August von Rothmund

August Rothmund, später von Rothmund (* 1. August 1830 i​n Volkach; † 27. Oktober 1906 i​n München), w​ar ein deutscher Ophthalmologe.

August von Rothmund

Leben

August v​on Rothmund w​ar der Sohn d​es Chirurgen Franz Christoph v​on Rothmund (1801–1891). 1847 schloss e​r am (heutigen) Wilhelmsgymnasium München s​eine Schulausbildung ab[1]. Er studierte a​n der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) u​nd wurde 1848 i​m Corps Isaria aktiv.[2] 1853 w​urde er i​n München z​um Dr. med. promoviert.[3] Er wechselte a​n die Friedrich-Wilhelm-Universität z​u Berlin z​u Albrecht v​on Graefe. Danach w​ar er b​ei Carl Ferdinand v​on Arlt a​n der Deutschen Universität Prag u​nd bei Friedrich Jäger v​on Jaxtthal i​n Wien tätig. 1854 n​ach München zurückgekehrt, lehrte v​on Rothmund a​n der Ludwig-Maximilians-Universität Augenheilkunde. Er w​ar Leiter d​er chirurgischen Poliklinik a​m Reisingerianum.

Rothmund w​urde 1859 außerordentlicher Professor u​nd 1863 ordentlicher Professor für Augenheilkunde. Für d​as akademische Jahr 1884/85 w​urde er z​um Rektor d​er LMU gewählt.[4] Seine Wahl z​um Mitglied d​er Deutschen Akademie d​er Naturforscher Leopoldina erfolgte 1887. 1889 erhielt e​r das Ritterkreuz d​es Franz-Josephs-Orden d​es Kaisers v​on Österreich.[5]

August v​on Rothmund w​urde 1900 emeritiert. Sein Alterssitz, d​ie Villa Rothmund i​n Miesbach, w​urde 1902 v​on Eugen Drollinger erbaut. Das Rothmund-Thomson-Syndrom w​urde 1868 d​urch August v​on Rothmund i​n der Veröffentlichung Ueber cataracten i​n Verbindung m​it einer eigenthümlichen Hautdegeneration erstmals beschrieben.

Werke

  • Ueber Radical-Operation beweglicher Leistenbrüche. Kaiser, München 1853.
  • Beiträge zur künstlichen Pupillenbildung. München 1855.
  • Ueber Cataracten in Verbindung mit einer eigenthümlichen Hautdegeneration. Archiv für Ophthalmologie 14 (1868), S. 159–182.
  • Ueber den gegenwärtigen Standpunkt der Lehre von den infectiösen Erkrankungen des Auges. München 1881 (Vortrag)
  • Mitteilungen aus der Universitäts-Augenklinik zu München. Oldenbourg, München 1882–.
  • Casuistischer Beitrag zur Lehre von der sogenannten sympathischen Augenentzündung. Oldenbourg, München 1882.
  • Einige Bemerkungen über die Anwendung des Sublimats. M. Rieger, München 1883.
  • Ueber die Entwicklung des medizinischen Studiums an den Universitäten Ingolstadt, Landshut und München: Rede an die Studierenden beim Antritte des Rektorates der Ludwig-Maximilians-Universität gehalten am 22. November 1884. München, 1884.

Literatur

  • Otto-Erich Lund: Rothmund und die Anfänge der poliklinischen Ophthalmologie in München. In: Die Münchener Polikliniken. Marburg/Lahn 1989. S. 77–85.
  • Oskar Eversbusch: Zum 70. Geburtstag von August von Rothmund. In: Münchener Medicinische Wochenschrift. N. 31, J. F. Lehmann, München 1900.
  • Oskar Eversbusch: Zur Erinnerung an Geheimrat Professor Dr. August v. Rothmund von Oskar Eversbusch: Ein Gedenkblatt für seine Freunde und Verehrer. Gedächtnisrede, gehalten in der Sitzung des Münchener Ärztlichen Vereins in München vom 12. Dezember 1906. Bayerische Druckerei & Verlagsanstalt, München 1906.
  • Julius Hirschberg: Deutschlands Augenärzte. 1911 (Graefe-Sämisch 14, 2: 345; 15, 2: 212–217).
Wikisource: August von Rothmund – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Max Leitschuh: Die Matrikeln der Oberklassen des Wilhelmsgymnasiums in München, 4 Bde., München 1970–1976; Bd. 4, S. 41.
  2. Kösener Korpslisten 1910, 173/307.
  3. Dissertation: Ueber die Exarticulation des Unterkiefers.
  4. Rektoratsreden (HKM).
  5. Chronik der Ludwig-Maximilians-Universität. Ludwig-Maximilians-Universität, 1872 (google.com [abgerufen am 1. Juli 2021]).
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