Arup
Arup ist ein Ingenieurbüro mit Firmensitz in London. Es stellt für den Bereich Bauwesen Dienstleistungen wie Engineering, Design, Planung, Projektmanagement und Beratung zur Verfügung. Das Unternehmen hat weltweit Niederlassungen, insgesamt 92 Büros in 37 Ländern mit über 10.000 Mitarbeitern.[1] In Deutschland gibt es Büros in Berlin, Düsseldorf und Frankfurt am Main. Projekte wurden in mehr als 160 Ländern durchgeführt.
Arup | |
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Rechtsform | Ltd. |
Gründung | 1946 |
Sitz | London |
Leitung | Terry Hill (Vorsitzender) Mike Shears (Stiftungsvorsitz) |
Mitarbeiterzahl | 10.000 (2006)[1] |
Umsatz | 572,0 Mio. £ (2006)[1][2] |
Website | arup.com |
Geschichte
Das Unternehmen wurde am 1. April 1946 von Sir Ove Arup unter dem Namen „Ove N. Arup, Consulting Engineers“ gegründet und noch im selben Jahr durch das Hinzukommen der Partner Ronald Jenkins, Geoffrey Wood und Andrew Young als „Ove Arup & Partners“ reformiert. In den nächsten Jahren übernahmen sie Aufträge im ganzen Königreich, u. a. die Coventry Cathedral. 1956 hatte Arup bereits 30 Mitarbeiter und Peter Thomas Dunican (1918–1989) wurde zum Partner befördert, dem 1961 Ronald Hobbs und 1965 Povl Ahm und Jack Zunz folgten.
Gemeinsam mit dem Architekten Jørn Utzon begannen sie 1957 mit der Umsetzung des Designs ihres Prestige-Projektes, der Oper von Sydney.
1963 gingen sie eine Kooperation mit dem Architekten Philip Manning Dowson (1924–2014) ein, der 1969 ebenfalls Partner wurde. Nach einer Reform 1967 folgte bereits 1970 die nächste. Aus der „Ove Arup Partnership“ entstand die Muttergesellschaft „Ove Arup & Partners“ und „Arup Associates“. Im selben Jahr legte Sir Ove Arup in einer programmatischen Rede die Werte des Unternehmens fest.[3] Um 1973 erreichte Arup eine Mitarbeiteranzahl von 1.500.
Als sich 1977 die meisten der ursprünglichen Partner dem Rentenalter näherten, wurde das Unternehmen restrukturiert. Die Anteile aller Partnerschaften wurden nun treuhänderisch verwaltet.
1988 starb Sir Ove Arup und 1989 wurde zu seinem Gedenken die Stiftung The Ove Arup Foundation ins Leben gerufen. 1991 hatte das Unternehmen bereits 3.500 Mitarbeiter und 1992 wurde aus dem Unternehmen Ove Arup Partnership eine private Gesellschaft mit unbeschränkter Haftung, die für ihre Angestellten auf Treuhandbasis verwaltet wurde. 1999 wurde daraus eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Ltd.).
Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wuchs das Unternehmen erstmals auch durch Fusionen (z. B. mit Rofe Kennard & Lapworth, Design Research Associates Ltd, BMP Communications, NAPA und Jolyon Drury Consultants) und Betriebsübernahmen (z. B. Rossmore).
2001 wurden Arup Australia und Ove Arup Partnership Ltd. zusammengelegt und es entstand die Arup Group Ltd., die aber mittlerweile einfach als Arup bekannt ist.
Zu den bedeutenden Ingenieuren bei Arup gehören neben den Erwähnten Duncan Michael (Vorstand 1995 bis 2000), Derek Sugden, Peter Rice, Ian Liddell, Mike Glover, Chris Wise, Jo da Silva, John Burland, Brian Simpson, Nick O’Riordan (Geotechnik), Peter Head, Jorgen Nissen (Öresundbrücke), Klaus Falbe-Hansen (Öresundbrücke) und Edmund Happold (er verließ mit anderen Ingenieuren 1976 Arup und gründete den Konkurrenten Buro Happold).
Renommierte Projekte
- Sydney Opera House, Sydney
- Centre Georges Pompidou, Paris
- Öresundbrücke, Dänemark/Schweden
- 30 St Mary Axe, London
- Aspire Tower, Doha
- HSBC Hauptquartier, Hongkong
- Channel Tunnel Rail Link, UK
- Millennium Bridge, London
- Engel des Nordens, Gateshead, England, UK.
- Casa da Música, Porto.
- Allianz Arena, München.
- Fondation Beyeler, Riehen
- Königliche Oper (Kopenhagen), Königliche Oper Kopenhagen
- Sandridge Bridge, Melbourne
- Canton Tower, Guangzhou
- Nationales Schwimmzentrum Peking (Water Cube), Peking
- Nationalstadion Peking (Bird’s Nest), Peking
- China Central Television Headquarters, Peking
- Metropol Parasol, Sevilla
- The Shard, London
- Kingdom Tower, Dschidda
- Marina Bay Sands, Singapur
- Stonecutters Bridge, Hongkong
- Singapore Sports Hub, 2014, Singapur
Auszeichnungen
Sie erhielten den Supreme Award der Institution of Structural Engineers 2008 für Terminal 5 von London Heathrow, die Stonecutters Bridge 2010 und das Singapore Sports HUB 2015.
2006 erhielt Arup von der australischen Organisation Equal Opportunity for Women in the Workplace Agency (EOWA) zum fünften Mal in Serie die Auszeichnung Employer of Choice for Women[2], obwohl weniger als ein Drittel[4] der Angestellten Frauen sind. 2006 rückten sie in dem von der Sunday Times ermittelten Ranking der beliebtesten Arbeitgeber in Großbritannien von Platz 67 auf Platz 37 vor.[4]
Des Weiteren erhält Arup für seine Projekte regelmäßig Auszeichnungen in den Bereichen Brandschutz,[5] Innovation[6] und Design.
Literatur
- Degenhard Sommer, Herbert Stöcher, Lutz Weißer: Ove Arup und Partners. Ingenieure als Wegbereiter der Architektur: Engineering the Built Environment; Birkhäuser Verlag 1994; (englisch); ISBN 3-7643-2954-8
- Christian Brensing und Karl-Eugen Kurrer: 60 Jahre Ove Arup & Partner. In: Stahlbau 75 (2006), H. 12, S. 1025–1027.
Weblinks
Einzelnachweise
- arup.com: Ownership & finance (Memento vom 25. März 2007 im Internet Archive)
- arup.com: Jahresbericht 2006 (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive; PDF; 2,8 MB)
- Programmatische Rede von Sir Ove Arup (Memento vom 8. September 2018 im Internet Archive)
- Profil bei Sunday Times (Platz 37) (Memento vom 21. Juni 2007 im Internet Archive)
- Innovation key to FSE Design Award winners 2006 (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive)
- The Worldaware Award for Innovation 2002 (Memento vom 21. Februar 2007 im Internet Archive)