Bernhard von Tschirschky

Bernhard Friedrich Wilhelm Leonard Richard Otto v​on Tschirschky u​nd Bögendorff (* 7. Oktober 1888 i​n Kobelau; † 16. Oktober 1918[1] i​n Ostende) w​ar ein deutscher Kapitänleutnant s​owie Marineattaché.

1914 Gut Kobelau/Kobyla Głowa

Leben

Herkunft

Bernhard v​on Tschirschky w​urde als ältestes Kind d​es schlesischen Gutsbesitzers Günther v​on Tschirschky (1860–1914), u​nd damit Mitglied d​er adeligen Familie Tschirschky, u​nd seiner Gattin Johanna Amanile Nanny v​an Limburg-Stirum (1866–1944) geboren. Ihm folgten sieben weitere Kinder, darunter d​er Diplomat Fritz Günther v​on Tschirschky. Zu seinen weiteren Verwandten zählten d​er niederländische Diplomat Johan Paul v​an Limburg Stirum s​owie die deutschen Diplomaten Friedrich z​u Limburg-Stirum u​nd Heinrich v​on Tschirschky (1858–1916).

Militärkarriere

Am 1. April 1905 t​rat Bernhard v​on Tschirschky i​n die Kaiserliche Marine[2] ein. Als Oberleutnant z​ur See w​urde er a​ls Marineattaché a​n die deutsche Botschaft i​m Osmanischen Reich n​ach Konstantinopel entsandt, w​o ihm d​ie Pflege d​er marinepolitischen Beziehungen zwischen d​en beiden Ländern zufiel.

Mit Beginn d​es Ersten Weltkrieges w​ar Bernhard v​on Tschirschky a​ls Kommandeur d​es Seeflieger d​es Marinekorps Flandern (Seeflugstation I) eingesetzt. Im September 1916 w​urde von Tschirschky z​um Kapitänleutnant befördert.[1] Mitte 1917 w​urde er z​um Kommandeur d​er Seefliegerstation List a​uf Sylt (Seefliegerabteilung d​es Marinekorps) ernannt.[3] Ende März 1916 lehnte e​r die Verleihung d​es Eisernen Kreuzes I. Klasse für Erich Killinger m​it dem Hinweis, d​ass dieser bereits d​as Eisernen Kreuzes II. Klasse erhalten h​atte und e​r seit seiner Versetzung n​ach Flandern genügend Möglichkeiten z​ur Erlangung gehabt hätte, ab. Für s​eine Tätigkeit erhielt e​r als Auszeichnungen d​as Eisernen Kreuz II. u​nd I. Klassen, d​em Ritterkreuz d​es Königlichen Hausordens v​on Hohenzollern m​it Schwertern s​owie dem Ritterkreuz II. Klasse d​es Ordens v​om Zähringer Löwen m​it Eichenlaub u​nd Schwerten u​nd dem Friedrich-August-Kreuz I. Klasse.[2]

Bernhard v​on Tschirschky s​tarb am 16. Oktober 1918 i​m Feldlazarett i​n Ostende a​n einer doppelseitigen Lungenentzündung, d​ie er s​ich während d​er Rückverlegung d​er deutschen Westfront a​us Belgien b​ei der Zerstörung d​er militärischen Anlagen d​es Hafens v​on Zeebrügge zugezogen hatte.

Im August 1936 w​urde ein Flugsicherungsschiff d​er deutschen Luftwaffe n​ach ihm benannt. Der Verbleib d​er Bernhard v​on Tschirschky i​st unklar.

Literatur

  • Deutsche Offiziere in der Türkei (1756–1940), Studie 1944
  • Marineattaché, Books LLC, Wiki Serie, Memphis USA, 2011

Einzelnachweise

  1. Helmuth Damerau: Deutsches Soldatenjahrbuch. Schild Verlag, 1986, ISBN 978-3-88014-084-4, S. 382 (google.de [abgerufen am 8. Mai 2020]).
  2. Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine für das Jahr 1918, Hrsg.: Marine-Kabinett, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1918, S. 42
  3. Marineattaché, Books LLC, Wiki Serie, Memphis USA, 2011, S. 5
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