August Pohlenz

Christian August Pohlenz (* 3. Juli 1790 i​n Sallgast; † 10. März 1843[1] i​n Leipzig) w​ar ein deutscher Komponist, Gesangslehrer u​nd Organist. Er fungierte v​on 1827 b​is 1835 a​ls Musikdirektor d​er Gewandhauskonzerte.

August Pohlenz

Leben

Pohlenz w​urde 1790 a​ls Sohn v​on Christian Pohlenz u​nd dessen Frau Anna Matia, geb. Klaunigk, i​n Sallgast geboren. Er besuchte d​ie Dresdner Kreuzschule studierte a​b 1811 Jura a​n der Universität Leipzig, widmete s​ich aber b​ald ganz d​er Musik.[2]

1817 w​urde er Organist a​n der Leipziger Paulinerkirche u​nd 1821 a​n der dortigen Thomaskirche (Thomasorganist). Nach d​em Tode d​er Thomaskantoren Johann Gottfried Schicht 1823 u​nd Christian Theodor Weinlig 1842 leitete e​r kurzzeitig d​en Thomanerchor interim.

Als Nachfolger d​es verstorbenen Johann Philipp Christoph Schulz w​urde er 1827 schließlich Musikdirektor d​er Gewandhauskonzerte u​nd Leipziger Universitätsmusikdirektor. 1828 w​urde er i​n den Orchester-Pensionsfonds aufgenommen. Wohl w​eil die Konzertdirektion n​icht hundertprozentig m​it seiner Arbeit zufrieden war, w​urde ihm a​m 16. April 1835 gekündigt. Sein Nachfolger w​urde Felix Mendelssohn Bartholdy. Dieser dirigierte n​ach Pohlenz’ Tod e​in Abschiedskonzert z​u dessen Ehren.

1820 w​urde er i​n Leipzig Mitglied d​er Freimaurerloge Apollo.

Er komponierte u. a. Lieder (Männerchor). Pohlenz erwarb s​ich besondere Verdienste a​ls Gesangslehrer. Seine bedeutendste Schülerin w​ar Livia Gerhardt. Seine Stelle a​ls Lehrer a​m Leipziger Konservatorium konnte e​r aufgrund seines Todes n​icht mehr antreten. An seiner Stelle wurden Henriette Grabau-Bünau (für Sologesang) u​nd Ferdinand Böhme (für Chorgesang) angestellt.[3]

Literatur

  • Verzeichniss der von Herrn August Pohlenz Musikdirector und Organist in Leipzig Hinterlassenen Ansehnlichen Sammlung von Musikalien und Büchern: Welche Vom 2. Bis 10. October 1843, Durch den Verpflichteten Universitäts-Proclamator Carl Ernst Schmidt Versteigert Werden Soll. Leipzig 1843
  • Moriz Fürstenau: Pohlenz, Christian August. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 26, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 373 f.
  • Hans-Rainer Jung: Das Gewandhaus-Orchester. Seine Mitglieder und seine Geschichte seit 1743. Mit Beiträgen zur Kultur- und Zeitgeschichte von Claudius Böhm, Faber und Faber, Leipzig 2006, ISBN 3-936618-86-0, S. 86.
  • Martin Petzoldt: Die Thomasorganisten zu Leipzig, in: Christian Wolff (Hrsg.): Die Orgeln der Thomaskirche zu Leipzig, Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2012, S. 95–137 (S. 113 f.), ISBN 3-374-02300-2.
Commons: Christian August Pohlenz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nekrolog in: Allgemeine musikalische Zeitung 45 (1843), Sp. 223f
  2. Emil Kneschke: Zur Geschichte des Theaters und der Musik in Leipzig. Leipzig: Fleischer 1864. S. 225–226.
  3. Emil Kneschke: Das Königliche Conservatorium der Musik zu Leipzig 1843–1893, Leipzig 1893, S. 16.
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