Anatoli Iwanowitsch Kalaschnikow
Anatoli Iwanowitsch Kalaschnikow (russisch Анатолий Иванович Калашников; * 5. April 1930 in Moskau; † 21. April 2007 ebenda) war ein sowjetischer und russischer Graphikkünstler.
Leben
Da Kalaschnikow schon früh eine hohe künstlerische Begabung zeigte, wurde er im Alter von fünfzehn Jahren von dem damals berühmten Holzschneider Iwan Pawlow zur Ausbildung angenommen. In dessen Atelier begegnete er seinem zukünftigen Lehrer Michail Matorin und wechselte zu dessen Meisterklasse an der Moskauer Kunsthochschule. Nach Abschluss seiner Ausbildung 1949 war er zunächst als Industriedesigner, anschließend als Kunstredakteur im Verlag Sowjetski pisatel tätig. Seit 1952 war er freischaffender Graphiker. 1987 waren seinem Werk bereits 120 Personalausstellungen in aller Welt gewidmet. Er erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen für seine Exlibris- und Illustrationskunstwerke.
Werk
Kalaschnikows Metier ist der Holzschnitt. Neben Landschaftsmotiven und Stadtveduten widmete er sich auch literarischen Themen. Für die sowjetische Post gestaltete er Briefmarken und Ersttagsbriefumschläge. Das Medium, in dem sich seine Originalität am vollsten entfalten konnte, war das Exlibris, wovon er mehr als tausend Originale schuf. Zu seinen geschätztesten Werken gehören:
- Holzstichserie „Dostojewski“ (1971)
- Holzstichserie zu den Gedichten von Omar Chajjam (1972)
- Mehr als fünfzig grossformatige Holzstiche zum Thema „Goldener Ring Russlands“ (1982ff)
- Holzstichserie „Der Vaterländische Krieg Russlands 1812“ nach Tolstois Krieg und Frieden
Quellen
- Herbert Schwarz: Vita des Künstlers. In: Anatolij Iwanowitsch Kalaschnikow. Exlibris, Städteansichten, Illustrationen. Ausstellungskatalog der Stadtbibliothek Nürnberg, 99/1992, S. 4–6
- Alexeij Tschernichow: Der „Goldene Ring Russlands“. Anatolij Kalaschnikows Holzstiche historischer Baudenkmäler. In: Exlibriskunst und Gebrauchsgraphik. Jahrbuch 1986