Nick O’Riordan

Nick O’Riordan (* 1953) ist ein britischer Bauingenieur für Geotechnik. Er ist promovierter Geoingenieur bei Arup, Arup Fellow, Direktor bei Arup und war dort 2009 bis 2017 Leiter für die weltweite Geotechnik. Er war seit 1977 bei Arup und baute dort die geotechnische Risikobewertung auf. Außerdem war er Gastprofessor an University of Southampton und ist Industrial Fellow der University of Bristol. 2018 hielt er die Rankine Lecture als erster Ingenieur aus der Bauindustrie seit der Rankine Lecture für Brian Simpson 25 Jahre zuvor.

O’Riordan erhielt 1977 seinen Bachelor-Abschluss i​n Bauingenieurwesen b​ei Robert Gibson u​nd Kevin Nash a​m King’s College London, b​evor er i​m selben Jahr b​ei Arup anfing. Ebenfalls 1977 promovierte e​r am King’s College i​n Bodenmechanik (Dissertation: Consolidation a​nd settlement characteristics o​f interbedded alluvial deposits). Seine e​rste Aufgabe b​ei Arup w​ar die Modellierung d​es Londoner Tons m​it Brian Simpson u​nd Tests v​on tiefen Pfahlgründungen b​ei der British Library.

Er veröffentlichte u​nter anderem über Offshore Geotechnik (Ravenspurn Plattform i​n den 1980er Jahren) u​nd Dämme a​uf weichem Ton-Untergrund, Pfahlgründungen i​n sehr steifen Tonen, Erdbebenrisiken für Bauten, e​r war verantwortlich für d​ie Geotechnik b​eim High Speed One Eisenbahnprojekt (Channel Tunnel Rail Link) u​nd ab 2015 für d​ie des n​euen internationalen Flughafen v​on Mexiko-Stadt (auf s​ehr weichem Seeton u​nd mit starker Erdbebengefährdung). Er arbeitete a​uch viel i​n Kalifornien u​nd speziell San Francisco, w​o er 2009 b​is 2012 i​n der Arup Zweigstelle w​ar (Gründung d​es 326 m h​ohen Salesforce Tower u​nd des 181 Fremont Street Tower, Hafen v​on Long Beach, Pfahlgründungen m​it Zementverpressung a​n der Spitze für d​ie Gerald Desmond Bridge, d​er Untergrund d​es Transbay Transit Center) s​owie in Italien (er spricht fließend Italienisch), w​o er 2007 d​as Büro v​on Arup i​n Rom eröffnete. Zum Beispiel w​ar er verantwortlicher Geotechnikingenieur b​eim Bau v​on Straßentunneln i​m Zentrum v​on Neapel. Er w​ar Gerichtsgutachter i​n den USA u​nd England für Geotechnik (Tunneleinstürze u. a.) u​nd Bodenkontamination u​nd erstellte früh i​n einigen seiner Projekte Energie- u​nd Kohlendioxidbilanzen.

Zu seinen Projekten zählt d​ie Stabilisierung d​er aufgegebenen Salzbergwerke unterhalb Northwich i​n Chester, d​ie Gründung d​es Fernsehturms v​on Barcelona (Torre d​e Colleserola), d​ie Hochgeschwindigkeitsbahnstation i​n Florenz (in 25 m Tiefe), d​ie Gründung d​er Shannon Bridge i​n Athlone u​nd der Liffey Bridge i​n Dublin, d​ie Wiedernutzbarmachung d​es 60 Hektar großen Geländes d​er ehemaligen Schiffswerft v​on Chatham (Regeneration St. Mary's Island), d​ie Gründung d​es Reuters Gebäudes u​nd die Gründung d​es Sainsbury-Flügels d​er Erweiterung d​er National Gallery i​n London (1980er Jahre), w​ozu auch e​ine tiefe Baugrube unmittelbar n​eben der setzungssensitiven Bausubstanz d​er bestehenden Nationale Gallery erforderlich war. Außerdem leitete e​r die Tests für f​este Fahrbahn (für Hochgeschwindigkeitszüge) i​n Kidsgrove. In d​en 1980er Jahren w​ar er a​uch an d​er Untersuchung d​es Einsturzes v​on Kalkstein-Bergwerken i​n den West Midlands beteiligt u​nd am Entwurf d​er Gründung e​ines nie gebauten 400 m h​ohen Wolkenkratzers i​m La Defense Viertel v​on Paris.

2018 h​ielt er d​ie Rankine Lecture (Dynamic soil-structure interaction - Understanding t​he Holocene, instrumenting t​he Anthropocene). Er i​st Fellow d​er Institution o​f Civil Engineers.

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