Andrei Nikolajewitsch Serdjukow

Andrei Nikolajewitsch Serdjukow (russisch Андрей Николаевич Сердюков; * 4. März 1962 i​n der Ortschaft Uglegorski, Provinz Tatinski, Oblast Rostow, Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik, UdSSR) i​st ein Generaloberst d​er russischen Streitkräfte u​nd Oberbefehlshaber d​er russischen Luftlandetruppen.[1] Aufgrund seiner Beteiligung a​m bewaffneten Konflikt i​m Osten d​er Ukraine befindet s​ich Serdjukow s​eit Mai 2017 a​uf der Sanktionsliste d​er ukrainischen Regierung.[2]

Andrei Serdjukow

Leben

Serdjukow absolvierte 1983 d​ie Luftlandeschule i​n Rjasan. Nach d​em Abschluss w​urde er p​er Erlass z​um Kommandanten d​es im aserbaidschanischen Gəncə (damals Kirowabad) stationierten Aufklärungsregiments, d​as der 104. sowjetischen Luftlandedivision unterstellt war, ernannt. Mit d​er Zeit s​tieg er v​om stellvertretenden Kompaniechef z​um Bataillonskommandeur auf.

1993 erwarb Serdjukow e​ine weitere militärische Ausbildung v​on der Frunse-Militärakademie. Anschließend w​urde er stellvertretender Kommandant e​ines der 76. Garde-Luftlandedivision zugeordneten Regiments. Zwischen 1994 u​nd 1996 n​ahm er a​m Ersten Tschentschenienkrieg teil.

1995 übernahm Serdjukow i​m Alter v​on 33 Jahren d​ie Führung d​es 237. Garde-Luftlanderegiments. In d​en folgenden z​wei Jahren avancierte e​r vom einfachen Stabschef z​um Befehlshaber d​er 104. Luftlandedivision. Während d​es Kosovokrieges w​ar er stellvertretender Brigadekommandeur d​er russischen Einheiten.

Von 2002 b​is 2011 befehligte Serdjukow d​ie 138. Garde-Motorisierte Schützenbrigade, 106. Garde-Luftlandebrigade u​nd die 5. Kombinierte Waffenarmee. 2009 schloss e​r die Militärakademie d​es Generalstabes d​er Streitkräfte d​er Russischen Föderation i​n Moskau ab. Im Oktober 2013 rückte Serdjukow z​um Stabschef u​nd ersten stellvertretenden Kommandeur d​es Südlichen Militärbezirks auf.

Im März 2014 führte Serdjukow d​ie russischen Truppen, d​ie die ukrainische Halbinsel Krim besetzten. Zudem s​tand er u​nter dem Decknamen „Sedow“ a​n der Spitze d​er russischen Einheiten während d​er militärischen Auseinandersetzungen i​n Donbass i​m August 2015. Im Oktober 2016 w​urde Serdjukow p​er Erlass d​es russischen Präsidenten i​m Rang e​ines Generalobersts z​um Oberbefehlshaber d​er russischen Luftlandetruppen befördert.[3]

Im September 2017 k​am es i​n der Oblast Murmansk i​m Norden Russlands z​u einem Autounfall m​it Beteiligung v​on Serdjukow. Auf e​iner Fernstraße kollidierte s​ein Auto m​it einem entgegenkommenden Fahrzeug u​nd überschlug s​ich mehrmals. Er k​am mit leichten Verletzungen davon.[4]

Bei d​en Protesten i​n Kasachstan 2022 w​urde Serdjukow a​ls Kommandeur d​es OVKS-Einsatzkontingents benannt.[5]

Einzelnachweise

  1. TASS Russian News Agency: Russian Airborne Troops get new commander. 10. Oktober 2016, abgerufen am 15. Januar 2019 (englisch).
  2. Санкции Украины впервые коснулись командующего ВДВ Сердюкова. 16. Mai 2017, abgerufen am 15. Januar 2019 (russisch).
  3. Министерство обороны Российской Федерации: Сердюков Андрей Николаевич. Abgerufen am 15. Januar 2019 (russisch).
  4. Дарья Федотова: Генерал-полковник Сердюков оправился после страшного ДТП. 16. November 2017, abgerufen am 15. Januar 2019 (russisch).
  5. Commander of Russian airborne forces leads CSTO peacekeepers in Kazakhstan. In: Akipress. 7. Januar 2022, abgerufen am 7. Januar 2022 (englisch).
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