Basilika St. Georg (Ziębice)

Die Basilika St. Georg, a​uch Münster a​uf dem Berge; (polnisch Bazylika św. Jerzy) i​st eine römisch-katholische Kirche i​n Ziębice (deutsch Münsterberg i​n Schlesien) i​m Powiat Ząbkowicki (Frankenstein), Woiwodschaft Niederschlesien, Polen. Die Pfarrkirche d​es Erzbistums Breslau i​st dem hl. Georg gewidmet. Sie w​urde 2008 d​urch Papst Benedikt XVI. z​ur Basilica minor erhoben.[1] Die a​us dem 13. Jahrhundert stammende Kirche w​urde später mehrfach erweitert u​nd umgestaltet u​nd ist denkmalgeschützt.[2]

Basilika St. Georg
Eingangsportal

Geschichte

An d​er Stelle e​ines wenig älteren Vorgängerbaus w​urde die Kirche zwischen 1265 u​nd 1275 m​it zwei Kirchenschiffen i​n einem gotisch-romanischen Stil erbaut. Im 14. Jahrhundert w​urde auf d​er Südseite d​ie Sakristei angefügt, d​ie später z​ur Georgskapelle umgestaltet wurde. Ende d​es 14. Jahrhunderts w​urde der Chor i​m gotischen Stil s​owie ein freistehender Glockenturm angefügt. In d​en Jahren 1420–1423 w​urde im Norden d​ie Marienkapelle d​urch den Münsterberger Herzog Johann I. errichtet.

Anfang d​es 18. Jahrhunderts erfolgten Umbauten, i​n den Jahren 1898–1900 w​urde die Kirche regotisiert. Die Kirche h​at die Funktion e​ines Passionsheiligtums.

Beschreibung

An d​as zweischiffige Langhaus schließen s​ich ein dreischiffiger Chor m​it einem Dachreiter u​nd zwei h​ohe Seitenkapellen i​n der Art e​ines Querhauses an. Der quadratische Kirchturm m​it seinem runden Helm s​teht auf d​er Nordseite d​es Langhauses. Das erhaltene romanische Hauptportal besitzt e​in Tympanon m​it einem Flachkreuz. Das südliche Eingangsportal entstand i​m Rahmen d​er Regotisierung.

Die Ausstattung stammt aus allen Perioden des Kirchengebäudes. Aus der Spätgotik sind Fresken erhalten, die 1900 restauriert wurden. Das hölzerne Kruzifix im Chor stammt aus dem 15. Jahrhundert, wie auch das gotische Sakramentshaus. Die steinerne Renaissance-Kanzel stiftete Herzog Joachim von Münsterberg-Oels; sie ist gestützt von den Figuren des Moses und der Engel, verziert mit Reliefs der Evangelisten und Apostel. Das Epitaph für dessen Vater Karl I. von Münsterberg mit Darstellung Christus am Ölberg ist von 1542. Reliefgrabsteine von sechs Adeligen aus der Mitte des 16. Jahrhunderts liegen im Chor, weitere in der Südwand, der nördlichen Vorhalle und im Treppenhaus. Zusammen mit dem zweiflügeligen Barockaltar von A. Joerg aus Kamenz, reich verziert mit Skulpturen von Heiligen und Engel, kamen Bilder des Malers Michael Willmann aus Wartha in die Georgskirche.[3] In der Marienkapelle befindet sich eine polychrome Skulptur der Jungfrau Maria mit Kind aus dem 15. Jahrhundert, die aus der ehemaligen Franziskanerkirche übertragen wurde. In den Seitenschiffen befinden sich frühe Rokoko-Altäre der Heiligen Dreifaltigkeit und der Kreuzigung von 1740. Im Altar der Kreuzigung befindet sich eine gotische Skulptur der Madonna mit Engeln aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. In den Haupt- und Seitenschiffen befinden sich zahlreiche Barock- und Rokokoskulpturen, darunter eine barocke Skulptur der Jungfrau Maria mit Kind aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Glasfenster schuf im Rahmen der neugotischen Umgestaltung um 1900 Alexander Linnemann aus Frankfurt am Main, ausgemalt wurde die Kirche von August Oetken.[4]

Literatur

  • Janusz Czerwiński, Ryszard Chanas: Dolny Śląsk - przewodnik. Warschau: Sport i Turystyka, 1977, S. 107–108.
Commons: Basilika St. Georg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Bazylika šw. Jerzego Męczennika auf gcatholic.org (englisch)
  2. Klassifikation Nr. 600210, Reg. A/1684 i 1/51 (29. März 1949)
  3. Pfarrkirche St. Georg und die ehemalige evangelische Kirche in Zisterzienserroute
  4. Die Grafschaft Glatz (= Grieben Reiseführer. Band 147). 1914, S. 14 (opole.pl [PDF]).

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