August von Oppell
August Julius Heinrich von Oppell (* 12. März 1827 in Wetzlar; † 1. November 1909 in Berlin) war preußischer General der Infanterie und zuletzt Kommandeur der 2. Garde-Infanteriedivision.
Leben
Herkunft
Seine Eltern waren der Hauptmann und Kompaniechef in der 3. Schützenabteilung, Karl Friedrich Arthur von Oppell (1799–1841) und dessen erste Ehefrau Agnes Karoline Henriette, geborene von Oetinger (1801–1836).[1]
Werdegang
Er ging am 1. September 1839 als Kadett nach Potsdam und von dort am 9. August 1841 als Kadett nach Berlin. Er kam danach Leibpage des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. Am 4. Juli 1844 wurde er dann in das 4. Juli 1844 als Seconde-Lieutenant in das 1. Garde-Regiment zu Fuß aggregiert, am 19. April 1846 wurde er dann über den Etat einrangiert. Vom 23. September 1847 bis zum 30. September 1848 als Adjutant in das kombinierte Garde-Reservebataillon abkommandiert. Am 29. Mai 1848 kam er dann in den Etat des 1. Garde-Regiments zu Fuß. Vom 1. März 1852 bis zum 30. Juni 1852 war er dann Lehrer an der Divisionsschule in Potsdam. Anschließend wurde er am 21. Mai 1854 Adjutant des Lehr-Infanteriebataillons. Am 14. Juni 1856 zum Premier-Lieutenant befördert und am 7. März 1857 als Adjutant zur Kommandantur in Berlin versetzt sowie am 2. Mai 1858 dort zum Hauptmann befördert. Er wurde am 14. Juni 1859 von seinem Kommando entbunden und kehrte in das Garde-Regiment zurück. Dort wurde er am 8. August 1860 zum Chef des 9. Kompanie ernannt. Während des Deutschen Krieges von 1866 kämpfte er bei Soor, Königinhof und Königgrätz. In der Zeit war er vom 3. Juli bis zum 14. September 1866 Führer des Füsilierbataillons des 1. Garde-Regiments zur Fuß, außerdem erhielt er am 24. Juli 1866 die Beförderung zum Major und am 20. September 1866 für den Feldzug den Kronen-Orden III. Klasse mit Schwertern. Am 2. November 1866 wurde er zum Kommandeur des II. Bataillons ernannt und am 21. Februar 1868 als Kommandeur in das I. Bataillon versetzt.
Während des Deutsch-Französischen Krieges wurde er am 26. Juli 1870 zum Oberstleutnant befördert und vom 18. August bis zum 15. Dezember 1870 als Führer des 1. Garde-Regiments eingesetzt, da der Kommandeur Oberst Roeder am 18. August bei Gravelotte gefallen war. Während des Feldzuges kämpfte er bei Gravelotte, Beaumont und Sedan. Ferner nahm er an der Belagerung von Paris und dem Gefecht dem Gefecht bei Stains teil. Dafür erhielt er am 4. September 1870 das Eiserne Kreuz 2. Klasse und am 20. Juni 1871 das Eiserne Kreuz 1. Klasse.
Nach dem Krieg wurde er am 20. Juni 1871 zur Führung des 2. Garde-Regiments zu Fuß kommandiert, am 19. Oktober 1871 wurde er mit der Führung beauftragt und dazu à la suite des Regiments gestellt. Am 18. Januar 1871 wurde er dann zum Kommandeur des Regiments ernannt und zeitgleich zum Oberst befördert. Am 16. Juni 1872 wurde er dann zu den russischen Juli-Manövern nach Sankt Petersburg kommandiert. Dort erhielt er am 18. Juli 1872 den russischen St. Annen-Orden II. Klasse mit Krone und Schwertern. In Preußen erhielt er am 20. September 1876 den Kronen-Orden II. Klasse mit Schwertern. Man beauftragte ihn am 14. Juli 1877 mit der Führung der 30. Infanteriebrigade und dazu a la suite des 2. Garde-Regiments gestellt. Am 18. Oktober 1877 wurde er als Kommandeur bestätigt und erhielt die Beförderung zum Generalmajor. Er bekam am 18. Januar 1880 den Roten Adlerorden II. Klasse mit Eichenlaub und dann am 27. Dezember 1881 als Kommandeur in die 34. Infanteriebrigade versetzt. Dort wurde er am 10. März 1883 mit der Führung des 2. Garde-Infanteriedivision beauftragt und dort am 15. Mai 1883 zum Generalleutnant befördert sowie zeitgleich als Kommandeur bestätigt. Am 18. Januar 1885 bekam er den Stern zum Roten Adlerorden. Am 18. Januar 1887 wurde er dann mit Pension zur Disposition gestellt und mit dem Roten Adlerorden I. Klasse mit Eichenlaub ausgezeichnet. Am 18. August 1895 erhielt er noch den Charakter als General der Infanterie, außerdem bekam er die Genehmigung die Uniform des 1. Garde-Regiments zu tragen. Anlässlich der Einweihung des Denkmals für das 1. Garde-Regiments in Metz wurde er auch mit dem Großkreuz des Roten Adlerorden ausgezeichnet.
Familie
Oppell heiratete am 11. Mai 1866 in Warlitz Luise Mathilde Theodora von Koenemann (1844–1908). Das Paar hatte mehrere Kinder:
- Ursula Agnes Marie Alwine Karoline Mathilde Frederike Eveline Cäcile (* 25. Juli 1867)
- Arthur Otto Friedrich Ludwig Eugen Karl August Albert (1868–1913), Major ⚭ 1902 Anna-Marie Ottonie Eckbertha Carlotte von Mansberg (* 27. August 1877)[2]
- Anne-Marie Elisabeth Luise (* 28. September 1878)
- Karl-August Leo Justus Bodo Otto (* 30. Oktober 1886), Hauptmann ⚭ 1911 Gertrud Helene Sophie Gräfin von der Schulenburg (* 25. Juni 1889)
Literatur
- Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1939], DNB 367632829, Band 9, S. 367–369, Nr. 2943
- August Julius Heinrich von Oppel. In: Marcelli Janecki, Deutsche Adelsgenossenschaft (Hrsg.): Jahrbuch des Deutschen Adels. Erster Band. W. T. Bruer’s Verlag, Berlin 1896, S. 866 (dlib.rsl.ru).
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser, 1917, S. 608
- Handbuch des preußischen Adels, Band 1, E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1892, S. 446
Einzelnachweise und Anmerkungen
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser, 1908, S. 742.
- Wiederverheiratet 1916 mit Rudolf Glorin, Herr auf Stölitz.