Bilskirnir (Band)
Bilskirnir ist eine deutsche Pagan-Metal-Band aus Rheinland-Pfalz. Wegen ihrer Rezeption innerhalb der NSBM-Szene sowie Aussagen des Gründers wird die Band als dieser nahestehend gesehen.
Bilskirnir | |
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Allgemeine Informationen | |
Genre(s) | Pagan Metal |
Gründung | 1996 |
Aktuelle Besetzung | |
Alle Instrumente/Gesang | Markus „Widar“ Christensen[1] |
Bandgeschichte
Bilskirnir wurde 1996 von Widar als Soloprojekt in Remagen im nördlichen Rheinland-Pfalz gegründet. Bilskirnir ist der Name einer der zwölf Paläste Asgards und Wohnsitz des Gottes Thor aus der nordischen Mythologie. Widar begründete zuvor bereits mehrere Pagan-/Black-Metal-Projekte, darunter Crucifixion Wounds, Evil, Ødelegger.
Bekanntheit in der deutschen NSBM-Szene erlangte Bilskirnir erstmals im Jahre 1998, als die Band im Fanzine „Black Metal Almanach“ vorgestellt wurden, das aus dem Absurd-Umfeld stammte. Hier positionierte Widar sich nationalistisch, patriotisch sowie antichristlich.[2]
Hendrik Möbus wirkte bei der Produktion der Demo-CD … bis Germanien erwacht mit und schrieb den Text zum Song Der Rabengott. 2001 veröffentlichte Bilskirnir auf der Demo Feuerzauber eine Coverversion von Allvater Wotan der Berliner Rechtsrock-Band Landser.[3][4]
Das Projekt wird von mehreren Labels (u. a. No Colours Records und Perverted Taste) unterstützt und galt eine Zeit lang als produktivste Band im deutschen Pagan-Black-Metal-Underground mit zahlreichen Veröffentlichungen[5], darunter vier Demos, acht Split-Veröffentlichungen, mehreren EPs und Alben, zumeist in strenger Limitierung. Das 2013 veröffentlichte Album Wotan Redivivus erschien über das NSBM-Label Darker Than Black Records.[6] Bilskirnirs Veröffentlichungen werden in zahlreichen Online-Shops von diversen Metal-Plattenfirmen vertrieben. Bei der 2018 veröffentlichten In Solitary Silence handelt es sich um eine EP mit bisher unveröffentlichten Titeln, die sich seit Jahren in Produktion befanden und laut Widar als Bindeglied zwischen den Alben Wotansvolk und Wotan Redivivus fungieren.[7]
Musik
Die Musik von Bilskirnir wird auf dem Debütalbum In Flames of Purification als rau und doch irgendwie melodisch, ähnlich wie die frühen Werke von Graveland und Burzum beschrieben. In einer Kritik zu Wotan Redivivus wird der Stil als durchschnittlicher und sehr melodischer Black Metal beschrieben, der genauso bedrohlich und gefährlich sei, wie die Alben von Woods of Desolation oder The Cult.[8] Zudem wurden Vergleiche zu dem Klang von Katatonia gezogen, von welchen Bilskirnir ferner bereits 2 Lieder gecovert hatten.
Im Bezug auf den Black Metal erklärte Christensen, dass diese Musik eine der extremsten Kunstformen unserer Zeit sei und hob hervor, dass insbesondere der moderne Black Metal gezeigt habe was ihn ausmache und von anderen Musikformen unterscheide. Im Black Metal verschmelzen Kunst und Weltanschauung zu einem Ganzen. Als Beispiel nannte er in diesem Zusammenhang den norwegischen Musiker Varg Vikernes und die Kirchenbrandstiftungen, welche ein Hauptfaszinosum an dieser Musik und ihrer Bewegung darstelle.[1] Vikernes ist für ihn auch Hauptinspirationsquelle, von dem er seine Weltanschauung ableitet.[5]
Ideologie
Christensen, der unter dem Pseudonym Widar firmiert, beschreibt seine Weltanschauung als den Glauben an die Überlegenheit seiner Rasse gegenüber andere Rassen aufgrund der schöpferischen Kraft und der geistigen Überlegenheit.[1] Black Metal sei Musik, die nur von „Weißen“ gespielt werden könne.[5] Daneben versteht er sich als Heiden, als seinen Feind versteht er in erster Linie das Christentum, aber auch die anderen abrahamitischen Religionen.[9]
Kirsten Dyck bezeichnete Bilskirnir in ihrem Buch Reichsrock: The International Web of White-Power and Neo-Nazi Hate Music als eine musikalische Speerspitze des deutschen NSBM,[10] obwohl die Liedtexte keinerlei konkrete politisch-ideologische Bezüge haben.
Diskografie
Demos
- 1997: For Victory We Ride (MC; Eigenproduktion)
- 2000: Bis Germanien erwacht (MC; Bøddel Productions, Silencelike Death Productions)
- 2001: Feuerzauber (MC; Hellflame Productions)
- 2002: Vorväter (MC; Wunjo Kunstschmiede Germanien)
Alben
- 2002: In Flames of Purification (CD/LP/MC; Tanhu Records, Perverted Taste)
- 2003: Atavismus des Glaubens (CD/MC/LP; Nykta, Perverted Taste) Wiederveröffentlichung 2009 via Nykta.
- 2007: Wotansvolk (CD/LP/MC; Wotanstahl Klangschmiede, Hammer Of Damnation, Stunde des Ideals Produktionen)
- 2013: Wotan Redivivus (CD/LP; Darker Than Black Records)
EPs
- 2001: For the Return of Paganism (7"; Hellflame Productions)
- 2004: Ahnenerbe (CD/12"/MC; Nykta, Einsatzkommando Productions, Old Pride Records)
- 2005: Hyperborea (CD/12"; Solistitium Records / Millenium Metal Records, Ancient Nation)
- 2006: Wolfswut (7"; Wotanstahl Klangschmiede / Obscure Abhorrence Productions)
- 2009: Totenheer (MC; Stunde Des Ideals Produktionen)
- 2011: Dem Feind Entgegen (CD; Dark Hidden Productions)
- 2012: Der Wolkenwanderer (7"; Darker Than Black Records)
- 2018: In Solitary Silence (CD/MC; Darker Than Black Records)
Splits
- 2002: For the Return of Paganism / Kard, Kereszt, Korona mit Szálasi (7"; Regimental Records)
- 2003: Die Wacht / Nehmt Mir Das Licht mit Nordreich (7"/MC; Perverted Taste)
- 2003: Totenheer/Rammbock mit Finsterwald (CD; Millenium Metal Music)
- 2007: Allied By Heathen Blood mit Hunok (7"/MC; Tanhu Records, Wotanstahl Klangschmiede)
- 2008: German-Southern Brotherhood mit Evil (CD/MC; Tanhu Records, Flammentod Produktionen Teutschland, Thor's Hammer Productions)
- 2009: Under the Sign of the Hammer mit Evil und Pantheon (7"; Darker Than Black Records)
- 2011: Lost Forever / Selbstmord mit Barad Dûr (7"; Tanhu Records)
- 2012: Day / Nightly Kingdoms mit Marblebog (7"; Turanian Honour Productions)
- 2015: ...And The Birds Chant Died With The Light / Hidden Black Wisdom mit Front Beast (7"; Darker Than Black Records)
- 2020: Anthems to the Temple of Fullmoon mit Walsung (7"; Hammer of Damnation)
Singles
- 2011: Weltenbrand (7"; Eigenvertrieb)
- 2017: Lost Forever (CD; Darker Than Black Records)
Kompilationen
- 2001: For Victory We Ride...bis Germanien erwacht (MC; Beverina Productions)
- 2004: Furor Teutonicus (CD; Solistitium Records / Millenium Metal Music)
- 2016: Hammerschlag (1996 – 2002) (2xCD/3xLP; Neue Ästhetik / Purity Through Fire)
Kollektionen
- 2013: In Flames Of Purification / Totenheer (CD; Darker Than Black Records)
- 2017: Totenheer / Dem Feind Entgegen (LP; Darker Than Black Records)
Weblinks
- Bilskirnir bei Discogs
Einzelnachweise
- Rainer Fromm: Schwarz-braune Musik-Netzwerke. Bundeszentrale für politische Bildung, 19. Dezember 2007, abgerufen am 9. Dezember 2018.
- Christian Dornbusch, Hans-Peter Killguss: Unheilige Allianzen. Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus. Unrast Verlag, Münster 2005, ISBN 3-89771-817-0. S. 63
- Allvater Wotan. In: Discogs. Abgerufen am 10. Dezember 2018 (englisch).
- Christian Dornbusch, Hans-Peter Killguss: Unheilige Allianzen. Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus. Unrast Verlag, Münster 2005, ISBN 3-89771-817-0. S. 283
- Christian Dornbusch, Hans-Peter Killguss: Unheilige Allianzen. Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus. Unrast Verlag, Münster 2005, ISBN 3-89771-817-0. S. 184f.
- Clemens Schaap: Bilskirnir – Wotan Redivivus. Zware Metalen, 6. Oktober 2013, abgerufen am 9. Dezember 2018 (niederländisch).
- Bilskirnir – „In Solitary Silence“ – Rezension. Black Metal Germania, 8. Dezember 2018, abgerufen am 9. Dezember 2018.
- BILSKIRNIR – WOTAN REDIVIVUS LP (Darker Than Black). blackmetalreviews.com, 25. August 2014, abgerufen am 9. Dezember 2018.
- Christian Dornbusch, Hans-Peter Killguss: Unheilige Allianzen. Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus. Unrast Verlag, Münster 2005, ISBN 3-89771-817-0. S. 120
- Kirsten Dyck: Reichsrock: The International Web of White-Power and Neo-Nazi Love Music. Rutgers University Press, New Brunswick, New Jersey 2017, ISBN 978-0-8135-7470-7, S. 47: „Beginning with the late 1990s, a growing German National Socialist black metal (NSBM) scene developed in response to the Norwegian NSBM of the early 1990s, spearheaded by bands like Absurd, Eugenik (eugenics), Totenburg (deadly castle), Bilskirnir (named after the hall of the Scandinavian god Thor) […].“