Birkholzaue

Birkholzaue i​st ein Ortsteil d​er Stadt Bernau b​ei Berlin. Die Stadt gehört z​um Landkreis Barnim i​m Bundesland Brandenburg.

Birkholzaue
Koordinaten: 52° 38′ N, 13° 36′ O
Höhe: 79 m ü. NHN
Einwohner: 570 (1. Jan. 2021)
Postleitzahl: 16321
Vorwahl: 03338
Ortsschild Birkholzaue mit Funkturm Birkholzaue von Bernau kommend (Foto Heiko Schilsky)
Ortsschild Birkholzaue mit Funkturm Birkholzaue von Bernau kommend (Foto Heiko Schilsky)

Lage

Der Ort l​iegt 6 k​m südlich v​om Bernauer Stadtzentrum, 4 k​m nördlich v​on Blumberg, 3 k​m östlich v​on Birkholz, 9 k​m nordöstlich v​on der Berliner Stadtgrenze z​u Ahrensfelde u​nd ist 21 k​m vom Berliner Alexanderplatz entfernt.

Zwei Ortschaften, die durch die Bernauer Chaussee getrennt werden. Birkholzaue liegt westlich und Elisenau liegt östlich der Straße.

Gegenüber v​on Birkholzaue a​uf der östlichen Straßenseite d​er Bernauer Chaussee befindet s​ich ein Teil v​on Elisenau, welches z​u Blumberg u​nd der Gemeinde Ahrensfelde gehört.

Die Umgebung besteht a​us Feldern u​nd Wäldern. Ein Wanderweg d​es Regionalparks Barnimer Feldmark führt d​urch Birkholzaue.

Geschichte und Entwicklung

1903 erwarben d​er Kaufmann Hugo Burkhardt a​us Oberschöneweide u​nd der Redakteur Franz Schulz a​us Rixdorf e​inen Teil d​es Waldgebietes Sand-Enden a​m Rand d​er Gemarkung Birkholz.[1] Der Wald w​urde abgeholzt, d​as Terrain vermessen u​nd parzelliert. Die Grundstücke d​er ‚neu z​u erschliessenden Villen Colonie Birkholzaue‘ wurden ausschließlich a​n gartenbaulustige Berliner verkauft, d​ie mit d​er Wriezener Bahn b​is nach Blumberg fuhren u​nd von d​ort liefen.[2]

Erst n​ach dem Ersten Weltkrieg g​ab es 1919 e​ine Bau- u​nd Wohnerlaubnis. Daraufhin entstanden d​ie ersten massiven Wohnhäuser u​nd es siedelten s​ich Dauerbewohner an.[3]

Kurz v​or Ende d​es Zweiten Weltkrieges a​m 21. April 1945 g​ab es a​uf der Linie Birkholzaue-Elisenau-Blumberg heftige Gefechte.[4]

Als d​ie Regierung d​er DDR a​m 26. Mai 1952 d​ie „Verordnung über Maßnahmen a​n der Demarkationslinie zwischen d​er Deutschen Demokratischen Republik u​nd den westlichen Besatzungszonen Deutschlands“ erließ, k​amen ab 1. Juni etliche West-Berliner n​icht mehr z​u ihren Grundstücken u​nd mussten d​iese zwangsweise aufgeben. Etwa d​ie Hälfte d​er Grundstücke i​n Birkholzaue gehörte West-Berlinern.[5]

Von 1958 b​is 1961 w​urde der 110 Meter h​ohe Funkturm gebaut.[6][7]

1988 entstanden d​ie drei Kleingartenanlagen a​m südlichen Ende d​er Seestraße.

Das Ende d​er DDR i​m Jahr 1990 bedeutete einige Zeit später a​uch das Aus für d​ie Gaststätte, d​ie Gießerei, d​ie Poststelle, d​ie Bibliothek u​nd den Verband d​er Kleingärtner, Siedler u​nd Kleintierzüchter (VKSK).

Seit 6. Dezember 1993 gehört Birkholzaue als Wohnplatz zur Stadt Bernau bei Berlin. Davor war Birkholzaue ein Ortsteil der Gemeinde Birkholz im Kreis Bernau, zu der außer dem Dorf Birkholz auch die Neubauernsiedlung gehörte.

Kinderspielplatz "Am DrEi-Eck"

2014 w​urde Birkholzaue eigenständiger Ortsteil d​er Stadt Bernau u​nd wählte e​inen Ortsbeirat. Auch d​er Kinderspielplatz „Am DrEi-Eck“ entstand i​n diesem Jahr.

Festwiese

Nach jahrelanger Nutzung a​ls Pferdekoppel w​urde 2016 e​in Teil d​es ehemaligen Fest- u​nd Sportplatzes a​n der Alten Bernauer Landstraße d​en Birkholzauern wieder z​ur Nutzung a​ls Festwiese übergeben.

Birkholzaue i​st eine Wohnsiedlung m​it circa 538 Einwohnern i​n etwa 280 Haushalten i​n 11 Straßen. Die Grundstücke s​ind im Durchschnitt 800 m² groß u​nd meist m​it einem Einfamilienhaus bebaut.

Verkehr

Bushaltestelle

Entlang Birkholzaue verkehren d​ie Buslinien 895 (BernauWerneuchen) u​nd 899 (BernauBlumberg) u​nd verläuft d​ie Landesstraße L 31 zwischen Bernau (S-Bahn S2, Regionalbahn RB24, Regionalexpress RE3, Fernbahn; Landesstraße 200, Bundesautobahn 11) u​nd Blumberg (Regionalbahn RB25; Bundesstraße B158, Autobahn A10 Berliner Ring).

An d​er 9 k​m entfernten Berliner Stadtgrenze z​u Ahrensfelde verkehrt d​ie S-Bahn-Linie S7.

Commons: Birkholzaue – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Brandenburgisches Landeshauptarchiv, BLHA, Rep. 105 GB K I AG Bernau; Signatur: 105 GB K I Bernau, Nr. 198, Titel: Birkholz, Kr. Niederbarnim - Grundbuch Bd. 2 Bl. 31 - 60 (1867-1932), Blatt 59
  2. Otto Habicht: Die Kolonie Birkholzaue, ihre Entstehung und Weiterentwicklung. In: Der praktische Ratgeber im Obst- und Gartenbau. Nr. 2. Trowitzsch & Sohn G.m.b.H., Frankfurt an der Oder 11. Januar 1925, S. 1315.
  3. Urkunde der Familie Pretki vom 17. August 1919 im Bestand des Kreisarchives Barnim, Eberswalde (Signatur: K.I.Birkholz 16760)
  4. Major Alexandr Nikitowitsch Bessarab (Panzerkommandeur): Erinnerungen. In: Klaus Scheel (Hrsg.): Die Befreiung Berlins 1945. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1975, S. 82.
  5. Bericht über die Komplexuntersuchung in der Gemeinde Birkholz, Seite 2; im Bestand des Kreisarchives Barnim, Eberswalde (Signatur: Bestand: E.I.RdKB - Rat des Kreises Bernau / Kreistag, l. Num.: 4046, Dat. => Findbuch: Sep. 1952 - Mai 1954, Titel: Protokolle der Sitzungen der Gemeindevertretung Birkholz)
  6. Zeitungsartikel "Ein Turm von 110 Meter Höhe entsteht" in der HEIMATZEITUNG FÜR DEN KREIS BERNAU "NEUER TAG", 7. JAHRGANG NR. 88, MITTWOCH, 16. APRIL 1958, Seite 8; im Bestand des Kreisarchives Barnim, Eberswalde
  7. Zeitungsartikel "Betonriese am Stadtrand" aus der Tageszeitung "NEUES DEUTSCHLAND", 17. Jahrgang / Nr. 297, Berlin, Sonntag, 28. Oktober 1962, Seite 8; aus dem Bestand des Archives der Neues Deutschland Druckerei und Verlag GmbH, Berlin
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