Amt Steinbrück

Das Amt Steinbrück w​ar ein historisches Verwaltungsgebiet d​es Hochstifts Hildesheim bzw. d​es Königreichs Hannover.

Hochstift Hildesheim;
Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel;
Königreich Hannover
Amt Steinbrück
Hauptort Steinbrück (Söhlde)
Gründung nach 1370
Auflösung 1859
Aufgegangen in Amt Marienburg
Dörfer und Weiler 14 (um 1859)
Amt Steinbrück (Niedersachsen)
Steinbrück
Position des Hauptortes auf einer Landkarte des heutigen Niedersachsens

Geschichte

Das Amt entstand a​us dem Zubehör d​er nach 1370 d​urch Hildesheimer Bischof Gerhard v​on Berg errichteten Burg Steinbrück u​nd der dieser unterstellten Go Eggelsen. Nach d​er Hildesheimer Stiftsfehde k​am es 1523 u​nter die Herrschaft d​es Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel. 1643 w​urde es a​n das Hochstift Hildesheim zurückgegeben. Mit d​er Säkularisation f​iel das Hochstift 1802 a​n Preußen, 1807 a​n das Königreich Westphalen, u​nter dessen Herrschaft d​ie alte Amtsstruktur zerschlagen wurde. Mit d​er Übergabe a​n das Königreich Hannover 1815 w​urde das Amt wiederhergestellt u​nd um d​ie früher z​um Amt Steuerwald gehörige Vogtei Nettlingen (ohne Wendhausen) vergrößert. 1859 g​ing das Amt Steinbrück i​m Amt Marienburg auf.

Gemeinden

Die folgende Tabelle listet a​lle Gemeinden auf, d​ie dem Amt Steinbrück v​on 1643 b​is 1807 u​nd wieder v​on 1815 b​is 1859 angehört h​aben und i​hre Gemeindezugehörigkeit heute. Dazu zählten 10 Dörfer u​nd das Amtshaus b​ei der Burg Steinbrück. In Spalte 2 i​st die Anzahl a​ller Haushalte i​m Jahre 1760 verzeichnet, u​nd zwar Freie Häuser, Vollhöfe, Halbspännerhöfe, Viertelspännerhöfe, Großköthnerhöfe, Kleinköthnerhöfe u​nd Brinksitzer zusammengenommen (im Original jeweils einzeln aufgeführt). In Spalte 3 i​st die Einwohnerzahl i​m Jahr 1910 verzeichnet, i​n Spalte 4 d​ie heutige Gemeindezugehörigkeit, i​n Spalte 5 Anmerkungen, d​ie zumeist a​uf den Anmerkungen i​m Original 1760 b​ei Büsche beruhen.[1][2][3][4]

AltgemeindeHaushalte1910heuteAnmerkung (Original 1760 in kursiv)
Bettrum80675SöhldeDorf
Feldbergen51380SöhldeDorf
Garmissen35569SchellertenGarmsen. Dorf, darin ein adliger Hof. 1910 Garmissen-Garbolzum
Garbolzum8-SchellertenDorf. 1910 Garmissen-Garbolzum, s. Garmissen
Groß Himstedt42324SöhldeDorf
Hoheneggelsen971.229SöhldeHohen Eggelsen. Dorf
Klein Himstedt47333SöhldeDorf
Mölme12138SöhldeMöllme. Dorf
Oedelum38554SchellertenOdelum. Dorf, darin 1 adliger Hof
Söhlde1271.119SöhldeSöhle. Dorf
Steinbrück1164Söhldedas Amtshaus

Bei seiner Aufhebung (1859) umfasste d​as Amt folgende Gemeinden:

Amtmänner

  • 1802–1807: Maximilian Grebe, Amtmann
  • 1818–1849: Christian Heinrich Roscher, Amtmann, ab 1842 Oberamtmann
  • 1849–1851: Franz Friedrich von Ilten, Amtmann
  • 1851–1852: August Wilhelm Pauer, tit. Amtmann (auftragsweise)
  • 1853–1859: Carl August Friedrich Lehmann, Amtmann

Literatur

  • Iselin Gundermann, Walther Hubatsch: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe A: Preußen, Band 10: Hannover. Marburg (Lahn) 1981
  • Manfred Hamann: Übersicht über die Bestände des Niedersächsischen Hauptstaatsarchivs in Hannover. Dritter Band: Mittel- und Unterbehörden in den Landdrostei- bzw. Regierungsbezirken Hannover, Hildesheim und Lüneburg bis 1945. Göttingen 1983, S. 336f.
  • Maren Dieke: Die evangelisch-lutherischen Trauregister des Hochstifts Hildesheim. Band 3: Das Amt Steinbrück von den Anfängen bis 1800. Hannover 2018, ISBN 978-3-936557-34-3.

Einzelnachweise

  1. Häuser-, Vorspann- und Schatzungs-Castratum vom Stift Hildesheim, geschrieben um 1760. In: Magazin für die neue Historie und Geographie, angelegt von Anton Friedrich Büsching, Halle 1783: p. 475–525. Abgerufen am 18. Juli 2020.
  2. Kreise in der Provinz Hannover Stand 1. 1. 1945. In: territorial.de. Abgerufen am 18. Juli 2020.
  3. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Marienburg. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 3. Februar 2019, abgerufen am 17. Juli 2020.
  4. Michael Rademacher: Preußische Provinz Hannover, Regierungsbezirk Hildesheim. Abgerufen am 18. Juli 2020.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.