Bahnhof Scuol-Tarasp
Der Bahnhof Scuol-Tarasp ist der Endbahnhof der durch die Rhätische Bahn betriebenen Bahnstrecke Bever–Scuol-Tarasp in der Gemeinde Scuol im Unterengadin. Der Name setzt sich zusammen aus der Standortgemeinde Scuol und dem südwestlich des Bahnhofs liegenden Scuoler Ortsteil Tarasp.
Scuol-Tarasp | |
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Bahnhof Scuol-Tarasp (2010) | |
Daten | |
Lage im Netz | Endbahnhof |
Perrongleise | 2 |
Abkürzung | SCTA |
IBNR | 8509268 |
Eröffnung | 28. Juni 1913 |
Architektonische Daten | |
Architekt | Meinrad Lorenz |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Scuol |
Kanton | Graubünden |
Staat | Schweiz |
Koordinaten | 817388 / 186480 |
Höhe (SO) | 1286 m |
Eisenbahnstrecken | |
Liste der Bahnhöfe in der Schweiz |
Bauwerke
Das schlossartige Hauptgebäude verfügt über eine Loggia und einen Uhrturm. Die Treppenhäuser treten halbkreisförmig hervor. Südwestlich davon befindet sich ein Güterschuppen mit gemauerten Eckpfeilern. Die Gebäude wurden 1913 von Meinrad Lorenz erstellt.[1]
Nachdem das Hauptgebäude lange vernachlässigt wurde, wurde der geschützte Bau 2009 vom Churer Architekturbüro Maurus Frei und Partner für rund 3 Millionen Franken saniert. Aufgrund neuer interner RhB-Richtlinien wurde dabei besonderer Wert auf die Erhaltung der Bausubstanz und die Zusammenarbeit mit dem kantonalen Denkmalschutz gelegt. Ebenfalls wurde der Bahnhofplatz neu gestaltet und ein Perrondach errichtet, welches den neu gebauten Mittelbahnsteig überdacht und bis zu den Bushaltestellen reicht.[2][3]
Da geplant war, die Bahn bis Landeck zu verlängern, wurde der Bahnhof als Durchgangsbahnhof angelegt. Das östliche Ausziehgleis, auch als Tirolerstumpen bezeichnet, deutet die Lage der geplanten Verlängerung an. Der Erste Weltkrieg bedeutete das Ende der Ausbaupläne.[4]
Verkehr
Vom Bahnhof verkehren stündlich ein Regioexpress nach Landquart (teils weiter bis Disentis/Mustér) sowie ein Regio nach Pontresina. Zudem gibt es mehrere Postauto-Linien, teils bis nach Österreich und bis zur Endstation der Vinschgerbahn in Mals[5].
Für den Güterverkehr besitzt der Bahnhof einen Portalkran für den kombinierten Verkehr sowie eine Mineralölumschlagsanlage.[6] Unter anderem wird am Bahnhof Post umgeschlagen.[7] Auch wird die Scuoler Filiale des Detailhändlers Volg per Bahn beliefert.[8]
Einzelnachweise
- Scuol: Bahnhof der RhB. In: Baukultur Graubünden. Kantonsbibliothek Graubünden, abgerufen am 8. September 2020.
- Andres Herzog: Fin de chantier: Altes Haus, neues Dach. In: Hochparterre. 22. Juli 2011, abgerufen am 8. September 2020.
- Silvia Cantieni: Das Postauto ersetzt bis zum 22. November die Bahn. (PDF; 3,5 MB) In: Bündner Anzeiger. 11. März 2009, S. 4–5, archiviert vom Original; abgerufen am 4. März 2016.
- Beda Hanimann: Die Rhätische Bahn als Rückgrat Graubündens. In: St. Galler Tagblatt. 31. Juli 2014, abgerufen am 8. September 2020.
- https://www.postauto.ch/de/ausflugstipps/zernez-mals-nauders-scuol
- Bündner Güterbahn: Netzübersicht. Rhätische Bahn, abgerufen am 8. September 2020.
- Güterverkehr trotzt der Krise. In: Südostschweiz. 8. März 2016, abgerufen am 8. September 2020.
- Mit Volg und RhB bis in die hintersten Täler. In: Unterland Zeitung. 22. Juni 2017, abgerufen am 8. September 2020.