America (Lied)
America ist ein Lied der englisch-schwedischen Indie-Rock-Band Razorlight. Es erschien am 17. Juli 2006 auf dem Studioalbum Razorlight bei Mercury Records. Neben Wire to Wire ist es die einzige Single der Band, die weltweit sehr hohe Chartplatzierungen erreichen konnte.
America | |
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Razorlight | |
Veröffentlichung | 17. Juli 2006 |
Länge | 4:10 |
Genre(s) | Indie-Rock |
Autor(en) | Johnny Borrell, Andy Burrows |
Verlag(e) | Mercury Records |
Album | Razorlight |
Entstehung und inhaltliche Deutung
Hintergrund
Laut Aussagen Andy Burrows’, ehemaliger Schlagzeuger der Band, gegenüber der London Times sei der Band die Idee für das Thema des Liedes in einem Hotel in dem US-amerikanischen Bundesstaat Ohio gekommen, in dem sie für ein paar Nächte wegen der großen Tour durch die Vereinigten Staaten übernachteten. Hierbei soll Borrell zu Burrows gesagt haben, warum es keinen Song mit einer Schlagzeuguntermalung wie in Liedern Billy Joels von Razorlight gibt.[1] Daraufhin begannen sie mit den Schreibarbeiten. Die finale Version des Stücks lässt allerdings kaum noch Ähnlichkeiten mit Billy Joels Musik erkennen.
Inhalt
Obgleich nicht eine besondere literarische Bedeutung des Textes im Vordergrund steht, sondern viel mehr die spezielle Untermalung durch Gitarre und untypischen Drumbeat in musikalischer Hinsicht, lässt sich der Inhalt auf zwei verschiedene Weisen deuten. Auf der einen Seite die globale Bedeutung Amerikas in Bezug auf Traurigkeit und Glück, im Grunde das Gefühl jeder individuellen menschlichen Erfahrung und auf der anderen die Darstellung Amerikas als Supermacht in der heutigen Zeit mitsamt seinen positiven als auch seinen markanten negativen Aspekten.
– Refrain, Originalauszug |
– Refrain, deutsche Übersetzung |
Neben scheinbar belanglosen Gesichtspunkten, beispielsweise die Farblosigkeit der Medien in und über Amerika, werden auch bedeutendere Gegebenheiten erwähnt. Hierzu zählt insbesondere der andauernde Wille der amerikanischen Regierung, alles zu verwalten, zu durchdringen und zu beeinflussen, aber auch in gewisser Hinsicht das Beherrschen jedes einzelnen Individuums. Es ist dennoch kein gänzlich von Politik handelndes Lied, denn auch Liebe, Personalität und Einsamkeit spielen eine wichtige Rolle.[1]
Rezeption
Das Lied erreichte international hohe Chartpositionen. In Deutschland befand es sich zur Höchstposition auf Platz 38, in der Schweiz auf Platz 29 und in Österreich auf dem 17. Platz. Mit America konnte die Band Razorlight noch dazu ihren ersten Nummer-eins-Hit in Großbritannien verbuchen. Hier hielten sie sich satte 27 Wochen in den Charts.[2]
Das Lied durfte überwiegend positive Kritik genießen. Neben der besonders eindringlichen Stimme Borrells in der ruhigen melodischen Atmosphäre[3] wurde das besondere Balladengefühl, welches beim Hören aufkommt, gelobt.[4] Negativ anzumerken und nahezu einziger Kritikpunkt sind allerdings die fast durchgehend schlechten und unpassend gewählten Reime an den Zeilenenden.[5]
Weblinks
- America bei Allmusic (englisch)
- Musikvideo auf YouTube
Einzelnachweise
- On the Razor’s Edge (Memento vom 21. Mai 2015 im Webarchiv archive.today).
- Chartplatzierungen: DE (Memento vom 7. April 2014 im Internet Archive), AT, CH, UK.
- Andreas Bättig:Sie dürfen die Platte jetzt küssen! auf laut.de, 22. August 2006, abgerufen am 21. Mai 2015.
- Kitty Empire: Review of Razorlight in The Guardian, 16. Juli 2006, abgerufen am 21. Mai 2015 (englisch).
- Nick Nick: Razorlight – America auf drownedinsound.com, 12. Oktober 2006, abgerufen am 21. Mai 2005 (englisch).