Bahnhof Erpolzheim
Der Bahnhof Erpolzheim ist der Haltepunkt der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Erpolzheim. Er gehört der Bahnhofskategorie 6 der Deutschen Bahn AG (DB) an und verfügt über ein Bahnsteiggleis. Der Bahnhof liegt im Verbundgebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) und gehört zur Tarifzone 82.[3] Seine Anschrift lautet Bahnhofstraße 1.[4]
Erpolzheim | |
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Bahnsteig, im Hintergrund das frühere Bahnhofsgebäude | |
Daten | |
Betriebsstellenart | Haltepunkt |
Bahnsteiggleise | 1 |
Abkürzung | RERO[1] |
IBNR | 8001860[2] |
Preisklasse | 6 |
Eröffnung | 20. Juli 1873 |
Architektonische Daten | |
Baustil | Spätklassizismus |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Erpolzheim |
Land | Rheinland-Pfalz |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 49° 29′ 18″ N, 8° 12′ 38″ O |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz |
Er wurde am 20. Juli 1873 mit Vollendung der Pfälzischen Nordbahn Neustadt–Monsheim eröffnet. Inzwischen ist er nur noch ein Haltepunkt. Sein Empfangsgebäude steht unter Denkmalschutz.[5]
Lage
Der Halt befindet sich am westlichen Ortsrand der Gemeinde in unmittelbarer Nähe von Weinbergen. Kurz vor ihm biegt die örtliche Bahnhofstraße, nach Norden ab die, während ihre westliche Fortsetzung als Feldweg die Bahngleise kreuzt. Weiter südlich von ihm kreuzt die Bahnstrecke, die im Bereich der Station von Nordnordwesten kommt, die Straße nach Ungstein.
Geschichte
Die 1865 eröffnete Strecke von Neustadt nach Dürkheim sollte ursprünglich bis Frankenthal durchgebunden werden. Später wurden die Planungen so abgeändert, dass sie über Erpolzheim und Grünstadt bis nach Monsheim verlängert werden sollte. Bedingt durch das hügelige Terrain gestaltete sich der Streckenbau sehr aufwändig. Nachdem am 20. März 1873 der nördliche Abschnitt Monsheim–Grünstadt eröffnet worden war, fand der Lückenschluss zwischen Dürkheim und Grünstadt mit seinen Unterwegsbahnhöfen Erpolzheim, Freinsheim und Kirchheim a. d. Eck am 20. Juli statt.
Anfang des 20. Jahrhunderts erhielt der Bahnhof wie alle in der Pfalz Bahnsteigsperren.[6][7] Während dieser Zeit wurde der Bahnhof von der Betriebs- und Bauinspektion Neustadt verwaltet und gehörte zum Zuständigkeitsbereich der Bahnmeisterei Freinsheim.[8] 1922 erfolgte die Eingliederung des Bahnhofs in die neu gegründete Reichsbahndirektion Ludwigshafen. Ein Jahr später wurden die am Bahnhof beschäftigten Eisenbahner im Zuge des von Frankreich durchgeführten, bis 1924 dauernden Regiebetriebs ausgewiesen. Danach kehrten sie zurück.[9] Im Zuge der Auflösung der Ludwigshafener Direktion wechselte er zum 1. April 1937 in den Zuständigkeitsbereich der Direktion Mainz; zu dieser Zeit unterstand er dem Betriebsamt (RBA) Neustadt und der Bahnmeisterei Bad Dürkheim.[10]
Die Deutsche Bundesbahn (DB), die ab 1949 für den Bahnbetrieb zuständig war, gliederte den Bahnhof in die Bundesbahndirektion Mainz ein, der sie alle Bahnlinien innerhalb des neu geschaffenen Bundeslandes Rheinland-Pfalz zuteilte. Im Zuge der schrittweisen Auflösung der Mainzer Direktion Anfang der 1970er Jahre war mit Wirkung des 1. Juni 1971 ihr Pendant in Karlsruhe für den Bahnhof zuständig.[11][12] In den Folgejahren wurde der Bahnhof zum Haltepunkt zurückgebaut. Zur selben Zeit wurden die Bahnsteigsperren aufgehoben.[13] Ende der 1980er Jahre zog die DB in Erwägung, den Streckenabschnitt Bad Dürkheim–Freinsheim samt dem Bahnhof Erpolzheim stillzulegen, was jedoch durch die Inbetriebnahme des zwischen Bad Dürkheim und Erpolzheim befindlichen Haltepunkts Bad Dürkheim-Trift im Jahr 1989 obsolet wurde.[14] Seit 1990 ist der Bahnhof Bestandteil des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN).[15]
Am 7. Juni 2003 wurde der modernisierte Haltepunkt mit erhöhten Bahnsteig und dem umgestalteten Umfeld dem Verkehr freigegeben.[16]
Empfangsgebäude
Beim denkmalgeschützten Empfangsgebäude handelt es sich um einen rechteckigen, spätklassizistischen Bau mit zweieinhalb Stockwerken aus dem Jahr 1873.[5]
Verkehr
Personenverkehr
Nach der durchgehenden Eröffnung der Bahnstrecke im Jahr 1873 fuhren die Personenzüge in mehreren Jahrzehnten oft über Monsheim hinaus bis Marnheim an der Bahnstrecke Langmeil–Monsheim.[17][18] Der Bahnhof wird stündlich von Regionalzügen der Relationen Neustadt–Grünstadt bedient. Manche gelangen in die nördliche Richtung jedoch ausschließlich bis nach Freinsheim, was einer nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgten Verlagerung der Verkehrsströme in Richtung Ludwigshafen/Frankenthal geschuldet ist.
Literatur
- Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen (= Veröffentlichungen der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften. Band 53). Neuausgabe. pro MESSAGE, Ludwigshafen am Rhein 2005, ISBN 3-934845-26-6.
Weblinks
Einzelnachweise
- db-netz.de: Übersicht der Betriebsstellen und deren Abkürzungen aus der Richtlinie 100 . (PDF; 720 kB) Archiviert vom Original am 22. Dezember 2014; abgerufen am 13. Dezember 2013.
- michaeldittrich.de: IBNR-Onlinesuche. Abgerufen am 13. Dezember 2013.
- vrn.de: Regionales Schienennetz und Wabenplan. (PDF; 1,9 MB) Archiviert vom Original am 27. September 2013; abgerufen am 13. Dezember 2013.
- Erpolzheim. In: bahnhof.de. Abgerufen am 13. Dezember 2013.
- Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Bad Dürkheim. Mainz 2021, S. 35 (PDF; 5,1 MB).
- Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. 2005, S. 265.
- Heinz Sturm: Geschichte der Maxbahn 1855–1945. In: Modell- und Eisenbahnclub Landau in der Pfalz e. V. (Hrsg.): 125 Jahre Maximiliansbahn Neustadt/Weinstr.–Landau/Pfalz. 1980, S. 75.
- Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. 2005, S. 267.
- Albert Mühl: Die Pfalzbahn. 1982, S. 38 f.
- bahnstatistik.de: Königlich Bayerische Eisenbahndirektion Ludwigshafen a. Rhein – Zeittafel: Errichtungen – Bezeichnungen – Auflösungen. Abgerufen am 13. Dezember 2013.
- Fritz Engbarth: Von der Ludwigsbahn zum Integralen Taktfahrplan – 160 Jahre Eisenbahn in der Pfalz. 2007, S. 28.
- bahnstatistik.de: Eisenbahndirektion Mainz - Zeittafel: Errichtungen – Bezeichnungen – Auflösungen. Abgerufen am 13. Dezember 2013.
- queichtalbahn.npage.de/: Zeitchronik von 1947 bis 1994. Abgerufen am 15. September 2015.
- Werner Schreiner: Paul Camille von Denis. Europäischer Verkehrspionier und Erbauer der pfälzischen Eisenbahnen. 2010, S. 155.
- vrn.de: hinundweg - Das Kundenmagazin des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar. (PDF) Archiviert vom Original am 29. Mai 2012; abgerufen am 30. Mai 2014.
- der-takt.de: 07.07.03 Einweihung des Bahnhaltepunktes Erpolzheim. Abgerufen am 13. Dezember 2013.
- Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. 2005, S. 265.
- Albert Mühl: Die Pfalzbahn. 1982, S. 141.
- Michael Heilmann, Werner Schreiner: 150 Jahre Maximiliansbahn Neustadt-Straßburg. 2005, S. 103.