Baylis-Hillman-Reaktion
Die Baylis-Hillman-Reaktion, auch Morita-Baylis-Hillman-Reaktion, ist eine Reaktion aus dem Bereich der Organischen Chemie und wurde nach ihren Entdeckern Anthony B. Baylis und Melville E. D. Hillman benannt. Sie dient der Synthese von α-Hydroxyvinylcarbonylen. Hierzu wird ein Vinylketon oder -ester, ein Aldehyd oder Keton, sowie eine Base benötigt. Als Base wird klassisch Triethylendiamin (DABCO) verwendet, neuerdings auch DBU und DMAP.
Mechanismus
Die folgende Darstellung zeigt einen plausiblen Reaktionsverlauf:[2]
Im ersten Schritt greift die Base (in diesem Fall DABCO, mit B abgekürzt) das Vinylketon 1 nukleophil an, so dass sich das mesomeriestabilisierte Enolat 2 bildet. Dieses greift nun das Aldehyd/Keton unter Bildung des Alkoholats 3 nukleophil an. Unter dem Protonentransfer erfolgt die Abspaltung der Base und das Produkt 4 wird gebildet. Die Reaktion verläuft sehr langsam, kann aber durch Ultraschall beschleunigt werden.[3]
Die Reaktion läuft ebenfalls mit Iminen bzw. Imin-Derivaten statt Aldehyden/Ketonen ab.[1]
Literatur
- Patent DE2155113A1: Verfahren zur Herstellung von Acrylverbindungen. Veröffentlicht am 10. Mai 1972, Erfinder: A. B. Baylis, M. E. D. Hillman.
Weblinks
- organische-chemie.ch: Baylis-Hillman-Reaktion
Einzelnachweise
- L. Kürti, B. Czakó: Stratigic Applications of Named Reactions in Organic Synthesis. Elsevier Academic Press, Amsterdam 2005, ISBN 978-0-12-429785-2, S. 48–49.
- T. Laue, A. Plagens: Namen- und Schlagwort-Reaktionen. 5. Auflage, B. G. Teubner Verlag / GWV Fachverlage, Wiesbaden 2006, ISBN 978-3-8351-0091-6, S. 34–35.
- Fernando Coelho, Wanda P. Almeida, Demetrius Veronese, Cristiano R. Mateus, Elizandra C. Silva Lopes, Rodrigo C. Rossi, Gabriel P. C. Silveira, César H. Pavam: Ultrasound in Baylis–Hillman reactions with aliphatic and aromatic aldehydes: scope and limitations. In: Tetrahedron. 58, Nr. 37, 2002, S. 7437–7447, doi:10.1016/S0040-4020(02)00822-0.