Anna Karenina (1967)

Anna Karenina ist eine sowjetische Verfilmung des gleichnamigen Romans von Lew Tolstoi aus dem Jahr 1967. Regie führte Alexander Sarchi.

Film
Titel Anna Karenina
Originaltitel Анна Каренина
Produktionsland Sowjetunion
Originalsprache Russisch
Erscheinungsjahr 1967
Länge 137 Minuten
Altersfreigabe FSK 6
Stab
Regie Alexander Sarchi
Drehbuch Wassili Katanjan,
Alexander Sarchi
Produktion Mosfilm
Musik Rodion Schtschedrin
Kamera Leonid Kalaschnikow
Schnitt Nina Petrykina
Besetzung

Inhalt

Stiwa hat seine Frau Dolly mit der Gouvernante betrogen. Seine Frau will ihn verlassen, wird jedoch von Stiwas Schwester Anna Karenina umgestimmt. Die ist aus Sankt Petersburg zu Besuch angereist und saß in einem Abteil mit der Mutter von Graf Wronski. Der holt sie am Bahnsteig ab und verliebt sich sofort in Anna. Er fährt mit ihr im Zug nach St. Petersburg und lädt sich selbst zu den Karenins nach Hause ein. Während die Affäre zwischen Anna und Wronski zum Stadtgespräch wird, übt sich Annas Mann, der angesehene Politiker Karenin, in Beherrschung. Selbst, als Anna ihm gegenüber direkt zugibt, ihn zu betrügen, reagiert er gefasst.

Anna erwartet ein Kind von Wronski, woraufhin sich Karenin von seiner Frau scheiden lassen will. Er entscheidet sich anders, als er vom schlechten Gesundheitszustand Annas erfährt. Sie hatte in einem Traum erfahren, dass sie im Kindbett sterben werde, und tatsächlich geben die Ärzte sie nach der Geburt ihrer Tochter auf. Anna bringt Wronski und Karenin in einer Art letztem Willen dazu, sich vor ihren Augen zu versöhnen. Außerhalb ihrer Hörweite gibt Karenin Wronski zu verstehen, dass er nie auf Anna verzichten werde, woraufhin sich Wronski zu erschießen versucht. Er überlebt den Selbstmordversuch und auch Anna überlebt das Kindbett. Zusammen reisen beide später durch die Welt. Da Karenin nicht in eine Scheidung einwilligt, können Anna und Wronski nicht heiraten und Annas Ruf in der Gesellschaft sinkt.

Unterdessen lebt Karenin mit dem gemeinsamen Sohn Serjoscha in St. Petersburg. Er hat seinem Sohn erzählt, dass Anna während der Geburt ihrer Tochter verstorben sei. Heimlich besucht Anna ihren Sohn an seinem Geburtstag, wird jedoch von Karenin überrascht. Zeit vergeht, in der Anna abgeschieden von der Gesellschaft zusammen mit Wronski auf dessen Wohnsitz lebt. Als sie sich mit einem Bekannten ins Theater begibt, schlägt ihr die Ablehnung der Gesellschaft offen entgegen. Sie erkennt mit der Zeit, dass sich Wronski immer öfter ohne sie auf Reisen und in Gesellschaften begibt. Eine Scheidung lehnt Karenin aus der Ferne immer wieder ab und auch eine Vermittlung durch Annas Bruder Stiwa kommt nicht zustande. Als sich Anna sicher ist, dass auch Wronski sie nicht mehr liebt, wirft sie sich vor einen Zug.

Produktion

Die sowjetische Uraufführung fand am 6. November 1967 statt. Die deutschsprachige Erstaufführung war am 15. November 1968. Der Film war als Wettbewerbsbeitrag bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1968 vorgesehen, die jedoch wegen der Maiunruhen in Frankreich vorzeitig abgebrochen wurden.

Die Dialoge der DEFA-Fassung schrieb Harald Thiemann. Die Synchronisation übernahmen:

Der westdeutsche Constantin-Verleih ließ eine eigene Synchronfassung durch sein Stammstudio Berliner Union erstellen. Diese um 15 min gekürzte Fassung erhielt eine neue, plakativ-russische Titelmusik von Erwin Halletz.

Kritik

Das Lexikon des internationalen Films bezeichnete Anna Karenina als eine „in dunklen, verhaltenen Farbtönen, ohne Pomp und übertriebenen Luxus inszenierte Literaturverfilmung“, die zwei Höhepunkte besitzt: „ein hinreißend fotografiertes Pferderennen und eine Walzerszene, bei der die Kamerabewegung den Zuschauer mit in den Tanz einbezieht.“[1] Überwiegend positiv zeigt sich auch der Evangelische Film-Beobachter: „Ausgezeichnet fotografierte, detailgetreue Wiedergabe, nicht ohne kunstgewerbliche Schnörkel, interessant durch die modern akzentuierte Gestaltung der Titelfigur. Empfehlenswert ab 16 Jahren.“[2]

Literatur

  • Lew N. Tolstoi: Anna Karenina. Roman (Originaltitel: Anna Karenina). Deutsch von Fred Ottow. Mit einem Nachwort von Johanna Döring-Smirnow, Anmerkungen von Bodo Zelinsky und einer Zeittafel. 2. Auflage. Winkler Weltliteratur (Blaue Reihe). Artemis & Winkler, Düsseldorf 2007, 1179 S., ISBN 978-3-538-06349-5 oder ISBN 3-538-06349-4

Einzelnachweise

  1. Klaus Brüne (Hrsg.): Lexikon des Internationalen Films. Band 1. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1990, S. 154.
  2. Evangelischer Presseverband München, Kritik Nr. 79/1969
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