Belgica (A962)
Die Belgica ist ein Ozeanographie-Forschungsschiff, das von der belgischen Marine betrieben wird. Heimathafen ist Ostende.
Die Belgica im September 2003 | ||||||||||||||||||||
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Bau und technische Daten
Das Schiff wurde am 17. Oktober 1983 im Auftrag des belgischen Wissenschaftsministeriums auf der Boelwerf in Temse an der Schelde auf Kiel gelegt und lief dort am 6. Januar 1984 vom Stapel. Taufpatin war die belgische Königin Fabiola. Es wurde am 5. Juli 1984 in Dienst gestellt. Es ist mit 774 BRZ und 232 NRZ vermessen (früher 765 BRT bzw. 232 NRT) und verdrängt 1132 t. Die Tragfähigkeit des Schiffes beträgt 359 Tonnen. Das Schiff ist 50,90 m lang (44,95 m in der Wasserlinie) und 10,00 m breit. Der Tiefgang beträgt max. 4,55 m.
Der Antrieb besteht aus einem Sechszylinder-Viertakt-Dieselmotor der Anglo Belgian Company (Typ: 6 MDZC-1000-150 A) mit einer Leistung von 1.199 kW, der über ein Getriebe auf einen Verstellpropeller mit Kortdüse wirkt. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt zwölf Knoten. Das Schiff, das bei einer Marschgeschwindigkeit von 12 Knoten 5.000 Seemeilen zurücklegen kann, kann bis zu 20 Tage ununterbrochen auf See bleiben.
Für die Stromversorgung stehen zwei Caterpillar-Dieselgeneratoren mit einer Leistung von jeweils 275 kW zur Verfügung. Das Schiff hat hydraulisch angetriebenen Querstrahlsteueranlagen vorn und achtern mit jeweils 150 kW.
Ausstattung und Aufgaben
Die seemännische Besatzung, 15 Mann, wird von der belgischen Marine gestellt, die auch für den operativen Einsatz und die logistische Versorgung des Schiffes verantwortlich ist. Das Schiff hat die IMO-Nummer 8222563 und die Kennung A962.
Die wissenschaftliche Arbeit der Belgica wird vom „Management Unit des Mathematischen Modells der Nordsee und der Scheldemündung“ (MUMM) geleitet.[1] Zur Ausrüstung des Schiffs gehören fünf verschiedene Laboratorien (Fischereilabor, Feuchtlabor, Chemielabor, Biochemielabor und Mikrobiologielabor); zwei weitere, besonders ausgestattete Labors können per Spezialcontainer mitgeführt werden. Bis zu 16 Wissenschaftler können an Bord untergebracht werden. Am Heck des Schiffes befindet sich ein Heckgalgen mit einer Tonne Hebekraft.
Hauptaufgabe des Schiffes ist die Erforschung von Fauna und Flora in der Nordsee. Dabei kooperiert das Schiff mit belgischen Universitäten und wissenschaftlichen Instituten. Einer der häufigsten Nutzer der Belgica ist die Fischerei-Abteilung des Ministeriums der Flämischen Gemeinschaft, für die das Schiff Bestandsschätzungen kommerziell genutzter Fischarten erstellt, menschliche Störungen der marinen Umwelt überwacht und technische Innovationen beim Gebrauch von Schleppnetzen erprobt. Beim Auftreten einer Ölpest fällt dem Schiff die Aufgabe der Öluntersuchung zwecks Urheberauffindung zu.
2016 beschloss die Belgische Regierung ein Nachfolgeschiff für die die Belgica I, die Belgica II in Auftrag zu geben. Die Ausschreibungen gewannen die Spanische Werft Freire Shipyard und der Schiffsausrüster Rolls-Royce Marine AS. Im Juni 2018 begann der Bau des rund 54 Millionen teuren Schiffes. Die Indienststellung war für Ende 2020 geplant.[2]
Fußnoten
- Beheerseenheid van het Mathematisch Model van de Noordzee en het Schelde-estuarium (BMM), einer Abteilung des Koninklijk Belgisch Instituut voor Natuurwetenschappen (KBIN); siehe Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 7. Januar 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
- The New Research Vessel Will Honour the Belgian Tradition and Sail the Seas as ‘RV Belgica II’ | Royal Belgian Institute of Natural Sciences. Abgerufen am 30. Juni 2021.
Weblinks
- Belgica bei MUMM (engl.)
- A962 Belgica bei Marine News (niederl.)
- Einzelheiten zur Belgica (niederl.)
- Gegenwärtige Position der Belgica