Benjamin Herman
Benjamin Herman (* 1968 in London) ist ein niederländischer Jazz-Saxophonist (Alt, C-Melody Saxophon) und Komponist.
Leben und Wirken
Herman wuchs in Zaandijk auf, begann mit 12 Jahren Saxophon zu spielen (ein Jahr später trat er damit schon professionell auf) und studierte am Konservatorium in Hilversum, wo er 1991 „cum laude“ abschloss[1] (und 1989 den Wessel-Ilcken-Preis als bester Nachwuchs-Jazzmusiker erhielt) und anschließend noch bei Dick Oatts an der „Manhattan School of Music“ studierte. Sein erstes Album Between a Dog and a Lamppost kam 1992 mit dem „Benjamin Herman/Maarten van der Grinten Quartett“ von ihm und dem Gitarristen Maarten van der Grinten heraus. Dann arbeitete er im Quintett Five Up High mit Jasper Blom und Juraj Stanik.
Herman ist der Bandleader des New Cool Collective (und der New Cool Collective Bigband), die er 1994 mit befreundeten Musikern gründete. Sie spielten schon mehrmals auf dem North Sea Jazz Festival, tourten 1997 in Deutschland und 1998 in England und traten noch 2007 zweimal monatlich im Nachtclub „Panama“ in Amsterdam auf. 1999 erhielten sie den Edison-Preis für ihre CD Big (mit Georgie Fame und Trijntje Oosterhuis), ihr drittes Album nach New Cool Collective 1997, More 1998 (2002 folgte Bring it On, dann zahlreiche weitere Alben).
Herman spielt und nimmt auch mit eigenem Trio und anderen Besetzungen unter dem eigenen Namen auf. Als Sideman arbeitete er u. a. mit Candy Dulfer, Gigantjes, Henk Westbroek und Saskia Laroo und ging 2004 auf Tournee mit dem Gitarristen Paul Weller. 2004 spielte auf seinem Album Heterogeneity der Pianist Misha Mengelberg[2] und der Trompeter Bert Joris mit. Auch dieses Album gewann einen Edison-Preis. 2005 nahm er das Album The Itch mit Han Bennink, 2006 The London Session mit Bart van Lier und Stan Tracey auf. Weitere Alben folgten, etwa Hypochristmastreefuzz (Dox, 2011) und ausgehend von seinem Soundtrack zu einem Dokumentarfilm über Remco Campert das Album Campert – De tijd duurt één mens lang …
2005 organisierte er das Programm für „Jazz International Rotterdam“.
Preise und Auszeichnungen
Herman gewann mit dem Quintett Five Up High den Internationalen Wettbewerb der Leverkusener Jazztage und mit dem New Cool Collective den Heineken Crossover Award. 2006 erhielt er den Boy-Edgar-Preis.
Diskografie (Auswahl)
Alben
- 1997: Café Alto
- 1999: Get In
- 2000: Benjamin Herman Plays Misha Mengelberg
- 2002: Benjamin Herman Plays Jaki Byard (feat. Pierre Christophe)
- 2004: Heterogenity (feat. Bert Joris und Misha Mengelberg)
- 2005: The Itch
- 2006: The London Session
- 2008: Hypochristmastreefuzz
- 2009: Campert – De tijd duurt één mens lang …
- 2010: Blue Sky Blond
- 2012: Deal (mit Jesse van Ruller, Carlo de Wijs, Manuel Hugas, Joost Kroon und The City of Prague Philharmonic)
- 2013: Café Solo
- 2014: Trouble (mit Daniel von Piekartz, Ernst Glerum, Joost Patocka, Daniel von Piekartz, Miguel Rodriguez)
- 2017: Herman/Bennink/Beets/Jacobs: Quartet NL (mit Peter Beets, Han Bennink, Ruud Jacobs)
- 2018: Bughouse (mit Reinier Baas, Peter Peskens, Olav van den Berg)
Singles
- 2005: Skunkaholic / Haze (Green Splatter)
- 2005: Durban Poison
- 2009: Deelder 65
- 2010: Made in China (mit Janne Schra und Jelte Heringa)
- 2011: Sherry Britton / Tempest Storm
Anmerkungen
- Im selben Jahr erhielt er eine Einladung für den Thelonious Monk Wettbewerb, an dem auch Joshua Redman und Chris Potter teilnahmen.
- Bereits 2000 veröffentlichte Herman ein Trio-Album Plays Misha Mengelberg.
Weblinks
- Homepage mit Clips
- Benjamin Herman bei Discogs
- Biografie und Diskografie beim Nationaal Pop Instituut (Memento vom 24. Oktober 2008 im Internet Archive) (niederländisch)
- Interview, 2004 (niederländisch)
- englische Biografie (Memento vom 14. Februar 2009 im Internet Archive)