Andinobates virolinensis
Andinobates virolinensis (Synonym: Dendrobates virolinensis) ist eine Art aus der Familie der Baumsteigerfrösche, die oft auch als Pfeilgiftfrösche bezeichnet werden. Die Froschart ist in Kolumbien endemisch.[1]
Andinobates virolinensis | ||||||||||||
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Andinobates virolinensis | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Andinobates virolinensis | ||||||||||||
(Ruíz-Carranza & Ramírez-Pinilla, 1992) |
Beschreibung
Andinobates virolinensis ist eine sehr kleine Froschart, die eine Kopf-Rumpf-Länge von höchstens zwei Zentimetern erreicht.
Verbreitung
Andinobates virolinensis kommt nur im Departamento de Santander und im Departamento de Cundinamarca – das ist die Provinz rund um die kolumbianische Hauptstadt Bogotá in den Zentralkordilleren der Anden – vor.[2]
Vorkommen und Lebensweise
Andinobates virolinensis ist ein Bodenbewohner und lebt im Nebelwald der Anden. Die Weibchen legen ihre Eier in die Laubstreu, die Männchen bringen die Kaulquappen, nachdem sie geschlüpft sind, zu einem mit Wasser gefüllten Bromelientrichter, wo sie sich weiterentwickeln.[3] Die Reproduktionsphase erstreckt sich über das gesamte Jahr.[4] Die Nahrung besteht aus verschiedenen Gliederfüßern, hauptsächlich Milben, Springschwänzen, Ameisen und Insektenlarven. Diese Nahrungsauswahl unterscheidet sich kaum von der anderer Baumsteigerfrösche.[5]
Gefährdung
Andinobates virolinensis wird in der Liste der gefährdeten Arten der IUCN als gefährdet ("Endangered") angegeben, da die Art von Habitatverlust bedroht ist. In ihrem Verbreitungsgebiet ist sie jedoch stellenweise häufig.[3]
Andinobates virolinensis ist – wie andere Baumsteigerfrösche auch – oft im Tierhandel zu finden, obwohl seit 1985 das Sammeln von Baumsteigerfröschen in der Wildnis verboten ist[3]
Systematik und Taxonomie
Die Art Andinobates virolinensis wurde seit ihrer Erstbeschreibung durch Ruíz-Carranza und Ramírez-Pinilla im Jahr 1992 als Minyobates virolinensis mehrmals in eine andere Gattung transferiert. Im Jahr 2000 erfolgte die Eingliederung in die Gattung Dendrobates, 2006 in die Gattung Ranitomeya. 2011 trennten Twomey, Brown und Andere die Ranitomeya-Arten der Anden unter dem Gattungsnamen Andinobates von denen des Amazonasbeckens, die in der Gattung Ranitomeya verblieben.[6] Andinobates virolinensis wird seit 2007 zur Gruppe der Zwergbaumsteiger gezählt.[7]
Einzelnachweise
- Darrel R. Frost: Andinobates virolinensis (Ruiz-Carranza & Ramírez-Pinilla, 1992), Amphibian Species of the World: an Online Reference. Version 6.0. American Museum of Natural History, abgerufen am 16. Juli 2015.
- A. R. Acosta-Galvis: Andinobates virolinensis (Ruiz-Carranza & Ramírez-Pinilla, 1992) (Memento des Originals vom 16. April 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Lista de los Anfibios de Colombia V.05.2015.0, abgerufen am 16. Juli 2015.
- Andinobates virolinensis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2015. Eingestellt von: Adolfo Amézquita, Jose Vicente Rueda, 2004. Abgerufen am 16. Juli 2015.
- Mercedes Valderrama-Vernaza, Víctor H. Serrano-Cardozo, Martha P. Ramírez-Pinilla: Reproductive Activity of the Andean Frog Ranitomeya virolinensis (Anura: Dendrobatidae). In: Copeia. Band 2010, Nr. 2, 1. Januar 2010, ISSN 0045-8511, S. 211–217, doi:10.1643/CE-09-161 (englisch).
- M. Valderrama-Vernaza, M. P. Ramírez-Pinilla, V. C. H. Serrano-Cardozo: Diet of the Andean frog Ranitomeya virolinensis (Athesphatanura: Dendrobatidae). In: Journal of Herpetology. 43, S. 114–123, 2009 doi:10.1670/07-247R1.1.
- Jason L. Brown et al.: A taxonomic revision of the Neotropical frog genus Ranitomeya (Amphibia: Dendrobatidae). In: Zootaxa. 3083, S. 1–120, 2011.
- S. Lötters, K.-H. Jungfer, F. W. Henkel, W. Schmidt: Poison Frogs. Biology, Species and Captive Maintenance. Edition Chimaira, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-930612-62-8, S. 459–460.
Literatur
- Stefan Lötters, Karl-Heinz Jungfer, Friedrich-Wilhelm Henkel, Wolfgang Schmidt: Pfeilgiftfrösche. Biologie, Haltung, Arten. Edition Chimaira, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-930612-52-9.
Weblinks
- Darrel R. Frost: Andinobates virolinensis (Ruiz-Carranza & Ramírez-Pinilla, 1992), Amphibian Species of the World: an Online Reference. Version 6.0. American Museum of Natural History, abgerufen am 16. Juli 2015
- Andinobates virolinensis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2015. Eingestellt von: Adolfo Amézquita, Jose Vicente Rueda, 2004. Abgerufen am 16. Juli 2015.