polnischsprachig.[2] 1865 bestand Boleslau aus einem Dominium und einer Gemeinde. Der Ort hatte zu diesem Zeitpunkt 15 Bauernhöfe, neun Gärtner und zehn Häuslerstellen, sowie eine Mahl- und Ölmühle, einen Schmied, einen Gerber, einen Schuhmacher, einen Schneider, einen Weber und eine 1840 errichtete Schule mit 61 Schülern.[3]
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten vor Ort 305 Wahlberechtigte für einen Verbleib Oberschlesiens bei Deutschland und 62 für eine Zugehörigkeit zu Polen.[4] Boleslau verblieb nach der Teilung Oberschlesiens beim Deutschen Reich. 1936 wurde der Ort im Zuge einer Welle von Ortsumbenennungen der NS-Zeit in Bunzelberg umbenannt. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Ratibor.
1945 kam der bis dahin deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde anschließend der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen und ins polnische Bolesław umbenannt. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1975 kam der Ort zur Woiwodschaft Kattowitz. 1999 kam der Ort zum wiedergegründeten Powiat Raciborski und zur Woiwodschaft Schlesien.
Bauwerke
- Die römisch-katholische Hedwigskirche, erbaut von 1874 bis 1877 im neoromanischen Stil. Erweiterung 1932.[5]
- Das Pfarrhaus aus den Jahren 1909 bis 1913.
- Schulgebäude aus dem Jahr 1898
- Mühle aus dem Jahr 1849
- Drei Speicher aus Lehm (Laimes)
- Wegkapellen
- Wegkreuze
- Gefallenendenkmal (Erster und Zweiter Weltkrieg)
Vereine
Im Ort gibt es eine DFK-Ortsgruppe der Deutschen Minderheit.
Persönlichkeiten
- Oswald Malura (1906–2003), deutscher Maler
Weblinks
Einzelnachweise
- Website der Gemeinde
- Friedrich Albert Zimmermann: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien, Band 3, Brieg 1784
- Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865
- Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921: Literatur, Tabelle in digitaler Form
- Zabytki powiatu raciborskiego