Beat Villiger
Beat Villiger (* 4. April 1957; heimatberechtigt in Sins) ist ein Schweizer Politiker (Die Mitte, vormals CVP).
Biografie
Von 1974 bis 1977 absolvierte er eine Verwaltungslehre bei der Gemeindeverwaltung in Sins, Kanton Aargau. Nach beruflicher Praxis und Auslandsaufenthalten erlangte er 1981 das Gemeindeschreiberpatent und arbeitete bis 1989 als Gemeindeschreiber in Sins. 1990 erlangte er das Notariatspatent des Kantons Zug und war bis 2001 als Notar und Gemeindeschreiber in Baar angestellt. 2002 machte er sich mit einem eigenen Treuhandbüro selbständig.
Von 1995 bis 2006 war Villiger im Zuger Kantonsrat, ab 2001 als Chef der CVP-Fraktion. 2001 gehörte er zu den Überlebenden des Zuger Attentats, als der Täter Friedrich Leibacher im Zuger Kantonsrat 14 Politiker erschoss. Villiger konnte sich mit einem Sprung aus dem Fenster vor den Schüssen Leibachers retten.[1]
Seit dem Januar 2007 ist er im Regierungsrat und leitet die Sicherheitsdirektion. Im Oktober 2018 wurde publik, dass 2017 gegen ihn ein Strafverfahren eingeleitet wurde. Ihm wurde vorgeworfen, dass er sein Auto wiederholt einer Person überlassen hatte, die keinen Führerschein besass. Zudem wurde der Vorwurf der Urkundenfälschung erhoben. Das Strafverfahren wurde schliesslich eingestellt, was von verschiedenen Strafrechtsexperten kritisiert wurde. Ausserdem konnte das Onlinemagazin Republik.ch aufgrund einer superprovisorischen Verfügung des Bezirksgerichts Zürich kurz vor dem Wiederwahltermin der Zuger Regierung nur eingeschränkt über den Fall berichten.[2][3][4]
Der Luzerner Staatsanwaltschaft wurde vorgeworfen, Beat Villiger im Strafverfahren begünstigt zu haben. Eine externe Untersuchung entkräftete sämtliche Vorwürfe und belegte, dass das Verfahren rechtens eingestellt wurde.[5]
Am 7. Oktober wurde er bei den Regierungswahlen auf dem dritten Platz wiedergewählt, er erbat sich Zeit, ob er sein Amt weiterführe.[6] Am 18. Oktober nahm er die Wiederwahl an.[7]
Einzelnachweise
- Anian Heierli, Pascal Tischhauser: Zuger CVP-Regierungsrat Villiger beichtet am Wahltag. «Ich habe eine uneheliche Tochter» Interview in: SonntagsBlick vom 7. Oktober 2018.
- Carlos Hanimann, Michael Rüegg: Zuger Justizdirektor verhindert Berichterstattung. In: Republik.ch vom 1. Oktober 2018.
- Carlos Hanimann, Michael Rüegg: Die Widersprüche im Fall Villiger. In: Republik.ch vom 3. Oktober 2018.
- Lena Berger: Gericht hat geholfen den Wählern Informationen vorzuenthalten In: Luzerner Zeitung vom 6. Oktober 2018.
- Yasmin Kunz: «Fall Villiger»: Erleichterung bei Luzerner Staatsanwaltschaft. Abgerufen am 9. November 2019.
- Erich Aschwanden: Affäre überschattet Zuger Wahlen. In: Neue Zürcher Zeitung vom 7. Oktober 2018.
- Beat Villiger nimmt Wahl an. In: srf.ch vom 18. Oktober 2018.