Bettingen BS
Bettingen (schweizerdeutsch Bettige) ist eine politische Gemeinde und neben Riehen die einzige Landgemeinde des Kantons Basel-Stadt in der Schweiz.
BS ist das Kürzel für den Kanton Basel-Stadt in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Bettingen zu vermeiden. |
Bettingen | |
---|---|
Staat: | Schweiz |
Kanton: | Basel-Stadt (BS) |
Bezirk: | Keine Bezirkseinteilung |
BFS-Nr.: | 2702 |
Postleitzahl: | 4126 |
Koordinaten: | 617043 / 268944 |
Höhe: | 378 m ü. M. |
Höhenbereich: | 355–522 m ü. M.[1] |
Fläche: | 2,23 km²[2] |
Einwohner: | 1167 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 523 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 25,3 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.bettingen.ch |
Bettingen (Chrischonahöhe) | |
Lage der Gemeinde | |
Bettingens Nachbargemeinden sind das baselstädtische Riehen sowie die baden-württembergischen Orte Grenzach-Wyhlen und Inzlingen.
Geschichte
Am 2. März 1513 kaufte die Stadt Basel das Dorf Betticken von den Gebrüdern Christoffel und Hanns Truchsässen von Wolhusen. Der Kaufpreis betrug 800 Gulden. Dieser Kaufakt ist letztendlich der Grund, warum Bettingen heute zur Eidgenossenschaft gehört.[5]
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung[6] | |||||||||||||||
Jahr | 1774 | 1815 | 1850 | 1900 | 1920 | 1941 | 1950 | 1960 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000 | 2008 | 2010 | 2015 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 193 | 233 | 279 | 490 | 505 | 441 | 553 | 765 | 1062 | 1161 | 1069 | 1151 | 1175 | 1165 | 1205 |
Ende 2008 waren fast ein Viertel der Einwohner (24,3 %) Ausländer.
Die Religionszugehörigkeit hat sich in den letzten 30 Jahren erheblich verändert. Ende 2008 verteilte sich die Religionszugehörigkeit der Bevölkerung wie folgt (in Klammern die Zahlen von 1980):
keine Religion | 39,1 % | (16,2) |
protestantisch | 35,9 % | (67,3) |
römisch-katholisch | 15,9 % | (15,2) |
andere Bekenntnisse | 9,1 % | (1,3) |
Gemeinde
Die Gemeinde besteht aus zwei verschiedenen Siedlungen: Zum einen aus dem eigentlichen Dorf Bettingen, einer ehemaligen alemannischen Hofsiedlung, was an der typischen Namensendung ‘-ingen’ deutlich wird. Das Dorf liegt in einer Mulde zwischen den umliegenden Höhen. Anderseits gibt es die beachtliche Häusergruppe auf der Chrischonahöhe rund um die ehemalige Wallfahrtskirche. Diese Siedlung geht auf die Gründung der Pilgermission im Jahre 1840 durch Christian Friedrich Spittler zurück. Dort befindet sich seit dieser Zeit das Theologische Seminar St. Chrischona.
Bereits 1356 wurde erstmals ein Gotteshaus auf der St. Chrischona erwähnt, das an der Stelle gebaut worden sein soll, wo der Legende nach der Leichnam der Heiligen Chrischona begraben ist. 1925 wurde die Siedlung durch das Diakonissen-Mutterhaus und ein Pflegeheim erweitert; südlich davon befindet sich die durch die Bürgergemeinde Basel zwischen 1963 und 1965 erbaute Chrischona-Klinik.
Der markanteste Punkt von Bettingen ist der auf der St. Chrischona stehende Fernsehturm der Swisscom, der 1984 in Betrieb ging. Er ist mit 250 m das höchste frei stehende Bauwerk der Schweiz.
Durch die Buslinie 32 der Basler Verkehrs-Betriebe sind Bettingen und St. Chrischona mit dem Nahverkehrsliniennetz des Tarifverbundes Nordwestschweiz verbunden.
Sehenswürdigkeiten
Persönlichkeiten
- Christian Friedrich Spittler (1782–1867), Gründer der Pilgermission St. Chrischona
- Carl Heinrich Rappard (1837–1909), Inspektor der Pilgermission St. Chrischona
- Dora Rappard-Gobat (1842–1923), evangelische Kirchenlieddichterin, Hausmutter der Pilgermission St. Chrischona
- Markus Hauser (1849–1900), Schweizer Prediger und Seelsorger
- Julius Ammann (1882–1962), Schweizer Lehrer und Mundartschriftsteller, Hausvater der Anstalt für schwachbegabte Taubstumme in Bettingen, Gemeindeschreiber
- Gustav Wenk (1884–1956), Schweizer Politiker
- Erich Schick (1897–1966), evangelischer Theologe und Professor für Ethik
- Eduard Buess (1913–2003), evangelischer Geistlicher und Hochschullehrer an der Universität Basel
- Klaus Bockmühl (1931–1989), evangelischer Theologe und Professor für Systematische Theologie
Literatur
- Sibylle Meyrat, Arlette Schnyder: Bettingen. Geschichte eines Dorfes, Reinhardt, Basel 2011 ISBN 978-3-7245-1759-7.
- Jürgen Mischke, Inga Siegfried: Die Ortsnamen von Riehen und Bettingen. Christoph Merian Verlag, Basel 2013, ISBN 978-3-85616-614-4
- Lukrezia Seiler, Jean-Claude Wacker: Fast täglich kamen Flüchtlinge. Riehen und Bettingen – zwei Grenzdörfer 1933 bis 1948. Verlag z’Rieche, Riehen 1996; 4., erweiterte Auflage (= Beiträge zur Basler Geschichte), Merian, Basel 2013, ISBN 978-3-85616-580-2.[7]
- Peter Bollag: Grenzenlos dörflich. In: Basler Stadtbuch 2013, S. 174-177.
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Bettingen
- Brigitta Strub: Bettingen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Romain Jurot / KMG: Chrischona. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Linkkatalog zum Thema Bettingen bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Website für die Grabsuche von Verstorbenen auf dem Friedhof Bettingen in Stadtgärtnerei Basel-Stadt
Einzelnachweise
- BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Riehener Zeitung vom 15. Juni 2012 Seite 2 "Ein Dorf in Bewegung schafft Begegnung"
- Wohnbevölkerung und bewohnte Gebäude nach Gemeinde seit 17741. (Excel) Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt, 23. Oktober 2014, abgerufen am 9. Mai 2016.
- Stephan Mächler: Rezension In: «Traverse» 1999/3. S. 214–216.