Benedikt Kristjánsson
Benedikt Kristjánsson (* 1987 in Húsavík/Island) ist ein isländischer Opern- und Konzerttenor, der in Deutschland lebt und insbesondere Werke der Barockmusik interpretiert.
Leben
Kristjánssons Eltern studierten in Deutschland: der Vater Theologie, die Mutter Gesang und Chorleitung.[1] Der Vater wurde später Bischof.[2] Er studierte zuerst bei seiner Mutter, an der Akademie für Gesang und Vokalkunst in Reykjavík sowie an der Musikschule Reykjavík (Tónlistarskólinn Reykjavík) und arbeitete mit dem Hamrahlid-Chor (Hamrahlíðarkórinn) unter der Leitung von Thorgerdur Ingólfsdóttir (Þorgerður Ingólfsdóttir) zusammen. Im Alter von 20 Jahren[3] ging er nach Deutschland und studierte an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin und belegte Meisterkurse bei Peter Schreier, Christa Ludwig, Robert Holl, Andreas Schmidt und dem Pianisten Helmut Deutsch. Im Jahr 2011 gewann er den ersten Preis beim internationalen Gesangs-Wettbewerb in Greifswald und 2012 den Publikumspreis beim Internationalen Bach-Wettbewerb in Leipzig. Er hat mit führenden Dirigenten, z. B. Jos van Veldhoven, Andreas Spering, Christoph Spering, Václav Luks, Reinhard Goebel und Hans-Christoph Rademann zusammengearbeitet und ist bei verschiedenen internationalen Festivals, z. B. dem Musikfest Stuttgart, den Thüringer Bachwochen, den Händel-Festspielen Halle, der Bachwoche Ansbach und dem Festival Alte Musik (Festival Oude Muziek) in Utrecht aufgetreten.[4][5] Er ist verheiratet mit einer Isländerin und wohnt mit seiner Familie in Berlin.[6]
Aufführungen
- Staatsoper Berlin: Hauptrolle in der Kinderoper Das tapfere Schneiderlein (2012) von Wolfgang Mitterer und im Tagebuch eines Verschollenen (2014) von Leoš Janáček[7][8]
- Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen: Hauptrolle in der Stadtteil-Oper Sehnsucht nach Isfahan (2015)[9] nach Musik von Georg Friedrich Händel.[10][11]
- Rudolfinum Prag: Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach (2018) mit dem Kollegium 1704, Nederlands Kamerkoor und Peter Dijkstra (Dirigent)[12]
- Thomaskirche Leipzig: Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach (2020). International bekannt wurde er durch die Aufführung der Johannes-Passion in der Leipziger Thomaskirche im April 2020 in einer modernen Fassung Johannespassion für Tenor (allein), Cembalo und Schlagwerk nach Johann Sebastian Bach, BWV 245 in der musikalischen Bearbeitung von Benedikt Kristjánsson (Tenor), Elina Albach (Cembalo und Orgel) und Philipp Lamprecht (Schlagwerk) nach einer Idee von Steven Walter / Podium Esslingen.[13][14][15]
Diskografie
- J. S. Bach: Kantaten BWV 19, 79, 126 und 149
- J. S. Bach: Matthäus-Passion BWV 244 mit der Gächinger Kantorei Stuttgart unter Hans-Christoph Rademann[16]
- Georg Friedrich Händel: Messiah HWV 56 (Der Messias) (1742, Dubliner Version)[17]
Weblinks
Einzelnachweise
- https://www.pro-medienmagazin.de/wp-content/uploads/2020/06/pdf_pro_2020_03.pdf
- https://www.pro-medienmagazin.de/wp-content/uploads/2020/06/pdf_pro_2020_03.pdf
- https://www.pro-medienmagazin.de/wp-content/uploads/2020/06/pdf_pro_2020_03.pdf
- Bachverein Köln (abgerufen am 12. April 2020)
- Leipziger Bachpreise 2012 (abgerufen am 12. April 2020)
- https://www.pro-medienmagazin.de/wp-content/uploads/2020/06/pdf_pro_2020_03.pdf
- Staatsoper Berlin (abgerufen am 12. April 2020)
- Werkstatt Staatsoper Berlin (abgerufen am 12. April 2020)
- Dokumentation „Sehnsucht nach Isfahan“. Ein Film von Felix Wagner und Fabian Fornalski. Abgerufen am 28. November 2019.
- Gerd Klingeberg: Sehnsucht nach Isfahan. Abgerufen am 28. April 2020.
- Programmheft „Sehnsucht nach Isfahan“. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, 2015, abgerufen am 3. Dezember 2019 (deutsch).
- OPERA – Bachovo Vánoční oratorium (tschech.) (abgerufen am 12. April 2020)
- Johannes-Passion Leipzig (Memento vom 10. April 2020 im Internet Archive) (abgerufen am 12. April 2020)
- Podium Esslingen (abgerufen am 12. April 2020) (verfügbar bis 9. Juli 2020)
- Bachfest Leipzig – Passion trotz(t) Pandemie (abgerufen am 12. April 2020)
- Bach Cantatas Webseite (abgerufen am 12. April 2020)
- A new recording of Handel's first version of Messiah (engl.) (abgerufen am 12. April 2020)