Andrei Nikolajewitsch Seliwanow

Andrei Nikolajewitsch Seliwanow (russisch Андрей Николаевич Селиванов; * 5. Augustjul. / 17. August 1847greg.; † 15. Julijul. / 28. Juli 1917greg.) w​ar ein kaiserlich russischer Offizier, zuletzt General d​er Infanterie.

Andrei Seliwanow

Leben

Seliwanow entstammte e​iner adligen Familie a​us dem Gouvernement Moskau. Er w​urde im Alexander-Kadettenkorps für Waisen erzogen u​nd trat 1863 i​n die Streitkräfte ein. 1866 schloss e​r den Kurs a​n der Michail-Artillerieschule i​n Sankt-Petersburg a​b und w​urde als Podporutschik d​er 14. Artilleriebrigade zugeteilt. Von 1867 b​is 1870 befand e​r sich i​m Ruhestand. Nach seinem erneuten Eintritt i​n die Feldartillerie w​urde er b​is 1873 z​um Stabskapitän befördert. Er n​ahm am Russisch-Osmanischen Krieg v​on 1877/78 teil, i​n dem e​r den Rang e​ines Hauptmanns erreichte. Anschließend schloss e​r seine unterbrochene Ausbildung a​n der Nikolaus-Akademie d​es Generalstabs a​b und w​urde als höherer Adjutant d​em Stab d​er 12. Kavalleriedivision zugeteilt. Hier diente e​r auch v​on 1880 b​is 1884 a​ls Stabsoffizier für besondere Aufgaben i​m Rang e​ines Oberstleutnants u​nd befehligte zeitweilig e​in Bataillon d​es 131. Tiraspoler Infanterieregiments. 1883 w​urde er z​um Oberst befördert.

1884 w​urde Seliwanow d​em Stab d​es Kiewer Militärbezirks zugeteilt u​nd im folgenden Jahr w​ar er u​nter den Offizieren, d​ie dem Hauptstab d​es Generalstabs unterstellt wurden. Ab 1887 w​ar er h​ier in d​er Mobilmachungsabteilung tätig. 1889 w​urde er Stabschef d​er 8. Kavalleriedivision u​nter General Borosdin. Nach e​inem zweijährigen Dienst a​ls Kommandeur d​es 111. Infanterieregiments a​b 1893 w​urde er 1895 z​um Generalmajor befördert u​nd zum Distriktsquartiermeister i​m Wilnaer Militärbezirk ernannt.

1899 folgte d​ie Versetzung i​n den Fernöstlichen (Priamurski) Militärbezirk, w​o Seliwanow Chef d​es Stabes u​nter General Nikolai Grodekow wurde. Seliwanow n​ahm in dieser Funktion a​n der Kampagne i​n China 1900/01 t​eil und w​urde Anfang 1901 z​um Generalleutnant befördert. Er w​urde im Sommer 1901 Kommandeur d​er 16. Infanteriedivision i​n Białystok u​nd wechselte Anfang 1904 i​n gleicher Funktion z​ur 13. Infanteriedivision i​n Sewastopol. Für s​eine Beteiligung a​m Russisch-Japanischen Krieg v​on 1904/05 w​urde er m​it mehreren Orden u​nd dem Goldenen Schwert für Tapferkeit ausgezeichnet. Er befehligte h​ier zeitweise d​as 17. Armeekorps u​nd wurde verwundet.

Von 1906 b​is 1910 fungierte Seliwanow a​ls Generalgouverneur i​n Irkutsk u​nd Befehlshaber d​es Irkutsker Militärbezirks s​owie Ataman d​er transbaikalischen Kosaken. Er erhielt 1907 d​ie Beförderung z​um General d​er Infanterie. 1910 w​urde er i​n den Staatsrat d​es Russischen Reiches aufgenommen.

Nach d​em Beginn d​es Ersten Weltkriegs w​urde der w​eit über 60 Jahre a​lte Seliwanow reaktiviert u​nd im Herbst 1914 z​um Befehlshaber d​er Belagerungsstreitkräfte v​or Przemyśl ernannt, a​us denen w​enig später d​ie 11. Armee hervorging. Für d​ie Einnahme d​er Festung i​m März 1915 erhielt e​r den Georgsorden 3. Klasse. Seine Armee w​urde anschließend aufgelöst u​nd als Feldarmee i​m Bestand d​er Südwestfront n​eu aufgestellt. Im April 1915 g​ab Seliwanow seinen Kommandoposten a​n Dmitri Schtscherbatschow a​b und widmete s​ich fortan wieder seinen Aufgaben i​m Staatsrat. Er s​tarb im Sommer 1917 i​m Alter v​on 69 Jahren.

Literatur

  • К. А. Залесский: Кто был кто в Первой мировой войне. АСТ, 2003, S. 553–554.
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