Arved von Wedderkop
Arved von Wedderkop (* 6. Juni 1873 in Hamburg; † 3. Januar 1954 in Uetersen) war ein deutscher Offizier und Klosterpropst.
Leben
Arved von Wedderkops Eltern waren der Hauptmann Wilhelm Jacob Anton v. Wedderkop und seine Ehefrau Olga geb. Friedrichs. Er besuchte die Kieler Gelehrtenschule, an der er in angestammten freundschaftlichen Beziehungen zu älteren und damals jungen Angehörigen des Corps Holsatia stand. Nach dem Abitur trat er am 1. Februar 1894 in die Offizierslaufbahn der Preußischen Armee. Drei Jahre stand er im Infanterie-Regiment „von Manstein“ (Schleswigsches) Nr. 84 (Schleswig und Hadersleben). Am 22. März 1897 kam er zum Infanterie-Regiment „Lübeck“ (3. Hanseatischen) Nr. 162. Er diente ein Jahr in der Militär-Turnanstalt, drei Jahre als Adjutant beim Bezirkskommando Neustrelitz und in der Infanterie-Schießschule Spandau. Als Hauptmann und Kompaniechef rückte er von Lübeck aus an die Westfront (Erster Weltkrieg). Bereits am 16. September 1914 erlitt er bei Ribécourt einen Arm- und Bauchschuss. Die Lazarett- und Heilbehandlung zog sich bis Juli 1917 hin. Am 20. August 1917 wurde er im Westen Führer vom Feldrekrutierungsdepot der 18. Division (Deutsches Kaiserreich). Beim X. Armee-Korps war er dann an der Ostfront (Erster Weltkrieg) in der Sicherung von Zugfahrten und im Bahnschutz eingesetzt. Nach dem Waffenstillstand von Compiègne war er vom 12. Dezember 1918 bis zum 17. Januar 1919 als Major Kommandeur des Freiwilligenbataillons 39 im Raum Białystok–Ossowice. 1919 war er Führer der Abwicklungsstelle I/162. Am 5. Mai 1920 wurde er verabschiedet. Seit dem 1. April 1920 war er Regierungsrat beim Versorgungsamt Lübeck. Später kam er in gleicher Funktion nach Kiel. Seit dem 3. Juli 1929 Conkneipant beim Corps Holsatia, wurde er am 20. Juli 1929 als Corpsschleifenträger philistriert.[1]
Am 1. März 1935 wurde Wedderkop als Nachfolger von Friedrich Eduard von Buchwaldt zum Klosterpropst des Klosters Uetersen gewählt. Das Amt nahm er „mit großer Aufopferung“ wahr. Er sorgte dafür, dass das Propstenhaus unter Denkmalschutz gestellt wurde. In seiner Amtszeit führte er das Kloster durch die Zeit des Nationalsozialismus. Er verhinderte, dass das Kloster zur Wohnstätte von Töchtern der Parteielite wurde. In der Nachkriegszeit in Deutschland wurde ein Teil des Klosters von englischen Besatzungssoldaten besetzt und beschlagnahmt. Hier bewahrte er das Kloster vor der Beschlagnahmung der Kirchen- und Klosterschätze. Verheiratet war Arved von Wedderkop seit dem 8. Januar 1915 mit Thyra Fernande Petra von Wedderkop geb. von Ladiges aus Altona. Seine letzte Ruhe fand er neben ihr auf dem Jungfernfriedhof des Klosters. Die Schleswig-Holsteinische Ritterschaft, sein Regiment und Holsatia gaben ihm das Letzte Geleit. Als Klosterpropst folgte ihm Christian Graf von Platen-Hallermund.
Ehrungen
- Eisernes Kreuz 2. und 1. Klasse
- andere Kriegsauszeichnungen
Literatur
- Erwin Freytag: Liste der Pröbste und Priörinen an dem Zisterzienser Nonnenkloster und späteren Adliden Kloster zu Uetersen. Jahrbuch für den Kreis Pinneberg, 1970.
- Elsa Plath-Langheinrich: Das Kloster am Uetersten End. Ein kleiner Wegweiser durch den historischen Park des einstigen Zisterzienserinnenklosters und späteren Adeligen Damenstiftes Uetersen. Heydorns Verlag, Uetersen 2008, ISBN 978-3-934816-04-6.
- Elsa Plath-Langheinrich: Kloster Uetersen in Holstein. Wachholtz Verlag, 2009.
Einzelnachweise
- Kösener Corpslisten 1960, 75/481
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Friedrich Eduard von Buchwaldt | Probst des Klosters Uetersen 1934–1954 | Christian von Platen-Hallermund |