Bahnhof Schwenningen (Neckar)
Der Bahnhof Schwenningen (Neckar) ist einer von zwei Bahnhöfen in Villingen-Schwenningen. Der andere ist Villingen (Schwarzwald).
Schwenningen (Neckar) | |
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Ringzug im Schwenninger Bahnhof | |
Daten | |
Lage im Netz | Zwischenbahnhof |
Bahnsteiggleise | 2 |
Abkürzung | RSCV |
IBNR | 8005490 |
Preisklasse | 6 |
Eröffnung | 1869 |
Profil auf Bahnhof.de | Schwenningen__Neckar_ |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Villingen-Schwenningen |
Land | Baden-Württemberg |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 48° 3′ 36″ N, 8° 32′ 8″ O |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Baden-Württemberg |
Lage
Der Bahnhof befindet sich am Neckar, südlich der Schwenninger Innenstadt. Er liegt auf 695 Metern über Normalnull an der Bahnstrecke Rottweil–Villingen. Ursprünglich war der Bahnhof 540 Meter lang und bis zu 56 Meter breit. Zur Anlage gehörten ein Stationsgebäude und ein Güterschuppen.[1]
Geschichte
Schwenningen verdankt seinen Anschluss an die Eisenbahn Johannes Bürk, der die Streckenführung über Schwenningen durchgesetzt hatte, um die dortige Uhrenindustrie zu fördern, zu der auch seine eigene Fabrik gehörte. Die ursprünglichen Pläne sahen vor, die Trasse über Niedereschach zu führen.[2]
Der Bahnhof förderte den wirtschaftlichen Aufschwung Schwenningens als Industriestadt. Die Uhrenindustrie zog Arbeiter von weit her an, unter anderem bis aus dem Stuttgarter Raum. Das erklärt, warum im Jahre 1907 436.410 Reisende gezählt wurden, obwohl Schwenningen erst in diesem Jahr vom Dorf zur Stadt aufgestiegen war.
Zum Bahnhof gehört ein historisches Stellwerk. Es wurde 1869 errichtet. Hier wurden die Weichen mittels mechanischer Hebel gestellt. Es befindet sich gegenüber dem Empfangsgebäude am Neckar. Das Gebäude wird nicht mehr für den Bahnbetrieb genutzt, steht aber unter Denkmalschutz.
Obwohl der Bahnhof schon 1869 eröffnet worden war, wurde sein Empfangsgebäude erst 1872 fertiggestellt.[3]
Der Bahnhof war wegen der industriellen Bedeutung Schwenningens während des Zweiten Weltkrieges mehrmals Ziel alliierter Luftangriffe.
Westlich des Empfangsgebäudes, auf der ihm gegenüberliegenden Seite der Gleise, befanden sich einst Gebäude des Güterbahnhofs. Nach der Altlastensanierung des Areals und Entschärfung der letzten bekannten Blindgänger konnte das Gelände für die Landesgartenschau Villingen-Schwenningen 2010 verwendet werden. Dabei wurde die Fußgängerunterführung, die einst das Empfangsgebäude mit der Neckarstraße verband, verkürzt. Sie reicht nur noch bis hinter den zweiten Bahnsteig und das Stellwerk, das mit einem neuen Sockel gesichert wurde.
Verkehrsbedeutung heute
Nach dem Zweiten Weltkrieg führte der Strukturwandel zum weitgenden Niedergang der Schwenninger Uhrenindustrie. Seitdem hat der Bahnhof seine überregionale Verkehrsbedeutung verloren. Personenzüge der Deutschen Bahn verkehren hier nur noch gelegentlich. Ansonsten wird der Bahnhof vom 3er-Ringzug der Hohenzollerischen Landesbahn bedient.
Literatur
- Harald Lode: Der Bahnhof Schwenningen a. N. in Geschichte und Gegenwart: Festschrift zum Bahnhofsfest am 23. Mai 1992, 1992
Weblinks
- Gerhard Jehle: Stätten der Arbeit, Stätten der Verwaltung, Wohnstätten: Die Industriearchitektur in Villingen und Schwenningen bis 1945 (Hochbauten), Diss., 2001 (PDF)
Einzelnachweise
- Georg von Morlok: Die Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen: Rückschau auf deren Erbauung während der Jahre 1835–1889 unter Berücksichtigung ihrer geschichtlichen, technischen und finanziellen Momente und Ergebnisse, 1890, S. 138
- http://www.villingen-schwenningen.de/tourismus/ueberblick/stadtgeschichte/schwenningen.html?Fsize=2
- Gerhard Jehle: Stätten der Arbeit, Stätten der Verwaltung, Wohnstätten: Die Industriearchitektur in Villingen und Schwenningen bis 1945 (Hochbauten), Diss., 2001 (PDF), S. 133