Christian Andreas von Biel
Christian Andreas (von) Biel (* 6. Dezember 1740 in Braunschweig; † 17. Februar 1805 ebenda) war ein deutscher Jurist und mecklenburgischer Gutsherr.
Leben
Christian Andreas Biel war der Sohn des Pastors Johann Christian Biel.[1] Ab 18. Oktober 1759 studierte er gemeinsam mit seinem Bruder Johann Friedrich († als Student 1764) Rechtswissenschaften an den Universitäten Helmstedt[2] und Leipzig.[3] Das Studium beendete er im Sommersemester 1765 an der Universität Göttingen,[4] wo er durch Stammbucheinträge als Mitglied der Loge Amicitia et Concordia (A. e. C.) des Concordienordens belegt ist.[5] Nach dem Studium trat er in den braunschweigischen Staatsdienst ein und wurde Hofgerichtsassessor in Braunschweig. 1784 wurde Biel zum Geheimen Justizrat ernannt. 1787 erfolgte seine Berufung zum Dechanten des Kollegiatstifts St. Blasius. Diese Position hatte er bis zu seinem Tode inne. Sein Amtsnachfolger wurde Friedrich Henneberg.[6] Biel korrespondierte mit Christian Fürchtegott Gellert.[7]
1785 erwarb er von Adrian Wilhelm Pauli und Magdalena Pauli die im Klützer Winkel gelegenen früheren Negendankschen Güter Zierow, Eggerstorf, Neu-Jassewitz und Weitendorf.
Mit Diplom vom 12. November 1791 erhob ihn Kaiser Leopold II. in den Reichsadelsstand. Damit wurde Christian August von Biel zum Begründer des mecklenburgischen Adelsgeschlechts von Biel.
Biel gründete 1795 die Von Bielsche Dotationsstiftung, die die Auszahlung von Brautschätzen zum Gegenstand hat.[8] In seinem Testament bedachte er unter anderem das St. Annenstift in Braunschweig.[9]
Nachlass
Die mecklenburgischen Güter wurden zwischen seinen beiden Söhnen Wilhelm und Gottlieb aufgeteilt, die hier die Zucht englischer Vollblüter in Mecklenburg aufbauten.
Sein weiterer Nachlass, darunter Bücher, Landkarten, Kupferstiche, Zeichnungen, neue Perspectiven und ein Dollandscher Tubus, ein von John Dollond oder Peter Dollond hergestelltes Fernrohr, wurde am 12. August 1805 und den folgenden Tagen in der Braunschweiger Domdechanei öffentlich versteigert.[10]
Literatur
- Verzeichniß von den Büchern des weil. Hrn. Geheimejustizraths von Biel : welche mit verschiedenen Landcharten, Kupferstichen, Zeichnungen, neuen Perspectiven, und Dollandschem Tubus am 12ten August dieses Jahres und an den folgenden Tagen in der Domdechanei zu Braunschweig öffentlich versteigert werden sollen. Braunschweig 1805, OCLC 311453112.
- Karl von Krosigk: Christian Andreas von Biel und seine Stiftung. 1971, DNB 760514887. (2. Auflage. Kiel 2000)
- Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 987.
Weblinks
Einzelnachweise
- Ernst Döll: Die Kollegiatstifte St. Blasius und St. Cyriacus zu Braunschweig. In: Braunschweiger Werkstücke. Bd. 36, Waisenhaus-Buchdruckerei und Verlag, Braunschweig 1967, S. 331.
- Matrikel der Universität Helmstedt 1759 II, Nrn. 9422 und 9423
- Immatrikulation Leipzig am 18. Mai 1762, vgl. Georg Erler: Die Matrikel der Universität Leipzig 1409–1559, 3 Bde., Leipzig 1895–1902
- Imm. Göttingen 28. Mai 1764 ex ac. Leipzig, nach Götz von Selle: Die Matrikel der Georg-August-Universität zu Göttingen 1734–1837. Hildesheim, Leipzig 1937
- So: Eintrag vom 16. Juli 1764 im Stammbuch des Johann Julius Franz von Bülow († 1796), S. 245; Laufzeit: 1763–1773; Lagerort: Staatsarchiv Wolfenbüttel, Signatur: VI Hs. 13, Nr. 54
- Ernst Döll: Die Kollegiatstifte St. Blasius und St. Cyriacus zu Braunschweig. In: Braunschweiger Werkstücke. Bd. 36, Waisenhaus-Buchdruckerei und Verlag, Braunschweig 1967, S. 191.
- C.F. Gellerts Briefwechsel: 1764–1766. (C.F. Gellerts Briefwechsel 4). de Gruyter, Berlin 1996, ISBN 3-11-014609-6, S. 1 f; siehe auch Rafael Arto-Haumacher: Gellerts Briefpraxis und Brieflehre: der Anfang einer neuen Briefkultur. Dissertation. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden 1995, ISBN 3-8244-4179-9, S. 91.
- Ehrenamt in Niedersachsen
- Johanniterhaus Braunschweig, abgerufen am 4. April 2014.
- Siehe Verzeichniß von den Büchern… (Lit.)