Berliner Landeszentrale für politische Bildung
Die Berliner Landeszentrale für politische Bildung ist die zentrale überparteiliche Einrichtung für politische Bildung des Landes Berlin.
Berliner Landeszentrale für politische Bildung | |
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Staatliche Ebene | Land Berlin |
Rechtsform | Nicht-rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts |
Aufsichtsbehörde | Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie |
Gründung | 5. November 1956 als Landeszentrale für politische Bildungsarbeit |
Hauptsitz | Amerika Haus Hardenbergstraße 22–24 10623 Berlin |
Direktor | Thomas Gill |
Netzauftritt | Website der Landeszentrale |
Geschichte
Die Landeszentrale entstand am 5. November 1956 per Senatsbeschluss als nicht-rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts mit der Bezeichnung Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. Aktuell besteht sie auf der Grundlage des Senatsbeschlusses vom 15. Oktober 2002. Auf einer Kuratoriumssitzung der Landeszentrale im Jahr 2015 entschied sich das Kuratorium für eine Umbenennung zu Berliner Landeszentrale für politische Bildung. Diese Namensänderung erfolgte durch Senatsbeschluss vom 26. Januar 2016.[1]
Neben der Umbenennung im Jahr 2016 zog die Landeszentrale in das Amerika Haus in der Hardenbergstraße am Bahnhof Zoo. Zuvor war die Zentrale im ehemaligen Gebäude der Senatsverkehrsverwaltung in der Straße An der Urania 4-10 angesiedelt. Da dieses Gebäude jedoch schadstoffbelastet war und nach der kompletten Räumung voraussichtlich abgerissen werden sollte, war ein Umzug fällig.[2]
Aufgabe und Organisation
Ziel
Die Landeszentrale für politische Bildung des Landes Berlin „hat die Aufgabe, die politische Bildung in Berlin auf überparteilicher Grundlage mit dem Ziel zu fördern, die Bürgerinnen und Bürger in ihrer Bereitschaft zu unterstützen, Verantwortung für die Demokratie wahrzunehmen.“[3]
Kuratorium und Leitung
Ein Kuratorium soll die Überparteilichkeit gewährleisten und die Arbeit der Landeszentrale begleiten. Dem Kuratorium gehören zehn Mitglieder von im Berliner Abgeordnetenhaus vertretenen Fraktionen im Verhältnis ihrer zahlenmäßigen Stärke an. Die Abgeordneten werden auf Vorschlag ihrer Fraktionen für die jeweilige Legislaturperiode vom Abgeordnetenhaus gewählt. Die Landeszentrale wird von einem Direktor geleitet, welcher vom zuständigen Senatsmitglied für Bildung im Einvernehmen mit dem Kuratorium berufen wird.[3]
Zudem hat das Kuratorium das Recht, die Landeszentrale zu beauftragen, zu bestimmten Fragen ihrer Arbeit, Sachverständige zu hören und dazu das Kuratorium einzuladen. Über die Ergebnisse sowie über ihre eigenen Vorstellungen hat die Landeszentrale dem Kuratorium zu berichten.
Das aktuelle Kuratorium besteht aus folgenden Mitgliedern (Stand: 2022).[4]
- Ellen Haußdörfer (SPD)
- Nina Lerch (SPD)
- Lars Düsterhöft (SPD)
- Susanna Kahlefeld (Bündnis 90/Die Grünen)
- Louis Krüger (Bündnis 90/Die Grünen)
- Katharina Günther-Wünsch (CDU)
- Sandra Khalatbari (CDU)
- Franziska Brychcy (Die Linke)
- Claudia Engelmann (Die Linke)
Politische Bildungsarbeit
Die Berliner Landeszentrale für politische Bildung organisiert Foren zu aktuellen Themen, Tagungen zu Fragen der politischen Bildung, zum Zusammenleben mit Muslimen[5], Fortbildungen, Lesungen, Stadtrundgängen und Filmvorführungen. Zudem stellt sie in ihrem Besuchszentrum Bücher zu politischen, gesellschaftlichen und historischen Themen bereit. Jeder Berliner kann dort pro Quartal maximal vier Bücher erhalten. Daneben produziert die Landeszentrale eigene Publikationen, die aktuelle Berliner Themen auch in einfacher Sprache vermitteln.[6]
Zudem gehören auch Online-Angebote, Ausstellungen, Kampagnen, Projekte und Events und die finanzielle Förderung von Bildungsprojekten zum Angebotsspektrum. Zusätzlich unterstützt die Landeszentrale ihre Partner aus Vereinen und Initiativen, indem sie deren Vernetzung fördert. Einen besonderen Wert legt die Landeszentrale auf die Berliner-Themen Kinderarmut, politische Teilhabe und Wohnen.[7]
Auszeichnung Alpha-Siegel
Die Berliner Landeszentrale für politische Bildung ist seit Mai 2019 mit dem Alpha-Siegel ausgezeichnet. Dies bedeutet, dass die Zentrale auch auf Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten eingestellt ist.
Literatur
- Lukas C. Gundling: Rechtliche Ausgestaltung der Landeszentralen für politische Bildung im Vergleich: Eine synoptische Übersicht. In: Zeitschrift für Landesverfassungsrecht und Landesverwaltungsrecht (ZLVR), 4/2020, S. 123 (online).
Weblinks
Einzelnachweise
- Namensänderung der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Berlin. (PDF; 203 kB) In: parlament-berlin.de. Abgeordnetenhaus von Berlin, 28. Januar 2016, abgerufen am 8. Oktober 2020.
- Politische Bildung im Amerika-Haus. In: tagesspiegel.de. Abgerufen am 8. Oktober 2020.
- Senatsbeschluss über die Errichtung der Berliner Landeszentrale für politische Bildung. (PDF; 72.3 kB) Berliner Landeszentrale für politische Bildung, abgerufen am 9. Oktober 2020.
- Kuratorium der Berliner Landeszentrale für politische Bildung. Berliner Landeszentrale für politische Bildung, abgerufen am 25. Februar 2022.
- Jürgen Micksch (Hrsg.): Zusammenleben mit Musllimen – eine Handreichung, Verlag Otto Lembeck, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-87476-147-9.
- Über uns. Berliner Landeszentrale für politische Bildung, 12. Mai 2020, abgerufen am 9. Oktober 2020.
- Thema Berlin. Berliner Landeszentrale für politische Bildung, 4. März 2020, abgerufen am 9. Oktober 2020.