Ammassalik-Insel
Die Ammassalik-Insel (dänisch Ammassalik Ø oder Angmagssalik Ø) ist eine Insel an der Südostküste Grönlands in der Irmingersee. Sie gehört administrativ zur Kommuneqarfik Sermersooq, und darin zum Distrikt (frühere Gemeinde) Tasiilaq. Sie gehört zu den zehn größten Nebeninseln Grönlands und ist die größte Insel im Distrikt Tasiilaq.
Ammassalik-Insel | ||
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Gewässer | Irmingersee | |
Geographische Lage | 65° 43′ N, 37° 35′ W | |
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Länge | 37,5 km | |
Breite | 31 km | |
Fläche | 772 km² | |
Höchste Erhebung | 1352 m | |
Einwohner | 2093 2,7 Einw./km² | |
Hauptort | Tasiilaq | |
Geographie
Die Ammassalik-Insel ist vom grönländischen Festland durch den Fjord Sermilik im Westen und die Meerengen Tiniteqilaq und Ikerasagssuaq (Ikasagtivaq) im Norden und Nordosten getrennt.[1] Eine Gruppe weiterer Inseln liegt hinter dem Ammassaliip Kangertiva im Südosten. Die Insel ist 37,5 km lang und 31 km breit. Ihre Fläche beträgt 772 km.[2] In der Stadt Tasiilaq, der einzigen bewohnten Siedlung auf der Insel, leben 2093 Einwohner (Stand 2015). Im Entwässerungsbecken des Gletschers Mittivakkat (Mitdluagkat) im Westen der Insel liegt die glaziologische Sermilik-Forschungsstation, in der im Sommer bis zu zehn Wissenschaftler wohnen und arbeiten können.[3]
Das Inselinnere ist geprägt von Bergland alpinen Charakters, das in einem namenlosen Gipfel im Norden 1352 m Höhe erreicht. Im südlichen Teil ist Vegas Fjeld (1084 m) der dominierende Gipfel. Die größten Gletscher sind der Mittivakkat-Gletscher im Osten und der Tinitgletscher im Norden. Beide haben zwischen 1986 und 2011 fast 20 % ihrer Fläche verloren.[4]
Vor allem die Südostküste der Ammassalik-Insel ist durch Fjorde stark gegliedert. Im Hinterland gibt es hier einige Seen, deren größter der Qordlortoq Sø ist.
Geschichte
Jahrtausende, bevor Europäer die Ammassalik-Insel „entdeckten“, war diese bereits von Menschen bewohnt. Ob diese Besiedlung kontinuierlich war, ist nicht bekannt. Archäologische Funde belegen, dass bereits um 1900 v. Chr. Paleo-Eskimos der Saqqaq-Kultur auf der Insel lebten. Auch Spuren der späteren Dorset-Kultur wurden hier gefunden. Ab dem 14. Jahrhundert wanderten Gruppen von Neo-Eskimos der Thule-Kultur in mehreren Wellen zu.[5]
Ob die norwegischen Grænlendingar, die im Mittelalter in zwei Siedlungen an der Südwestküste Grönlands lebten, jemals die Ammassalik-Insel betraten, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich war der erste Europäer, der die Insel betrat, der dänische Marineoffizier Gustav Frederik Holm, der 1883 bis 1885 die sogenannte Frauenbootexpedition leitete. Er umfuhr mit seinen Umiaks Kap Farvel, folgte der Küste bis zum Polarkreis und stellte den ersten Kontakt zu den Inuit auf der Ammassalik-Insel her. Zehn Jahre später wurde die dänische Mission in Ammassalik, heute Tasiilaq, gegründet.
Siehe auch
Einzelnachweise
- Sailing Directions. Pub. 181: Greenland and Iceland (Enroute) (PDF; 5,5 MB), Ninth Edition, National Geospatial-Intelligence Agency, Springfield, Virginia, 2011, S. 104 (englisch)
- Per Ivar Haug: Gazetteer of Greenland (Memento vom 15. Juni 2011 im Internet Archive) (=Til Oppslysning 15). Universitetsbiblioteket i Trondheim, Trondheim 2005, ISBN 82-7113-114-1 (englisch), abgerufen am 24. September 2015.
- History and facilities auf der Homepage der Sermilik-Station (englisch), abgerufen am 24. September 2015.
- S. H. Mernild, J. K. Malmros, J. C. Yde, N. T. Knudsen: Multi-decadal marine- and land-terminating glacier recession in the Ammassalik region, southeast Greenland (PDF; 8,5 MB). In: The Cryosphere 6, 2012, S. 625–639, doi:10.5194/tc-6-625-2012.
- Joelle Robert-Lamblin: Ammassalik, East Greenland – end or persistance of an isolate? (= Meddelelser om Grønland. Man & Society, 10/1986), S. 9–11. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche