Arnimallee
Die Arnimallee ist eine Straße im Berliner Ortsteil Dahlem, die von der Königin-Luise-Straße bis zur Fabeckstraße führt.
Arnimallee | |
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Arnimallee, Sicht von der Königin-Luise-Straße | |
Basisdaten | |
Ort | Berlin |
Ortsteil | Dahlem |
Angelegt | 1908 |
Hist. Namen | Arnimstraße |
Anschlussstraßen | Königin-Luise-Straße (westlich) Fabeckstraße (östlich) |
Querstraßen | Takustraße |
Bauwerke | siehe hier |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Fußverkehr, Radverkehr Autoverkehr |
Technische Daten | |
Straßenlänge | 580 Meter |
Hier entstand ab 1908 zunächst ein Villenviertel. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden fast alle Grundstücke von der neugegründeten Freien Universität übernommen, sodass die Straße heute im Universitätsviertel liegt.
Bau und Benennung
Das Gebiet der heutigen Arnimallee gehörte früher zur Domäne Dahlem und wurde landwirtschaftlich genutzt. Die Domäne kam 1841 in Staatsbesitz. Die ab 1901 tätige Kommission zur Aufteilung der Domäne Dahlem beschloss auch den Bau dieser Straße.
Die 1908 angelegte Straße hieß zunächst Arnimstraße. Kurz darauf (vor 1911) wurde sie in Arnimallee umbenannt.[1] Die Benennung erfolgte nach Bernd von Arnim-Criewen (1850–1939), Vorsitzender der Deutschen Landwirtschaftlichen Gesellschaft und zum Zeitpunkt der Benennung der Straße amtierender preußischer Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten – somit zuständig für die Aufteilung der Domäne Dahlem.
Die Arminallee vor 1945
Vor dem Ersten Weltkrieg war lediglich die südliche Seite der Straße bis hin zur Takustraße bebaut. Um 1910 entstanden vier Villen (Nr. 2, 8, 12 und 16). Die dazwischenliegenden Flächen wurden als Garten genutzt, die Lücken in der Nummerierung wurden als Reserven für eine spätere Bebauung freigehalten. Diese Aufteilung blieb lange Zeit unverändert, nur der Garten neben dem Haus Nr. 8 wurde 1938 mit dem das Haus Nr. 10 bebaut. In der Nummer 2 wohnte der Bankdirektor Alfred Blinzig, in der Nummer 16–18 der Sänger Marcel Wittrisch.
Zwischen den Weltkriegen wurde auch die nördliche Straßenseite bis zum Hechtgraben mit den Häusern Nummer 1–11 bebaut. Der Bereich zwischen Hechtgraben und Takustraße blieb frei. Hinter der Takustraße wurde bis 1925 der große Gebäudekomplex des Asiatischen Museums erbaut (Nr. 23).
Die Arminallee nach 1945
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Berlin-Dahlem die Freie Universität (FU) errichtet. Die FU kaufte fast alle angrenzenden Grundstücke auf. Die Villen Nummer 2, 9, 10, 11 und 12 wurden und werden bis heute von der Universität genutzt, die Nummer 8 privat. Die Villen Nummer 1, 3, 5, 7 und 16–18 stehen heute nicht mehr.
Arnimallee Nummer 2–7: Institut für Mathematik
Heute werden die Nummern 2–7 vom Institut für Mathematik[2] genutzt. Ältestes Gebäude ist die 1910 erbaute Villa (Arnimallee 2, hier wohnte früher der Bankdirektor Alfred Blinzig). Der große zugehörige Garten wurde 1974 mit einem Neubau (Arnimallee 2–6) des Mathematischen Institutes bebaut. Das ehemalige Dienstbotenhaus der Villa, das sogenannte Hexenhaus, wurde in den 1980er Jahren von den Studenten des Fachbereiches genutzt, stand in den 1990er Jahren wegen Baufälligkeit leer und wurde um 2000 an privat als Wohnhaus (neue Nummer: 2a) verkauft. Die Gebäude auf der anderen Straßenseite (Nr. 3–7) wurden zunächst anderweitig universitär genutzt, bevor sie an den Fachbereich Mathematik kamen. Die Fachbereichsbibliothek Mathematik und Informatik, seit 1982 (damals nur Fachbereichsbibliothek Mathematik) am Standort Arnimallee 3, erhielt um 2010 einen gesonderten Eingang über einen seitlichen Fußweg.
Arnimallee Nummer 8: Haus Hecht
Die einzige Villa, die in Privatbesitz blieb, war die Nr. 8, die als Haus Hecht auch heute noch als einzelnes Wohnhaus mitten im Universitätsviertel steht. Es wurde benannt nach seinem Bauherrn, dem preußischen Ministerialbeamten (öffentliche Arbeit) Carl Ernst Hecht (1864–1927), und ist ein gelistetes Baudenkmal.[3] Architekt war Paul Mebes.
Arnimallee Nummer 9–12: Villen des FB Erziehungswissenschaft
Die Villen Nummer 9–12 auf beiden Seiten der Straße blieben bestehen und werden vom Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie genutzt. Das Haus Auhagen (Nr. 12, Bauherr: Otto Auhagen, Diplomat) ist ein gelistetes Baudenkmal.[4] Architekt war Heinz Lassen.
Arnimallee 14: FB Physik
Der Bereich zwischen Hechtgraben und Takustraße, bestehend aus Nummer 14 (ehemaliger Garten von Nr. 12), 16–18 sowie die Freifläche auf der anderen Seite, wurde 1982 mit einem großen Gebäude für den Fachbereich Physik bebaut.[5] Dieses steht auf beiden Seiten der Straße, dazwischen liegen zwei Flure im Obergeschoss, die quer über die Arnimallee verlaufen. Die Adresse lautet heute Arnimallee 14.
Arnimallee 22: FB Medizin
Auf der Freifläche im westlichen Bereich der Straße wurde von der Freien Universität ein Gebäude (Nr. 22) errichtet, das heute zwei Institute des Fachbereichs Humanmedizin beherbergt.
Arnimallee 23–27: Museum
Das zwischen 1914 und 1925 entstandene Museum für Völkerkunde ist ein gelistetes Baudenkmal[6] und wurde durchgängig als Museum genutzt. Heute liegt hier das Museumszentrum Berlin-Dahlem, in dem das Museum für Asiatische Kunst, das Ethnologische Museum und das Museum Europäischer Kulturen zusammengefasst sind. Durch Umgestaltung der Räumlichkeiten wurde die Arnimallee, in der bis zu den 1990er Jahren der repräsentative Eingangsbereich des Museums lag, zur rückseitigen Front des Gebäudes.
Verkehr
In der Königin-Luise-Straße befindet sich am Jürgen-Fuchs-Platz eine Bushaltestelle der BVG mit dem Namen Arnimallee. Ab 1905 verkehrte hier die Straßenbahn der Gemeinde Steglitz, die seit 1959 durch Omnibusse ersetzt wurde. Heute fährt hier die Buslinie X83.
Weblinks
- Arnimallee. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
Einzelnachweise
- Arnimallee. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
- Fachbereich Mathematik und Informatik der Freien Universität Berlin
- Baudenkmal Haus Hecht
- Baudenkmal Haus Auhagen mit straßenseitiger Einfriedung
- Fachbereich Physik der Freien Universität Berlin
- Baudenkmal Museum für Völkerkunde