Bayerische D VII
Die Lokomotiven der Gattung D VII waren Nassdampflokomotiven der Bayerischen Staatsbahn. Sie führten Kohle- und Wasservorräte in seitlichen Behältern mit.
D VII (Bayern) DR-Baureihe 9876 | |
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Bayerische D VII, 1894 | |
Nummerierung: | DR 98 7601–7614, 7621–7681 |
Anzahl: | 75 |
Hersteller: | Krauss, Maffei |
Baujahr(e): | 1880–1895 |
Ausmusterung: | 1935 |
Bauart: | C n2t |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 7.550/7.565 mm |
Leermasse: | 18,2/20,7 t |
Dienstmasse: | 26,7/28,2 t |
Reibungsmasse: | 26,7/28,2 t |
Radsatzfahrmasse: | 8,9/9,4 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 45 km/h |
Indizierte Leistung: | 130 kW |
Treibraddurchmesser: | 1.006 mm |
Zylinderanzahl: | 2 |
Zylinderdurchmesser: | 330 mm |
Kolbenhub: | 508 mm |
Kesselüberdruck: | 12 bar |
Anzahl der Heizrohre: | 119 |
Rostfläche: | 0,83 m² |
Verdampfungsheizfläche: | 50,16 m² |
Wasservorrat: | 3,2/3,7 m³ |
Brennstoffvorrat: | 0,8/1,0 t |
Lokbremse: | Hardy-Saugluftbremse, später Druckluftbremse, z. T. Riggenbach-Gegendruckbremse |
Parallel zur Gattung D VI wurde die D VII für steigungsreiche Strecken als dreifach gekuppelte Lok konstruiert. Insgesamt wurden 75 Exemplare gebaut, davon stammten 41 von Krauss und 34 von Maffei. Ab 1885 hatten die Lokomotiven eine etwas größere Länge, größere Vorräte und damit auch eine größere Masse.
Eingesetzt wurden zwei Maschinen auf der Bahnstrecke Langenbach–Enzelhausen. Sie waren in Mainburg stationiert, erwiesen sich bald als zu schwach und wurden um 1898 durch D XI ersetzt.[1] Eine Maschine, die spätere 98 7611, wurde seit 1887 bei der Sulztalbahn eingesetzt.[2] Auch auf der Strecke Senden–Weißenhorn ist für 1902 der Einsatz von Maschinen der Baureihe D VII verzeichnet.[3] Andere waren in Selb stationiert.[4]
Die Deutsche Reichsbahn übernahm 1925 alle 75 Lokomotiven als Baureihe 9876. Die meisten wurden bis Ende der 1920er Jahre ausgemustert, die letzte jedoch erst 1935.
Die 98 7601 und die 98 7639 blieben als Schleppmaschinen im Bw Würzburg und im Bw Nürnberg Hbf bis 1960 erhalten.
Ein Exemplar, die 1892 bei Krauss gebaute D VII 1854 – spätere 98 7658, war als Denkmal beim Tengelmann-Großmarkt in Wiesbaden[5] aufgestellt und ist heute im Localbahnmuseum Bayerisch Eisenstein des Bayerischen Localbahnvereins erhalten.[6][7]
Literatur
- Horst J. Obermayer: Taschenbuch Deutsche Dampflokomotiven. Regelspur. 2. Auflage. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1970, ISBN 3-440-03643-X, S. 262.
- Hermann Merker (Hrsg.): Bayern-Report Nr. 5. Die Gattungen B VII bis B IX, C III, D I bis D VII und die Lokomotiven der Ostbahn. Hermann Merker Verlag, Fürstenfeldbruck 1995, ISBN 3-922404-78-2, S. 88–97.
Einzelnachweise
- http://www.bockerl.de/web0002/bockchro.htm
- Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 11. Januar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- http://www.fes-online.de/blog/1405082358/index.php?tix=1405082358
- Geschichte der Bw-Ast Selb Stadt. In: Lokschuppen Selb. Modell- und Eisenbahnclub Selb-Rehau e. V., archiviert vom Original am 21. Februar 2015; abgerufen am 26. Juli 2020: „Eingesetzt wurden in den Anfangsjahren des letzten Jahrhunderts die bayerischen Lokalbahnmaschinen der Typen D IV (spätere Baureihe 88.71-73), D VI (spätere Baureihe 98.75) und D VII (spätere Baureihe 98.76).“
- Zintl: Die alten Bayerischen. Motorbuch Verlag, Stuttgart
- http://www.localbahnverein.de/loco_triebw.htm
- http://www.bahnbilder.de/bild/Deutschland~Dampfloks~Sonstige/739665/lok-1854-eine-bayerische-d-vii.html