Blattohrmäuse
Die Blattohrmäuse (Phyllotis) sind eine in Südamerika lebende Nagetiergattung aus der Gruppe der Neuweltmäuse. Das Verbreitungsgebiet dieser Tiere reicht von Ecuador über Peru und Bolivien bis Chile und Argentinien. Sie umfassen 13 Arten.
Blattohrmäuse | ||||||||||||
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Darwin-Blattohrmaus | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Phyllotis | ||||||||||||
Waterhouse, 1837 |
Merkmale
Blattohrmäuse erreichen eine Kopfrumpflänge von 7 bis 15 Zentimeter, der Schwanz wird 5 bis 17 Zentimeter lang und das Gewicht beträgt 20 bis 100 Gramm. Namensgebendes Merkmal sind die großen, 2 bis 3 Zentimeter langen Ohren. Ihr Fell ist an der Oberseite graubraun, gelbbraun oder rötlich gefärbt, die Unterseite ist weiß oder hellgrau.
Lebensraum und Lebensweise
Blattohrmäuse bewohnen Savannen, Buschländer, Wüsten und Gebirgsregionen und kommen in über 5000 Metern Seehöhe vor. Ein Exemplar der Gelbsteiß-Blattohrmaus (Phyllotis xanthopygus) wurde im Februar 2020 auf dem Gipfel des Llullaillaco in 6739 Metern Höhe über dem Meeresspiegel gefangen und ist damit das erste belegte Säugetier (neben dem Menschen), das eine derartige Höhe erreicht hat.[1]
Ihre Lebensweise gleicht der der nord- und mittelamerikanischen Weißfußmäuse und sie haben ähnliche ökologische Nischen besetzt. Als Unterschlupfe dienen ihnen Felsspalten, Erdhöhlen oder die verlassenen Baue anderer Tiere. Je nach Art können sie nacht-, dämmerungs- oder tagaktiv sein. Ihre Nahrung besteht aus Samen, grünen Pflanzenteilen und Flechten.
Systematik
Es werden 13 Arten unterschieden:
- Phyllotis amicus ist auf das westliche Peru beschränkt.
- Phyllotis andium kommt in Ecuador und Peru vor.
- Phyllotis bonariensis lebt im östlichen Argentinien. Da ihr Lebensraum intensiv landwirtschaftlich genutzt wird, ist die Art möglicherweise bedroht.
- Phyllotis caprinus bewohnt Südbolivien und Nordargentinien.
- Phyllotis darwini lebt an der mittelchilenischen Küste.
- Phyllotis definitus kommt nur in Peru vor.
- Phyllotis haggardi bewohnt die Andenregionen Ecuadors.
- Phyllotis limatus ist von Westperu bis Nordchile verbreitet.
- Phyllotis magister lebt in Peru und Nordchile.
- Phyllotis osgoodi bewohnt das nördliche Chile.
- Phyllotis osilae ist von Südperu bis Nordargentinien verbreitet.
- Phyllotis wolffsohni kommt im westlichen Bolivien vor.
- Phyllotis xanthopygus ist von Peru bis Südchile verbreitet.
Die Gattungen Auliscomys, Graomys, Loxodontomys und Paralomys wurden früher ebenfalls in diese Gattung eingegliedert. Heute bilden sie zusammen mit einigen anderen die Tribus Phyllotini innerhalb der Sigmodontinae.
Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. 2 Bände. 6. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD u. a. 1999, ISBN 0-8018-5789-9.
- Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 2 Bände. 3. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4.
Weblinks
- Gefährdungsgrad der einzelnen Arten in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN.
- Erstmals Säugetier in 6700 Meter gesichtet
Einzelnachweise
- Jay F. Storz, Marcial Quiroga-Carmonab, Juan C. Opazo, Thomas Bowen, Matthew Farson, Scott J. Steppan und Guillermo D’Elía: Discovery of the world’s highest-dwelling mammal. PNAS, 2020, doi:10.1073/pnas.2005265117