Andreas Audretsch
Andreas Audretsch (* 25. Juni 1984 in Stuttgart) ist ein deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen) und Sozialwissenschaftler. Er ist seit 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages.
Leben und Beruf
Andreas Audretsch studierte Politik, Soziologie und Publizistik in Münster (2004–2006), Berlin und Potsdam (2006–2010). 2013/14 hatte er einen Lehrauftrag an der Universität Lüneburg. Von 2008 bis 2010 promovierte Audretsch zum Dr. rer. pol. an der Universität Potsdam. Danach arbeitete er von 2007 bis 2015 als Hörfunkjournalist unter anderem für Deutschlandradio und den ARD-Hörfunk. Diese Tätigkeit führte er ab 2009 nebenberuflich aus, weil er ab diesem Zeitpunkt bis 2015 im Deutschen Bundestag arbeitete. Von 2015 bis 2020 arbeitete er als Pressesprecher und im Bereich der politischen Kommunikation für das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, das Bundespräsidialamt und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Im Juni 2020 veröffentlichte er gemeinsam mit der Historikerin Claudia Gatzka das Buch Schleichend an die Macht. Wie die Neue Rechte Geschichte instrumentalisiert, um Deutungshoheit über unsere Zukunft zu erlangen über den „massiven Angriff der Neuen Rechten auf unsere liberale Demokratie“.
Politische Tätigkeiten
Audretsch ist seit 2011 Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen, engagierte sich jedoch bereits seit 2009 bei diesen. Von 2013 bis 2016 war er Mitglied im Vorstand und Sprecher des Vorstandes der Grünen in Neukölln. Von 2015 bis 2016 war er Mitglied im Parteirat der Grünen von Berlin. Seit 2016 ist er Mitglied im Landesvorstand von Bündnis 90/Die Grünen Berlin.
Bei der Bundestagswahl 2021 kandidierte er im Bundestagswahlkreis Berlin-Neukölln, wo er mit 19,9 % der Erststimmen den zweiten Platz hinter Hakan Demir (SPD; 26,0 %) erreichte und damit das Direktmandat verpasste.[1] Er zog jedoch über den vierten Platz der Landesliste Berlin seiner Partei in den 20. Deutschen Bundestag ein.
Politische Positionen
Bei der Bundestagswahl 2021 setzte Audretsch seinen Schwerpunkt auf Arbeit und Soziales, den Kampf gegen Rechtsextremismus und für die „Eine Welt“. Zudem plädierte er dafür, dass der Berliner Mietendeckel bundesgesetzlich ermöglicht, der Kündigungsschutz verschärft und Mieterstrom ermöglicht wird. Außerdem setzte er sich für die Abschaffung von Arbeitslosengeld II und eine Einsetzung durch eine existenzsichernde Garantiesicherung ein. Ebenfalls ist er der Meinung, dass der Mindestlohn auf zwölf Euro angehoben werden und prekäre Arbeit beendet werden soll. Für den „Kampf gegen Rechts“ schlägt er ein Demokratieförderungsgesetz vor.
Mitgliedschaften
Seit 2012 ist Audretsch Mitglied bei Ver.di.
Privates
Audretsch lebt seit 2006 in Berlin-Neukölln.
Veröffentlichung
- Schleichend an die Macht. Wie die Neue Rechte Geschichte instrumentalisiert, um Deutungshoheit über unsere Zukunft zu erlangen; in Zusammenarbeit mit Claudia Gatzka, Dietz Verlag, Juli 2020, ISBN 3801205827