Blauflügelkolibri
Der Blauflügelkolibri (Pterophanes cyanopterus) ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art kommt in Kolumbien, Ecuador, Peru und Bolivien vor. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.
Blauflügelkolibri | ||||||||||
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Blauflügelkolibri | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||
Pterophanes | ||||||||||
Gould, 1849 | ||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||
Pterophanes cyanopterus | ||||||||||
(Fraser, 1840) |
Merkmale
Der Blauflügelkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 16,3 cm, wobei der gerade Schnabel ca. 3 cm ausmacht. Das Männchen schimmert auf der Ober- und Unterseite dunkel blaugrün, wobei die Unterseite kräftig bläulich wirkt. Die oberen und unteren Flügeldecken und die Innenfahnen der Handschwingen sind blau. Der Schwanz ist stark gegabelt und die äußeren Steuerfedern sind grünlich schwarz. Die Weibchen glänzen auf der Oberseite ebenfalls grün, wobei der vordere Oberkopf dunkelgrau ist. Die Flügeldecken sind wie beim Männchen blau, wobei die Handschwingen weniger Blautönung aufweisen. Die Unterseite ist zimtfarben bis gelbbraun. Die Flanken und die Unterschwanzdecken sind mit runden grünen Flecken bedeckt. Der stark gegabelter Schwanz ist grünlich schwarz mit gräulich weißen Säumen.[1]
Lebensweise
Meist sieht man ihn mit relativ langsamen fledertierartigen Flügelschlägen herumschwirren. Seinen Nektar beziehen er von Blüten der unteren und mittleren Straten. Dabei schwirrt er vor den Blüten, klammert sich an ihnen fest oder sitzt auf einem Ast vor ihnen. Meist ist er allein unterwegs und äußerst territorial. Oftmals wird er von gemischten Gruppen bestehend aus Hochlandtangaren, Hakenschnäbeln und Waldsängern angezogen.[2]
Brutverhalten
Nahe dem Puracé wurden sie von Melbourne Armstrong Carriker im Februar in Brutstimmung beobachtet.[2]
Verbreitung und Lebensraum
Er ist relativ häufig an verkümmerten Waldrändern, buschigen Hängen, Elfenwäldern oder Páramo Ökosystemen anzutreffen. Gelegentlich ist er auch an vereinzelten Bäumen und Büschen des Páramo zu entdecken. Er bewegt sich in Höhenlagen zwischen 2600 und 3600 Metern, meist aber über 3000 Meter. Hier ist er in den Ostanden im Departamento de Norte de Santander westlich bis Cúcuta, den Zentralanden vom nördlichen Tolima südlich bis Bolivien verbreitet.[2]
Unterarten
Es sind drei Unterarten bekannt:[3]
- Pterophanes cyanopterus cyanopterus (Fraser, 1840)[4] – Die Nominatform kommt in den Ostanden im Norden Kolumbiens in den Departamentos Norte de Santander und Cundinamarca vor.
- Pterophanes cyanopterus caeruleus Zimmer, JT, 1951[5] – Diese Unterart kommt in den zentralen und westlichen Anden Kolumbiens vom Departamento del Tolima und südlich bis Nariño vor.
- Pterophanes cyanopterus peruvianus Boucard, 1895[6] – Diese Unterart ist in den Westanden Kolumbiens, Ecuadors, Perus bis ins nördliche zentrale Bolivien im Departamento Cochabamba verbreitet.
Die Art ist monotypisch.
Etymologie und Forschungsgeschichte
Louis Fraser beschrieb den Blauflügelkolibri unter dem Namen Trochilus cyanopterus. Für die Beschreibung verwendete er ein Manuskript von George Loddiges. Zum Fundort machte er keine Angaben.[4] Es war John Gould, der 1849 mit der ersten Lieferung seiner Kolibritafeln die neue Gattung Pterophanes einführte.[7][A 1] »Pterophanes« setzt sich aus den griechischen Worten »pteron πτερον« für »Flügel« und »phanēs, phainō φανης, φαινω« für »glänzend, aufweisen« zusammen.[8] Das Artepitheton »cyanopterus« ist ein griechisches Wortgebilde aus »cyanos κυανος« für »dunkelblau« und »-pteros, pteron -πτερος, πτερον« für »-geflügelt, Flügel«.[9] »Caeruleus« ist lateinischen Wort für »azurblau«.[10] »Peruvianus« bezieht sich auf das Land »Peru«, das Land in dem Henry Whitely das Typusexemplar gesammelt hatte.[6]
Literatur
- Steven Leon Hilty, William Leroy Brown: A guide to the birds of Colombia. Princeton University Press, Princeton 1986, ISBN 0-691-08372-X (books.google.de).
- James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
- Louis Fraser: Mr. Fraser pointed out the character of several new species of Humming-birds, which have been placed in his hands by Earl of Derby for this purpose, and that they might be exhibited at one of the Society's scientific meetings. In: Proceedings of the Zoological Society of London. Band 8, Nr. 86, 1840, S. 14–19 (biodiversitylibrary.org).
- Adolphe Boucard: Genera of humming birds: being also a complete monograph of these birds. Pardy & Son, Bournemouth 1895, S. 207–412 (biodiversitylibrary.org).
- John Todd Zimmer: Studies of Peruvian birds. No. 61, The genera Aglaeactis, Lafresnaya, Pterophanes, Boissonneaua, Heliangelus, Eriocnemis, Haplophaedia, Ocreatus, and Lesbia. In: American Museum novitates. Nr. 1540, 1951, S. 1–55 (digitallibrary.amnh.org [PDF; 5,1 MB]).
- John Gould: A monograph of the Trochilidæ, or family of humming-birds. Band 3, Lieferung 1. Taylor and Francis, London 1849 (biodiversitylibrary.org).
- Frederick Herschel Waterhouse: The dates of publication of some of the zoological works of the late John Gould, F.R.S. R. H. Porter, London 1885 (biodiversitylibrary.org).
Weblinks
- Pterophanes cyanopterus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2017.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 31. August 2017.
- Factsheet auf BirdLife International
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Great Sapphirewing (Pterophanes cyanopterus) in der Internet Bird Collection
- Blauflügelkolibri (Pterophanes cyanopterus) bei Avibase; abgerufen am 31. August 2017.
- Pterophanes cyanopterus im Integrated Taxonomic Information System (ITIS)
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Great Sapphirewing (Pterophanes cyanopterus)
- Blauflügelkolibri (Pterophanes cyanopterus) in der Encyclopedia of Life. Abgerufen am 9. Dezember 2021 (englisch).
Einzelnachweise
- Steven Leon Hilty u. a., S. 281.
- Steven Leon Hilty u. a., S. 282.
- IOC World Bird List Hummingbirds
- Louis Fraser, S. 17.
- John Todd Zimmer, S. 19.
- Adolphe Boucard, S. 263.
- John Gould, Tafel 178 plus Text
- James A. Jobling, S. 103.
- James A. Jobling, S. 127.
- James A. Jobling, S. 83.
Anmerkungen
- Laut Frederick Herschel Waterhouse S. 54 erschienen die Tafel 178 als Teil der Lieferung 1 aus dem Jahre 1849. Hier ordnete Gould Pterophanes temmincki, ein Synonym für den Blauflügelkolibri der Gattung zu.