Art Cologne
Die Art Cologne ist eine der ältesten Kunstmessen der Welt für zeitgenössische Kunst. Sie findet jährlich im Frühjahr auf dem Gelände der Koelnmesse in Köln-Deutz statt. 1967 wurde sie auf Initiative der Galeristen Hein Stünke und Rudolf Zwirner als „Kölner Kunstmarkt“ im Kölner Gürzenich ins Leben gerufen.
Art Cologne | |
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Branche | Kunstmesse |
Ausstellungsort | Köln |
Erste Ausstellung | 1967 |
Website | www.artcologne.de |
Letzte Ausstellung | |
Datum | 17. Nov. 2021 bis 21. Nov. 2021 |
Nächste Ausstellung | |
Datum | 16. Nov. 2022 bis 20. Nov. 2022 |
Geschichte
Am ersten Kunstmarkt Köln nahmen im September 1967 achtzehn Galerien teil. Mit 15.000 Besuchern und einer Million Deutsche Mark Umsatz war die Veranstaltung im Kölner Gürzenich ein großer Erfolg. Ausrichter war der von den Gründervätern Hein Stünke (Galerie Der Spiegel), Rudolf Zwirner und fünf weiteren Kollegen gegründete Verein progressiver deutscher Kunsthändler.
1968 zog die Messe in die geräumigere, bis 2001 bestehende Josef-Haubrich-Kunsthalle[1] um. Es wurden weitere Galerien zugelassen, auch aus dem Ausland, um im benachbarten Düsseldorf eine Konkurrenzveranstaltung mit internationaler Beteiligung zu verhindern. 1974 wechselte die ab 1970 Kölner Kunstmarkt genannte Messe in die Rheinhallen in Köln-Deutz. Die Organisation ging auf die Kölner Messegesellschaft über. 1975 änderte sich der Name der Messe zu „Internationaler Kunstmarkt“ (IKM). Erstmals wurde, in Kooperation mit dem Bundesverband Deutscher Galerien (BVDG), der Art-Cologne-Preis verliehen. Die Messe fand abwechselnd in Köln und Düsseldorf statt. 1984 erhielt die Messe zum vorerst letzten Mal einen neuen Namen: Aus dem IKM wurde die Art Cologne, die seitdem nur in Köln stattfindet.
2007 wurde die Art Cologne vom traditionellen Herbsttermin ins Frühjahr verschoben. Im Herbst fand bis 2022 jährlich die vom heutigen Veranstalter Koelnmesse ebenfalls ins Leben gerufene Cologne Fine Art statt. Die seit Jahren schwächelnde Cologne Fine Art & Antiques wurde als eigenständige Messe aufgegeben und ist seitdem als neues Segment Art + Object Teil der Art Cologne. Der Designspezialist Sebastian Jacobi fungiert als Berater und Kurator von Art + Object.[2]
Direktor der Art Cologne ist seit 2008 der US-amerikanische Kunsthändler Daniel Hug. Er folgte dem seit 2003 amtierenden Gérard Goodrow.[3]
Umfeld
Schon seit Beginn 1967 hat der „Kunstmarkt Köln“ Konkurrenz im eigenen Umfeld. Da nie alle Galerien teilnehmen durften, die sich darum bewarben, fanden sich immer auch alternative Angebote im Kontext der Art Cologne: 1967 „Demonstrative“ Köln, 1968 „Prospect 68“ Düsseldorf, 1969 „Neumarkt der Künste“ Köln, 1971/72 „Internationale Kunst- und Informationsmesse“ Düsseldorf.
1992 rief der Kölner Galerist Christian Nagel die Gegenmesse „Unfair“ ins Leben; 1995 zählte Nagel zu den Mitbegründern des Art Forum Berlin, einer ausdrücklichen Konkurrenzveranstaltung. Seit 2003 etabliert sich die ART.FAIR als Gegenmesse. 2007 starteten termingleich drei weitere neue Kunstmessen: die „Liste Köln“, die „Tease Art Fair“ und die „dc duesseldorf contemporary“.
1994 verlieh die Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig im Rahmen der Messe erstmals den nach dem Sammler und Chefrestaurator des Museums Ludwig benannten Wolfgang-Hahn-Preis. 2006 erhielt Rudolf Zwirner, Mitbegründer der Art Cologne, diesen Preis.
ART-COLOGNE-Preise
ART-COLOGNE-Preis
Der ART-COLOGNE-Preis ist mit derzeit 10.000 Euro dotiert und wird seit 1988 jährlich während der Messe vom Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler (BVDG) gemeinsam mit der koelnmesse verliehen.
- 1997 erhielten den Preis die beiden Galeristinnen Dina Vierny (Musée Maillol, Paris) und Charlotte Zander (Museum Charlotte Zander, Bönnigheim).
- 2009 erhielt Harald Falckenberg den Preis,[4] weil er mit seiner Kunst-Sammlung Falckenberg zeitgenössische Kunst einem breiten Publikum zugänglich gemacht hat.
- 2010 wurde die Sammlerfamilie Grässlin wegen ihrer „herausragenden Verdienste um die Vermittlung moderner Kunst“ mit dem Preis ausgezeichnet.[5]
- 2013 war der Preisträger der Münchner Galerist Fred Jahn. Die Begründung für die Auszeichnung erwähnt unter anderem: „In ihm verbinden sich profundes kulturhistorisches Wissen und Kennerschaft mit den wirtschaftlichen Ambitionen eines Kunsthändlers auf höchstem Niveau“.[6]
- 2014 erhielt Rosemarie Schwarzwälder von der Wiener Galerie nächst St. Stephan den Preis.
- 2015 erhielt ihn der 1829 gegründete Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen in Düsseldorf.[7]
- 2016 erhielt den Preis die Münchner Galerie Thomas, die 2014 ihr 50-jähriges Jubiläum feierte.
- 2017 erhielt den Preis Günter Herzog, dem wissenschaftlichen Leiter des Zentralarchivs des Internationalen Kunsthandels in Köln (ZADIK).[8]
- 2018 erhielt den Preis die Unternehmerin und Kunstsammlerin Julia Stoschek.
- 2019 wurde der Preis Christian Kaspar Schwarm zuerkannt, Mitbegründer der kostenfreien Online-Plattform Independent Collectors.
- 2020 Gaby und Wilhelm Schürmann[9]
ADKV-ART COLOGNE Preis für Kunstvereine
Seit 2006 wird in Kooperation von der Art Cologne und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine der ADKV-ART COLOGNE Preis für Kunstvereine. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert.
ADKV-ART COLOGNE Preis für Kunstkritik
Seit 2006 wird auch in Kooperation von der Art Cologne und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine der ADKV-ART COLOGNE Preis für Kunstkritik verliehen.[10] Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert. Er richtet sich an freie Journalisten.
Preisträger
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Mitbewerber
Wichtige Kunstmessen sind heute neben der Art Cologne vor allem die Art Basel und ihr Ableger Art Basel Miami Beach, die The Armory Show – The International Fair of New Art in New York City, The European Fine Art Fair (TEFAF) in Maastricht, die Frieze Art Fair in London sowie die Kunstmesse in Hongkong.[14]
Auszeichnungen
- 2012: Kölner Kulturpreis für das Kulturereignis im Jahre 2011
Literatur
- Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels ZADIK (Hrsg.), mit einem Vorwort von Gerald Böse, Daniel Hug und Heinz Schnock und einer Einleitung von Rudolf Zwirner (deutsch/englisch): ART COLOGNE 1967-2016. Die Erste aller Kunstmessen, Buchhandlung Walther König, Köln 2016.
Weblinks
- Offizielle Website der Art Cologne
- Dokumentarvideos von der Art Cologne auf Vernissage TV
- Interview mit Oliver P. Kurth (Geschäftsführer Kölnmesse GmbH) über die Zukunft der Art Cologne (2008)
- Interview mit Daniel Hug, Direktor Art Cologne, Teil 1, Teil 2 Video 2010
- Weltkunst auf dem Vormarsch, Deutsche Welle, 19. April 2013
Einzelnachweise
- Josef-Haubrich-Kunsthalle, cityinfo-koeln.de, abgerufen am 21. April 2013.
- Frankfurter Allgemeine Kunstmarkt vom 18. Februar 2022: Kölner Kunstmesse: Aus für Cologne Fine Art & Design, abgerufen am 20. Februar 2022
- Catrin Lorch: Gérard Goodrow, der gescheiterte Retter. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 30. Januar 2008.
- https://www.bvdg.de/sites/default/files/AC_PREIS_LAUDATIO_GROOS_AUF_FALCKENBERG_23APR2009.PDF
- Pressemitteilung der Art Cologne (Memento vom 27. Januar 2016 im Internet Archive) (PDF; 131 kB), Februar 2010 (abgerufen am 22. April 2010).
- Art Cologne Preis 2013: Für Fred Jahn. In: FAZ vom 26. Januar 2013, Seite 37.
- Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine: ADKV-ART COLOGNE PREIS FÜR KUNSTVEREINE 2015, abgerufen am 26. März 2015.
- Monopol Magazin für Kunst und Leben vom 31. Januar 2017 Auszeichnung: Zentralarchiv-Leiter erhält Art-Cologne-Preis, von Diana Kral, abgerufen am 5. Februar 2017.
- Kunstforum international vom 17. Februar 2020: ART COLOGNE-Preis 2020 für Gaby und Wilhelm Schürmann, abgerufen am 18. Februar 2020
- Website der ADKV (abgerufen am 22. April 2010).
- Kito Nedo erhält den ADKV-ART COLOGNE-Preis für Kunstkritik 2017
- Antje Stahl erhält den ADKV-ART COLOGNE-Preis für Kunstkritik 2019 kunstvereine.de.
- Noemi Smolik erhält den ADKV-ART COLOGNE-Preis für Kunstkritik 2020 artmagazine.cc
- Rose-Maria Gropp: Cool Cologne! faz.net vom 21. April 2012, abgerufen am 21. April 2012.