Blaukehlkolibri
Der Blaukehlkolibri (Lepidopyga coeruleogularis) ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das die Länder Panama und Kolumbien umfasst. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.
Blaukehlkolibri | ||||||||||
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Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Lepidopyga coeruleogularis | ||||||||||
(Gould, 1851) |
Merkmale
Der Blaukehlkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 8,9 cm, wobei der gerade Schnabel ca. 1,8 cm ausmacht. Die Basis des Unterschnabels ist rot. Die Oberseite der Männchen schimmert grün. Die Kehle, der untere Bereich der Wangen und die Brust glitzern violettblau. Der Rest der Unterseite leuchtet grün. Der deutlich gegabelte Schwanz ist schwarz. Auch die Oberseite der Weibchen glitzert grün. Die Unterseite ist weiß mit grünen Flanken. Der Schwanz ist ebenfalls gegabelt doch sind die zentralen Steuerfedern grün. der Rest des Schwanzes ist blauschwarz mit grauen Sprenkeln.[1]
Lebensweise
Meist ist der Blaukehlkolibri allein unterwegs. An ihren Nektar gelangen sie an tiefliegenden Blüten an Waldrändern oder in halboffenen Gebieten.[1] Neben Blumen fliegen sie auch blühende Sträucher und kleinere Bäume an. Gelegentlich erbeuten sie auch Insekten.[2]
Brutverhalten
Im März wurden sie im Departamento del Chocó und im Juli nahe Petrólea im Departamento de Norte de Santander von Melbourne Armstrong Carriker in Brutstimmung beobachtet. Alexander Wetmore berichtete von Nestern aus Panama, die sie in den Astgabeln von trockenen Kräutern in 1 Meter Höhe bauten.[1]
Verbreitung und Lebensraum
Die Vögel kommen selten und nur lokal an den Rändern von Mangroven, trockeneren buschigen Gebieten und lichteren Waldgebieten nahe dem Meeresspiegel vor. Am häufigsten sind sie nahe den Mangroven und nur wenige Kilometer von der Küste entfernt zu finden. Nahe dem Playa Los Cocos bei Santa Marta und im Nationalpark Vía Parque isla de Salamanca kommen sie recht regelmäßig vor. Sie sind in Höhenlagen unter 100 Meter unterwegs. In Kolumbien findet man sie vom Unterlauf des Río Atrato entlang der Küste südlich bis Nuquí. Außerdem sind an beiden Seiten des Golf von Urabá verbreitet. So trifft man auf sie zwischen Cartagena östlich bis Ciénaga Grande am Fuß der Sierra Nevada de Santa Marta.[1] In Panama kommen sie in den Mangroven der Tiefebenen von den Provinzen von Chiriquí bis Darién vor. Gelegentlich ist er im Gebiet des Panamakanals an der Karibikküste vorzufinden. Relativ häufig ist er im Nationalpark Coiba und auf der Insel Cébaco.[2]
Unterarten
Es sind drei Unterarten bekannt:[3]
- Lepidopyga coeruleogularis coelina (Bourcier, 1856)[4] – Diese Unterart kommt im Westen Panamas vor.
- Lepidopyga coeruleogularis coeruleogularis (Gould, 1851)[5] – Die Nominatform kommt im Osten Panamas und im Nordwesten Kolumbiens vor.
- Lepidopyga coeruleogularis confinis Griscom, 1932[6] – Diese Unterart ist im Norden Kolumbiens verbreitet.
Etymologie und Forschungsgeschichte
John Gould beschrieb den Blaukehlkolibri unter dem Namen Trochilus (--?) coeruleogularis. Als Fundort gab er David an.[5] Erst 1855 wurde der Grünkolibri und der Blaukehlkolibri von Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach der neu eingeführten neuen Gattung Lepidopyga zugeordnet.[7] Dieser Name ist ein altgriechisches Wortgebilde aus λεπίς lepís, deutsch ‚Schuppe‘ und πυγή pygē, deutsch ‚Bürzel‘, ‚Steiß‘, ‚Gesäß‘.[8] Das Artepitheton coeruleogularis ist ein lateinisches Wortgebilde aus caeruleus ‚blau‘ und -gularis, gula ‚-kehlig, Kehle‘.[9] Confinis ist lateinisch und bedeutet ‚ähnlich‘.[10] Coelina leitet sich vom lateinischen coelum ‚Himmel‘ ab.[11]
Literatur
- Steven Leon Hilty, William Leroy Brown: A guide to the birds of Colombia. Princeton University Press, Princeton 1986, ISBN 0-691-08372-X (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Robert Sterling Ridgely, John A. Gwynne: A Guide to the Birds of Panama. With Costa Rica, Nicaragua, and Honduras. Princeton University Press, Princeton, New Jersey 1989, ISBN 978-0-691-02512-4 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4 (englisch).
- John Gould: On six new species of Humming-Birds. In: Proceedings of the Zoological Society of London. Band 18, Nr. 211, 1850, S. 162–164 (englisch, biodiversitylibrary.org).
- Jules Bourcier: Description d'une espèce nouvellement connu d'Oiseau-mouche du genre Pymornis (Conspectus Trochilorum, prince Ch. Bonaparte) famille des Trochilidés, sous-fam. 175 Pætorninés. In: Revue et magasin de zoologie pure et appliquée (= 2). Band 8, 1856, S. 552–553 (französisch, biodiversitylibrary.org).
- Ludlow Griscom: The ornithology of the Caribbean coast of extreme eastern Panama. In: Bulletin of the Museum of Comparative Zoology at Harvard College. Band 72, Nr. 9, 1932, S. 303–372 (englisch, biodiversitylibrary.org).
- Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach: Trochilinarum enumeratio. Ex affinitate naturali reciproca primum ducta provisoria. Friedericum Hofmeister, Leipzig 1855 (Latein, biodiversitylibrary.org).
Weblinks
- Lepidopyga coeruleogularis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2017.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 30. August 2017.
- Factsheet auf BirdLife International (Memento vom 31. August 2017 im Internet Archive)
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Sapphire-throated Hummingbird (Lepidopyga coeruleogularis) in der Internet Bird Collection
- Blaukehlkolibri (Lepidopyga coeruleogularis) bei Avibase; abgerufen am 30. August 2017.
- Lepidopyga coeruleogularis im Integrated Taxonomic Information System (ITIS)
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Sapphire-throated Hummingbird (Lepidopyga coeruleogularis)
- Blaukehlkolibri (Lepidopyga coeruleogularis) in der Encyclopedia of Life. Abgerufen am 13. Dezember 2021 (englisch).
Einzelnachweise
- Steven Leon Hilty u. a., S. 267.
- Robert Sterling Ridgely u. a., S. 214.
- IOC World Bird List Hummingbirds
- Jules Bourcier, S. 553.
- John Gould 1850 (1851), S. 163.
- Ludlow Griscom, S. 333.
- Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach, S. 7.
- James A. Jobling, S. 221.
- James A. Jobling, S. 113.
- James A. Jobling, S. 116.
- James A. Jobling, S. 112.