Biel (mecklenburgisches Adelsgeschlecht)

Biel i​st der Name e​ines mecklenburgischen Adelsgeschlechts.

Wappen derer von Biel

Geschichte

Kaiser Leopold II. e​rhob mit Diplom v​om 12. November 1791 d​en herzoglich Braunschweigschen Geheimen Justizrat u​nd Dechanten d​es Stifts St. Blasius Christian Andreas Biel a​uf Zierow i​n Mecklenburg i​n den Reichsadelsstand. Er gründete 1795 d​ie Von Bielsche Dotationsstiftung, d​ie die Auszahlung v​on Brautschätzen z​um Gegenstand hat.[1]

Der russische Kapitänleutnant von Biel welcher sowohl d​as estländische a​ls auch d​as livländische Indigenat (Nr. 191) erhielt, gehört ebenso w​enig zu dieser Familie, w​ie auch Verwechslungen m​it den ebenfalls baltischen von Bühl a​uf Heimar, für welche Christian Justin Bühl 1744 d​en Reichsadelsstand erworben hatte, auszuschließen sind.[2]

Mit Dekret v​om 14. Oktober 1865 erfolgte d​ie Erhebung i​n den preußischen Freiherrnstand n​ach dem Recht d​er Erstgeburt für Wilhelm v​on Biel a​uf Zierow, Eggersdorf, Fliemsdorf, Weitendorf u​nd Neujassewitz u​nd seinen ältesten Sohn Thomson v​on Biel a​uf Kalkhorst.

Langjähriger Eigentümer v​on Zierow, Weitendorf u​nd Wisch, e​inem Fideikommiss, w​ar der Ehrenritter d​es Johanniterordens Karl v​on Biel (1873–1943).[3] Sein Erbe Heinrich v​on Biel (* 4. September 1898 i​n Wichmannsdorf (Kröpelin), † 18. April 1958 i​n Hamburg),[4] d​er letzte Gutsherr a​uf Zierow, w​ar der e​rste von d​en Briten eingesetzte Bürgermeister v​on Wismar n​ach dem Zweiten Weltkrieg, wanderte d​ann in d​ie USA aus, s​tarb aber i​n Hamburg.

Besitzungen

Zierow
Kalkhorst

Grablege

Das Familiengrab befindet s​ich in d​er Dorfkirche Proseken i​n einer Gruft i​m Altarbereich.

Wappen

Das 1791 verliehene redende Wappen z​eigt nach d​em Diplom i​m blauen Feld e​in schrägrechts gestelltes goldenes Beil a​n einem hölzernen Stiel. Auf d​em gekrönten Helm finden s​ich drei weiße Straußenfedern. Die Helmdecken s​ind golden u​nd blau. Abweichend w​ird das Beil a​uch in Silber dargestellt.

Namensträger

Literatur

  • Gustav von Lehsten: Der Adel Mecklenburgs seit dem landesgrundgesetzlichen Erbvergleiche (1755). Rostock 1864, S. 21f. Digitalisat
  • Franz Heinrich Dunckelmann (Landesarchivar): Geschichte der Familie von Biel. Hrsg. Karl Freiherr von Biel-Zierow. Eberhardt`sche Hof- und Rats-Buchdruckerei, Wismar, 1917. 158 S. ges. (Buch ist nicht in der KIT und der DNB erfasst)
  • Genealogisches Handbuch des Adels, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn)
    • Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser B 2, Band 16 der Gesamtreihe 1957, S. 32–35
    • Adelslexikon Band I, Band 53 der Gesamtreihe, 1972, S. 392, ISSN 0435-2408
  • Gothaer Hofkalender, Justus Perthes, Gotha
    • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser (FA), 1867, 1868 (E), 1870–1941 (Fortsetzungen)
    • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser (B), 1916 u. 1918
  • Bia v. Doetinchem: Biel-Nachlese: Beiträge zu Persönlichkeiten der Familie; zum Nachkommentreffen im 200. Jahr des Todes des Begründers der von Biel'schen Dotationsstiftung Zierow 9.-11. September 2005, Schottdruck, Kiel 2005
  • Biel, Christian Andreas von in: Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 987.

Einzelnachweise

  1. Ehrenamt in Niedersachsen
  2. Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften, C. A. Starke, Görlitz 1930, S. 311-312
  3. Mecklenburgische Genossenschaft der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem (Hrsg.): Mecklenburgische Genossenschaft des Johanniterordens 1861 - 2011. Druck-und Verlagsgesellschaft Rudolf Otto, Berlin 2011, S. 198 (d-nb.info [abgerufen am 7. Oktober 2021]).
  4. Jasper v. Arnim a.d.H. Suckow-Klemzow: Das Geschlecht von Arnim. 5. Stammtafeln. In: Familienverband v. Arnim (Hrsg.): Genealogie. Deutsches Familienarchiv. Band 137-140 Auflage. Degener & Co. Inh. Manfred Dreiss, 2002, ISSN 0012-1266, S. Stammtafel 064 (d-nb.info [abgerufen am 7. Oktober 2021]).
  5. Wilhelm Raabe: Mecklenburgische Vaterlandskunde. In: Historie. Zweite Auflage. Erster Band. Hinstorff`sche Hofbuchhandlung Verlagsconto, Wismar 1894, S. 934–935 (google.de [abgerufen am 7. Oktober 2021]).
  6. Nach Grewolls seit 1785; Erwerb der Güter Zierow, Eggerstorf, Neu-´Jassewitz und Weitendorf von der Familie von Negendank
  7. Friedrich Schlie: Das Kirchdorf Weitendorf In: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. 1898, S. 331.
  8. Ernst Seyfert, Hans Wehner: Niekammer`s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher, Band IV, Mecklenburg. In: Niekammer (Hrsg.): Letzte Ausgabe. 4. Auflage. Band IV. Niekammer`s Güter-Adreßbuch G.m.b.H., Leipzig 1928, S. 228237 (g-h-h.de [abgerufen am 7. Oktober 2021]).
  9. Regierungs=Blatt für das Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin No. 1 - 1862. In: LR Amtsblatt (Hrsg.): Systematisches Inhalts-Verzeichnis zum Regierungs-Blatte. Bekanntmachung, betreffend die Einzahlung der Beiträge zu den Kosten der Fideicommiß-Behörde Auflage. VI. Lehn-und Fideicommißsachen. Homagialeid. Selbstverlag, Schwerin 6. Januar 1862, S. XVI (google.de [abgerufen am 7. Oktober 2021]).
  10. Programm der Großen Stadtschule - Gymnasium und Realschule - zu Wismar. Michaelis 1885. Schulnachrichten vom Director Dr. Nölting. Mit wissenschaftlicher Beigabe. 1885. Progr. No. 591. Druck der Hinstorff`schen Rats-Buchdruckerei (L. Eberhardt), Wismar 1885, S. 21 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 7. Oktober 2021]).
  11. Ehren-Rangliste des ehemaligen Deutschen Heeres auf Grund der Ranglisten von 1914 mit den inzwischen eingetretenen Veränderungen. 1926. In: BDO (Hrsg.): RL. Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1926, S. 640 (d-nb.info [abgerufen am 7. Oktober 2021]).
  12. Daniel Fraenkel: Lexikon der Gerechten unter den Völkern. Teil: Deutsche und Österreicher. Hrsg.: Jakob Borut, Uwe Hager. 1. Auflage. Akte 10164 Werner von Biel. Wallstein, Göttingen 2005, ISBN 978-3-89244-900-3, S. 71–72 (google.de [abgerufen am 7. Oktober 2021]).
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