Bahnstrecke Weißenfels–Zeitz
Die Bahnstrecke Weißenfels–Zeitz ist eine eingleisige Hauptbahn im Süden von Sachsen-Anhalt. Sie verläuft von Weißenfels über Teuchern nach Zeitz und war bis Dezember 2019 eine der Stammlinien der Burgenlandbahn.
Weißenfels–Zeitz | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer (DB): | 6306 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | 551 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 31,258 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenklasse: | CM4 (Weißenfels–Teuchern) CM2 (Teuchern–Zeitz) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Minimaler Radius: | 390 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 100 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Geschichte
Die Weißenfels-Zeitzer Bahn wurde bereits 1859 zwischen Weißenfels, Zeitz und Gera von der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet. 1882 wurde die Betriebsführung von den Preußischen Staatseisenbahnen übernommen. In ihrer Anfangszeit diente die Strecke hauptsächlich dazu, Industriegüter aus Zeitz in Richtung Halle und Erfurt zu transportieren. Heute verbindet sie die Bahnstrecke Halle–Bebra und die Bahnstrecke Leipzig–Gera miteinander.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das zweite Gleis abgebaut. Zu DDR-Zeiten wurden unter anderem Zuckerrüben aus dem Thüringer Becken, Zement aus Karsdorf und Kohle aus dem Revier um Profen abgefahren. Die Strecke diente auch als Umleiterstrecke für die Thüringer Bahn. So fuhren in den 1980er Jahren, im Zuge des Ausbaus der Thüringer Bahn zwischen Naumburg und Weißenfels, zahlreiche planmäßige Güterzüge und internationale Schnellzüge zwischen Weißenfels und Teuchern.
Die Burgenlandbahn GmbH übernahm als gemeinsame Tochtergesellschaft von DB Regio AG und Karsdorfer Eisenbahngesellschaft zu Jahresbeginn 1999 den Betrieb. Die Strecke war Teil des Vertrags über das Netz Sachsen-Anhalt Süd mit dem Land Sachsen-Anhalt, der bis zum 31. Dezember 2006 lief. Der Personenverkehr wurde mit LVT/S der Burgenlandbahn durchgeführt. Dabei wurde zunächst jeder zweite aus Weißenfels kommende Triebwagen mit dem aus Naumburg kommenden vereinigt und in der Gegenrichtung wieder getrennt. Der Fahrplan von 1999 führt demzufolge noch einen konsequenten Stundentakt mit zweistündlichen Direktverbindungen von und nach Naumburg auf. Im Dezember 2010 wurde der Reisezugverkehr auf dem Naumburger Ast eingestellt.
Nach der 2003 durchgeführten zweiten Ausschreibung wurde das Netz erneut an die mittlerweile reine DB-Tochter Burgenlandbahn für weitere zwölf Jahre bis 2018 vergeben.[1] Dieser Vertrag wurde im Januar 2017 verlängert und lief noch bis zum 14. Dezember 2019.[2]
Die Strecke war nicht im Dieselnetz Sachsen-Anhalt enthalten,[3] sondern wurde 2017 gemeinsam mit der Strecke Merseburg–Mücheln–Querfurt ausgeschrieben.[4] Die DB Regio erhielt im Oktober 2018 den Zuschlag für das neue Netz Elster-Geiseltal und bedient die Strecke bis voraussichtlich Dezember 2032 mit Triebwagen der Baureihe 641, ohne jedoch die Marke Burgenlandbahn fortzuführen.[5]
Verkehr
Heute verkehren die Personenzüge mit einem Grundtakt von zwei Stunden, der an Werktagen verdichtet wird. Im Güterverkehr werden bedarfsweise Kesselwagenzüge von Großkorbetha in Richtung Gera/Lederhose gefahren.[6]
Streckenbeschreibung
Westlich vom Bahnhof Weißenfels zweigt die Strecke von der in Richtung Naumburg (Saale) führenden Hauptstrecke der Thüringer Bahn nach Süden ab und überquert in getrennten, parallel führenden Brückenbauwerken die beiden Saalearme. Danach umfährt die Strecke in einem Vollbogen (Durchmesser rund 1000 Meter) den Weißenfelser Stadtteil Beuditz westlich. Die Strecke wendet sich dann nach Süden, passiert Langendorf und erreicht den nördlich Prittitz liegenden gleichnamigen Haltepunkt. Von dort verläuft die Strecke nach Südosten, unterquert die Bundesautobahn 9 und erreicht Teuchern, wo von Südwesten kommend die Bahnstrecke Naumburg–Teuchern einmündet. Zwischen Teuchern und Deuben mündete die teilweise stillgelegte Bahnstrecke Großkorbetha–Pörsten–Hohenmölsen–Deuben ein. In Deuben bestehen Anschlussbahnen an die Braunkohleindustrie (Brikettfabrik, Kraftwerk) der MIBRAG. Danach umfährt die Strecke die historische Grube Louise bei Theißen. Die dortige Eisenbahnkreuzung mit der Bundesstraße 91 verursachte noch in den 1990er Jahren häufig Staus. In einem Rechtsbogen wendet sich die Bahnstrecke nach Süden und mündet in die Bahnstrecke Leipzig–Gera ein, welche im Tal der Weißen Elster verläuft. Bis zum Bahnhof Zeitz durchqueren Streckenäste den Rangierbahnhof Zeitz-Aylsdorf, wo die Bahnstrecke Altenburg–Meuselwitz–Zeitz einmündet.
Weblinks
Einzelnachweise
- SPNV-Wettbewerb im Jahr 2007. Abgerufen am 18. September 2017.
- DVV Media Group GmbH: Sachsen-Anhalt: DB Regio bekommt Vertragsverlängerung im SPNV-Netz Süd. In: Eurailpress. 25. Januar 2017 (eurailpress.de [abgerufen am 9. Februar 2017]).
- NASA GmbH Geschäftsbericht 2015. (PDF) Archiviert vom Original am 11. Februar 2017; abgerufen am 9. Februar 2017.
- DVV Media Group GmbH: Sachsen-Anhalt: Vergabe des SPNV-Netzes Elster-Geiseltal gestartet. In: Eurailpress. 12. September 2017 (eurailpress.de [abgerufen am 18. September 2017]).
- NASA erteilt DB Regio Zuschlag für Netz Elster-Geiseltal. PM-Nr. 18/16. In: nasa.de. Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt, 12. Oktober 2018, abgerufen am 7. November 2018.
- Güterzugfahrzeiten der KBS 551 Großkorbetha – Zeitz. In: Güterzugkursbuch. Abgerufen am 28. Juli 2012.