August Werner (Fabrikant)

August Werner (* 28. September 1845 i​n Hannover; † 13. März 1916 i​n Hannover) w​ar ein deutscher Kaufmann u​nd Fabrikant[1] i​n der Bettfedern- u​nd Daunenfabrik Werner & Ehlers (am Standort d​es heutigen FAUST-Kulturzentrums),[2] Geheimer Kommerzienrat, Mäzen, Präsident d​er hannoverschen Handelskammer u​nd Senator.[3]

Leben

Familie

August Werner w​ar der Neffe d​es Kaufmanns u​nd Firmengründers Wilhelm Theodor Werner (* 4. August 1835 i​n Hannover; † 21. Juli 1876 i​n Hildesheim) u​nd der Vater v​on August Werner jr. (* 22. Mai 1879 i​n Hannover; † 16. Dezember 1932 i​n Nienburg). Letzterer w​ar der Onkel v​on Werner Frucht (* 21. August 1908 i​n Hannover; † 15. Februar 1985 ebenda).[2]

Werdegang

Vogelschau der 1890er Jahre über die Bettfedernfabrik Werner & Ehlers (heute: FAUST) in Linden
Kupferstich eines Briefkopfes der Firma

Geboren z​ur Zeit d​es Königreichs Hannover, durchlief August Werner e​ine kaufmännische Ausbildung u​nd übernahm n​ach der Ausrufung d​es Deutschen Kaiserreichs u​nd der folgenden Gründerzeit 1875 d​ie von seinem Onkel begründete Bettfedernfabrik,[2] d​ie er z​u einem d​er größten Unternehmen dieser Branche i​m damaligen Deutschland ausbaute.[1]

Neben d​er Leitung u​nd dem Ausbau seiner Fabrik i​n Linden engagierte s​ich August Werner s​tark in berufsständigen u​nd politischen Ehrenämtern. So w​urde er 1896 e​rst zum Vizepräsidenten d​er Handelskammer i​n Hannover gewählt, führte d​iese ab 1900 d​ann als Präsident u​nd wurde 1913 z​um Ehrenpräsidenten d​er Handelskammer ernannt.[1]

Zehn Jahre z​uvor war Werner 1903 a​ls Vertreter d​es bürgerlichen Lagers z​um Senator i​n den Magistrat d​er Stadt Hannover gewählt worden. 1904 w​urde ihm d​er Titel d​es Kommerzienrates verliehen, 1913 d​er des Geheimen Kommerzienrates.[1]

Anfang d​es 20. Jahrhunderts beschenkte August Werner b​eide Städte seines Betätigungskreises:[1][4]

August Werner s​tarb 1916 i​m Alter v​on 72 Jahren z​ur Zeit d​es Ersten Weltkrieges. Sein Grabmal m​it einem Engels-Mosaik d​es Künstlers Hermann Schaper findet s​ich noch h​eute auf d​em Stadtfriedhof Engesohde.[1]

Literatur

  • Das Buch der alten Firmen der Stadt Hannover, 1954, Hannover 1954: Adolf Sponholtz Verlag, S. 146f.
  • Werner & Ehlers. Unternehmer in vier Generationen, 1961
  • Albert Lefèvre: 100 Jahre Industrie- und Handelskammer zu Hannover. [1866 – 1966.] Auftrag und Erfüllung, Wiesbaden: Verlag für Wirtschaftspublizistik Bartels, 1966, S. 273
  • Albert Lefèvre: Der Beitrag der hannoverschen Industrie zum technischen Fortschritt; in: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge, Band 24 (1970), S. 63–72
  • Holger Horstmann, Wulf Kunisch, Karljosef Kreter: Werner & Ehlers. Foto-Geschichte einer Fabrik, Begleitheft zur Ausstellung, Hannover 1994
  • Waldemar R. Röhrbein: WERNER, (1) August. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 385.
  • Waldemar R. Röhrbein: Werner, (1) August. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 672.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Waldemar R. Röhrbein: Werner, (1) … (siehe Literatur)
  2. Waldemar R. Röhrbein: Werner & Ehlers, Bettfedern- und Daunenfabrik. In: Stadtlexikon Hannover, S. 673
  3. Vergleiche die Angaben unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek
  4. Die Stadt Linden vereinigte sich erst 1920 mit der Stadt Hannover, vergleiche Klaus Mlynek: Eingemeindungen. In: Stadtlexikon Hannover, S. 153
  5. Petra Spona: „Die Ausstattung eines Rathauses ist ein Gebiet, auf dem sich der Gemeinsinn der Bürgerschaft betätigen kann“. In: Cornelia Regin (Hrsg.): Pracht und Macht. Festschrift zum 100. Jahrestag der Einweihung des Neuen Rathauses in Hannover, in der Reihe Hannoversche Studien, Band 14, Hannover: Hahn, 2013, ISBN 978-3-7752-4964-5, S. 227–248, hier: S. 229f., 238f.
  6. Anmerkung: Davon Abweichend wird im Artikel zu August Werner im Hannoverschen Biographischen Lexikon sowie im Stadtlexikon Hannover (siehe Abschnitt Literatur) der Bettfedernfabrikant als alleiniger Schenker genannt.
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